Bottrop. Monatelang war sie zu, nun wird die letzte Kneipe in Bottrop-Grafenwald neu eröffnet. Wer die neuen Betreiber sind und was sie planen.
Es ist die letzte ihrer Art im Ort, ein Traditionshaus, wie man schon am Namen ablesen kann: Die Wöller Storwe, was so viel heißt wie: Die (Grafen-)Walder Stube. Einige Monate war die Dorfkneipe nun schon geschlossen. Jetzt haben sich zwei neue Betreiber gefunden. Am Samstag, 14. September, wird die Neueröffnung gefeiert.
Zuvor sind Nicole und ihr Sohn Joel-Leon Schulik mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Draußen bauen Schützenbrüder aus dem Ort mit Freunden gerade ein Zelt auf. Die Idee zur Übernahme sei vor zweieinhalb Monaten eher spontan entstanden, erzählen die beiden in einer Arbeitspause. Nicole Schulik ist gelernte Sanitär- und Heizungsbaumeisterin, ihr zwanzigjähriger Sohn Joel-Leon Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr.
Neue Gastwirtin will in Grafenwald „Treffpunkt für Jung und Alt“ schaffen
„Das liegt bei mir ein bisschen im Blut“, sagt die gebürtige Kirchhellenerin Nicole Schulik. Die Großeltern seien bei Bauer Wilms in Gladbeck tätig gewesen, ihre Mutter bewirtete Gäste in der Domschänke in Gelsenkirchen-Horst. Nicole Schulik half dort des Öfteren aus, „und weil mir das immer Spaß gemacht hat, dachte ich, wir versuchen es mal.“
Die letzte Kneipe in Grafenwald
Die Wöller Storwe wurde 1966 von den Eltern des heutigen Eigentümers Peter Scheidgen eröffnet. Nach und nach nahm die Zahl der Wirtshäuser in dem Kirchhellener Stadtteil immer weiter ab. Heute ist die Wöller Storwe die letzte verbliebende Kneipe in Grafenwald. In Kirchhellen gibt es sonst nur noch das Klosterstübchen an der Hauptstraße.
2021 übernahmen Corinna und Niels Sogemeier die Eckkneipe in Grafenwald, die zuvor zwei Jahre leer stand. Corinna Sogemeier sagt auf Nachfrage, sie wolle sich nun ganz auf ihre zweite Kneipe, Lindemanns Eck in Gladbeck, konzentrieren. Niels Sogemeier veranstaltet mit seiner Kirchhellener Veranstaltungstechnikfirma unter anderem Planwaagenfahrten in der Region.
Im Dezember werde das Vereinsheim des VfL Grafenwald am Sensenfeld zudem den Betrieb für Thekenkunden einstellen, „und dann gibt es ja gar nichts mehr hier“, sagt Nicole Schulik. Mit der Wöller Storwe wolle sie „einen Treffpunkt für Jung und Alt“ am Leben erhalten. Der Name habe im Dorf schließlich Tradition, ergänzt Joel-Leon Schulik.
Zur Eröffnung gibt es Bier für 1,50 Euro
Beide sind im Wöller Schützenverein von 1921 aktiv, wohnen zusammen in Gladbeck und sind in der Region gut vernetzt. Eine Skat- und eine Knobelgruppe habe schon angefragt, auch hofft man im Sommer auf Fahrradtouristen, liegt die Halde Haniel, ein beliebtes Ausflugsziel, doch gleich ums Eck. Im Sommer werde dann auch der Biergarten mit rund 40 Sitzplätzen geöffnet.
Damit alles passt bei der Eröffnung, checkt man jetzt noch einmal jedes Detail, sagt Joel-Leon Schulik. Drinnen hat man neu gestrichen und etwas umdekoriert, ansonsten aber die Einrichtung übernommen. Zur Eröffnung am Samstag, 14. September, wird es dann ab 15 Uhr Bratwurst im Brötchen für einen Euro und Bier vom Fass für 1,50 Euro geben.
Wöller Storwe, Prozessionsweg 5; Öffnungszeiten: Mo bis Do 15 bis 22 Uhr (oder länger), Fr und Sa ab 15 Uhr (oder früher bei Fußballübertragungen) bis keine Gäste mehr da sind; Blick in die Karte: Bitburger 0,5 l: 5 Euro, Benediktiner Weizen 0,5 l: 5,20 Euro; Currywurst mit Pommes: 6,50 Euro.
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