Bottrop-Kirchhellen. Wird Kirchhellens Großbaustelle dieses Jahr wie vereinbart fertig? Nein, muss die Stadt einräumen. Sie liegt ein bis zwei Monate hinter Plan.

Wird Kirchhellens Großbaustelle Hackfurthstraße wie vertraglich vereinbart dieses Jahr noch fertig? Nein, muss die Stadt auf WAZ-Anfrage einräumen. Ein bis zwei Monate liegt die Baustelle nach Angaben von Fachbereichsleiter Steffen Jonek hinter der Planung zurück.

„Das halte ich im Rahmen einer Baustelle dieser Größe für vertretbar“, sagt Jonek. „Wenn in den Boden eingegriffen wird, können immer unvorhergesehene Umstände auftreten.“

Einer dieser Umstände: Ende April war der Baukonzern Eurovia nach Angaben der Stadt an der Dorfheide auf Leitungen gestoßen, die nicht in den städtischen Karten verzeichnet gewesen seien. Stadt und Unternehmen hatten daraufhin die Bauphasen umgestellt, um während der Verlegung der Leitungen möglichst wenig Zeit zu verlieren. Die Stadt hatte schon im Sommer signalisiert: Es könnte knapp werden, die besenreine Übergabe der Baustelle vor Weihnachten hinzubekommen.

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Das ist der aktuelle Stand: Die Baustelle an der Hackfurthstraße wandert weiter nach Westen, nachdem die Arbeiten an den beiden Kreisverkehren Kirchhellener Ring und Dorfheide abgeschlossen sind. Seit letzter Woche ist die provisorische Zufahrt zum Rewe-Kaufpark von der Rentforter Straße aus freigegeben. So bleiben Supermarkt und Bäcker während der laufenden Bauarbeiten mit dem Auto erreichbar. Denn: Die reguläre Zufahrt zum Rewe-Kaufpark über die Hackfurthstraße bleibt während der Bauarbeiten geschlossen.

Das ist der Untergrund für die neue Fahrbahn der Hackfurthstraße.
Das ist der Untergrund für die neue Fahrbahn der Hackfurthstraße. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Für Fußgänger hat Eurovia ein weiteres Provisorium im Kreuzungsbereich Hackfurthstraße/Rentforter Straße fertiggestellt. „Es bietet eine sichere Querungsmöglichkeit in der Bauphase“, sagt die Stadt. Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs hat sich das schon angeschaut und sagt: gut gelöst. „Das ist wichtig, weil hier wirklich viele Menschen mit Rollatoren unterwegs sind.“ Das Straßenbauunternehmen hat sogar zwei Rampen zwischen den Bürgersteigen und der Fahrbahn gelegt. Für die Ein- und Ausfahrt der Baufahrzeuge wird die Fußgängerfurt allerdings immer wieder unterbrochen.

Große Baustelle in Bottrop-Kirchhellen: Die Straße wird 2024 fertig, die Kreuzung nicht

Die Vollsperrung der Hackfurthstraße wird bis zur Einmündung der Rentforter Straße ausgedehnt. „Die Bauarbeiten auf der Hackfurthstraße werden voraussichtlich bis Dezember andauern“, formuliert die Stadt. „Nach Fertigstellung wird der Verkehr für diesen Bereich wieder freigegeben.“ Straßenbauer Eurovia und die Stadt können also sagen: Mit der Straße selbst werden wir dieses Jahr fertig. Zur Wahrheit gehört aber auch, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn: „Ein Teil der durch die Leitungsverlegungen verlorenen Zeit konnte aufgeholt werden, aber leider eben nicht alles.“

Deshalb wird nun erst im Januar 2025 wird der Kreuzungsbereich Rentforter/Oberhof-/Hackfurthstraße ausgebaut. Zusätzlich werden auf der Rentforter Straße und der Oberhofstraße Bushaltestellen sowie in beide Fahrtrichtungen Fahrradstreifen auf der Oberhofstraße eingerichtet Die beste Lösung wäre ein Kreisverkehr gewesen, darüber waren sich Verwaltung und Politik einig. Doch es hätte Jahre gedauert, diese Lösung dem zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW abzuringen.

Der Ausbau des Knotenpunktes Hackfurth-/Rentforter/Oberhopfstraße gehört definitiv zum Baubeschluss der Großbaustelle vom 27. Januar 2022. Das sagt auch der Bezirksbürgermeister: „Die Bezirksvertretung ist sehr wohl davon ausgegangen, dass die Baustelle bis zum Jahresende komplett abgewickelt ist“, sagt Hendrik Dierichs. „Wenn das jetzt zeitlich nicht mehr passt, dann sollte die Baustelle zumindest über den Jahreswechsel so weit wie möglich abgeräumt werden, um den Verkehr über Weihnachten möglichst wenig zu stören.“

Fährt weiter Umleitung: der Schnellbus 36, hier an der Schulze-Delitzsch-Straße.
Fährt weiter Umleitung: der Schnellbus 36, hier an der Schulze-Delitzsch-Straße. © WAZ | ks

Zum Stichwort Bus sagt der Busbetreiber Vestische: Die Umleitung des Schnellbus 36 nach Gladbeck und Gelsenkirchen erfolgt in beiden Fahrtrichtungen ab Rentforter Straße über Oberhofstraße, Schulze-Delitzsch-Straße, Hauptstraße und Kirchhellener Ring zurück auf den normalen Linienweg. Die Haltestelle „Oberhofstraße“ wird für die Dauer der Maßnahme auf die Oberhofstraße verlegt.