Bottrop. Anwohner sorgt sich weiter um den Abriss des maroden Pavillons an der Bottroper Cyriakusschule. Die Stadt hat das Unternehmen dazu befragt.

Im Fall des Abrisses von dem maroden Pavillon auf dem Gelände der Cyriakusgrundschule bleibt der Anwohner beunruhigt: Er meldet Zweifel daran an, dass der Rückbau und die Entsorgung der asbesthaltigen Dach-Eternitplatten tatsächlich ordnungsgemäß erfolgt und die Arbeiter dabei ausreichend geschützt waren. Die Stadt hat auf diese Hinweise reagiert und jetzt auch das Abbruchunternehmen um Stellungnahme gebeten.

Stadt Bottrop: Keine Bedenken am ordnungsgemäßen Rückbau

Aus dem Fachbereich Immobilien gibt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn die Rückmeldung: „Ein Mitarbeiter, der für Schadstoffe zuständig ist, hat sich noch einmal auf der Baustelle davon überzeugt, dass die Eternitplatten ordnungsgemäß verpackt sind.“

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Nach der Stellungnahme des Unternehmens bestünden aus Sicht des Fachbereichs Immobilien keine Bedenken am ordnungsgemäßen Rückbau und der fachgerechten Entsorgung.

Die möglichen Verstöße gegen den Arbeitsschutz (wie das kritisierte teilweise Fehlen von Schutzanzügen) liegen nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt, so die Sprecherin weiter, „wir werden aber bei zukünftigen Vergaben und bei den Begehungen der Baustellen weiterhin verstärkt darauf achten“.

Abbruchunternehmen will Mitarbeiter „erneut sensibilisieren“

Das Abbruchunternehmen selbst teile mit, dass die Mitarbeiter vor Beginn der Tätigkeiten in die Vorgehensweisen eingewiesen und vor jedem Arbeitseinsatz im sachgemäßen Umgang mit der persönlichen Schutzausrüstung unterwiesen würden.

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„Die Vermutung liegt nahe, dass die Kollegen vor Ort aufgrund der herrschenden Wetterbedingungen die Masken abgelegt haben, was in der Tat einen Verstoß gegen die Arbeitsschutzrichtlinien darstellen würde. Von Seiten des Unternehmens haben wir jedoch unsere Pflichten gewissenhaft erfüllt. Nichtsdestotrotz werden wir unsere Mitarbeiter erneut für die Bedeutung der Einhaltung dieser Vorschriften sensibilisieren“, heißt es in der Stellungnahme, die der Stadt vorliegt.

Abrissunternehmen: Asbestfasern in einer festen Maxtrix gebunden

Das Unternehmen betont laut Kuhn außerdem, „dass es sich bei dem rückgebauten Asbestprodukt um ein festgebundenes Asbestzementprodukt handelt. Dies bedeutet, dass die Asbestfasern in einer festen Matrix gebunden sind. Eine Freisetzung von Asbestfasern erfolgt in der Regel nur durch das Brechen des Asbestzementprodukts, was in diesem Fall jedoch nicht geschah.“ Vor Beginn der Arbeiten seien die Platten mit einem Restfaserbindemittel behandelt worden, um Staub zu binden.

Eine Besonderheit bei den Platten habe darin bestanden, dass diese mit einer Kunststoffkappe am Schraubkopf versehen waren. Um an den Schraubkopf zu gelangen, sei es notwendig gewesen, Moos an einer kleinen Stelle zu entfernen.

Dieses Moos sei lose gewesen und habe sich ohne weitere Einwirkung beim Abnehmen der Platten gelöst. „Der vor Ort tätige Mitarbeiter hat ausschließlich das lose Moos aufgesammelt. Die Platten wurden zusammen mit dem Moos in Big Bags verpackt“, so das Unternehmen auf die Bedenken des Anwohners bezüglich der von ihm beobachteten Moosentfernung.

Laut Stadt bedankt sich das Unternehmen bei dem Anwohner. „Sein Hinweis zeigt, dass trotz aller Unterweisungen unsere Mitarbeiter weiterhin für sicherheitsrelevante Themen sensibilisiert werden müssen.“