Grafenwald. . Beim Austausch der Fenster in der Grundschule Grafenwald müssen die Handwerker Staubschutzwände errichten und in Schutzkleidung arbeiten.

Gleich am ersten Ferientag ging’s los: Während sich Kinder und Lehrer vom Stress des vergangenen Schuljahres erholen, zogen die Handwerker ins Schulgebäude der Grundschule Grafenwald ein. In einem Teil des Gebäudes müssen die Fenster ausgetauscht werden. Bei den Arbeiten ist jedoch besondere Vorsicht geboten: Messungen im Vorfeld der Bauarbeiten zeigten: Der Putz an den Wänden enthält Spuren von Asbest.

Die Gefahr durch krebserregenden Asbest in Dachplatten und Fassaden ist lange bekannt. Das deutschlandweite Verbot gilt seit Anfang der 1990er Jahre. Doch auch Baustoffe wie Putze, Spachtelmassen und Fliesenklebern enthielten einst Asbest. „Das wissen wir seit etwa anderthalb Jahren“, erklärt Ludger Siemiontkowski, Bauleiter im Fachbereich Immobilienwirtschaft der Stadt Bottrop. „Erst bei Baumaßnahmen, die ab dem Jahr 2000 durchgeführt wurden, können wir sicher sein, dass kein Asbest in den Materialien vorhanden ist.

Sanierungskonzepte mit Bezirksregierung

Die Fenster der Grundschule Grafenwald mussten ausgetauscht werden. Ludger Siemiontkowski,  Bauleiter Fachbereich Immobilienwirtschaft der Stadt Bottrop, schaut auf der Baustelle nach dem Rechten.
Die Fenster der Grundschule Grafenwald mussten ausgetauscht werden. Ludger Siemiontkowski, Bauleiter Fachbereich Immobilienwirtschaft der Stadt Bottrop, schaut auf der Baustelle nach dem Rechten. © Thomas Gödde

Drum entwickeln wir bei aktuellen Vorhaben, die Baumaßnahmen vor dem Jahr 2000 betreffen, in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung ein Sanierungskonzept und prüfen, ob Asbest in den Flächen vorhanden ist.“ Wenn ja, müssten während der Bauarbeiten besondere Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Solange asbesthaltige Flächen nicht bearbeitet würden und von Anstrich überdeckt seien, bestehe keine Gefahr, beruhigt der Bauleiter. „Problematisch wird es aber bei Bauarbeiten, beim Bohren, Schleifen und Fräsen staubt es halt.“ Asbest könne dann in die Außenluft gelangen.

Das Gebäude der Grundschule Grafenwald stammt aus den 1960er Jahren, die alten Fenster waren etwa 30 Jahre alt. „Hier mussten wir messen“, so Siemiontkowski. Die Ergebnisse waren positiv. So reichte es nicht, für den Austausch der Fenster einfach nur ein Gerüst am dem zweistöckigen Schulgebäude zu errichten.

Maler- und Versiegelungsarbeiten zum Abschluss

Die Optik der Fassade hat sich verändert

Die Fenstersanierung in der Grundschule Grafenwald lässt sich die Stadt rund 40 000 Euro kosten. Die Arbeiten begannen gleich am ersten Ferientag.

Die Fenster waren rund 30 Jahre alt. „Es gab keine Ersatzteile mehr“, stellt Bauleiter Ludger Siemiontkowski fest. „Drum mussten die alten Fenster nun raus.“

Die neuen Fenster entsprechen nun den neuesten Wärmeschutzvorgaben. Die Optik der Fassade hat sich verändert: Denn ursprünglich waren die Fenster dreiteilig mit feststehendem unteren Segment. Die neuen Fenster sind zweiteilig mit großen Flügeln mit Drehkipp-Mechanismus im unteren Bereich und kleineren Kippflügeln im oberen Bereich.

Im Abstand von etwa anderthalb bis zwei Metern zu den Fenstern wurden Staubschutzwände aus Folien errichtet. Während der Arbeiten müssen die Handwerker Schutzanzüge und Atemschutzmasken tragen und spezielle Saugvorrichtungen nehmen anfallenden Staub beim Bohren gleich auf. Bei Fensterarbeiten müssen sich die Handwerker stets sputen: Ist das alte Fenster ausgebaut, muss das neue sogleich wieder hinein.

„Inzwischen sind die Arbeiten bereits weitgehend abgeschlossen“, stellt Ludger Siemiontkowski fest. Kleinere Maler- und Versiegelungsarbeiten seien noch erforderlich.„Bevor aber die Staubschutzwände wieder entfernt werden dürfen, muss nochmal gemessen werden.“ Zum Abschluss müsse das Gerüst abgebaut und die Räume - Lehrerzimmer, Bereich des Hausmeisters und Schülerbibliothek - noch gereinigt und wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden. „Alles läuft nach Plan. In etwa anderthalb bis zwei Wochen wird hier alles fertig sein“, meint Bauleiter Siemiontkowski.