Bottrop. Bottrop-Kirchhellen ist bekannt für skurrile Wettbewerbe. Dieses Jahr gibt es wieder „Treck de Bomstamm“. Was das ist und was das soll.

Nach sechs Jahren werden wieder die Baumstämme um die Wette gezogen. Was zunächst absurd klingt, ist in Kirchhellen zur schönen Tradition geworden. Es ist die sechste Auflage von „Treck de Bomstamm“.

Normalweise findet das Baumstammwettziehen im Drei-Jahres-Rhythmus statt. Doch 2021 entschied man sich wegen der Corona-Pandemie gegen eine Veranstaltung. Nun geben am 24. und 25. August die Trecker wieder Vollgas.

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Diesmal dient ein großes Feld unweit des Holzhofes Maaßen an der Hackfurthstraße als Schauplatz. Das Spektakel wird – in schöner Tradition – von dem Trecker-Treck-Team Kirchhellen veranstaltet. Man rechnet an dem Wochenende mit bis zu 2000 Besucherinnen und Besucher.

„Bis jetzt haben sich circa 20 Teilnehmer angemeldet“, sagt Sebastian Hecker, Ansprechpartner für den Wettbewerb. Er geht aber davon aus, je näher die Veranstaltung rückt, auch die Zahl der Anmeldungen steigen wird. „Wir rechnen mit rund 100 Teilnehmern, so wie in den vergangenen Jahren“, sagt er. Je früher, desto besser. Denn so können die Veranstalter vorab besser planen.

Die Baumstämme werden quasi in Ketten gelegt. Diese Ketten aus Stahl werden dann an der Anhängerkupplung der jeweiligen Fahrzeuge befestigt.
Die Baumstämme werden quasi in Ketten gelegt. Diese Ketten aus Stahl werden dann an der Anhängerkupplung der jeweiligen Fahrzeuge befestigt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die Teilnehmer kommen nicht nur aus Kirchhellen, Grafenwald oder Dorsten, sondern sogar bis vom Niederrhein. Ganz wichtige Voraussetzung im Vorfeld: „Der Teilnehmer muss eine gültige Fahrerlaubnis haben und das Fahrzeug muss angemeldet sein“, sagt Sebastian Hecker. Die Startgebühr beträgt zehn Euro. Wer sich am Tag der Veranstaltung anmeldet, muss 15 Euro bezahlen.

Wie in den Vorjahren wird es mehrere Klassen geben, gestaffelt nach PS-Stärken. Die Baumstämme werden laut Sebastian Hecker gesponsert durch den Baumdienst Enbergs. Je nach Klasse gibt es Baumstämme in unterschiedlichen Größen und Gewicht.

Das Ziel ist der „Full Pull“: Doch nicht jeder erreicht das Ziel

Das große Ziel aller Teilnehmer heißt „Full Pull“. Die Fahrzeuge müssen die bis zu 800-Kilo schweren Baumstämme über eine Strecke von hundert Metern ziehen. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass die Strecke ein wenig bergauf führt. „Bergab wäre ja langweilig“, sagt Sebastian Hecker im Scherz. Wenn der Teilnehmer die hundert Meter schafft, hat er einen „Full Pull“. Die Erfahrung lehrt: Nicht jeder kommt ans Ziel.

In die Baumstämme werden Löcher gesägt und eine Stahlkette gespannt. Diese wird anschließend an der Anhängerkupplung der Fahrzeuge befestigt. Alle zehn Meter steckt eine Markierungstafel in der Erde.

Wetter ist wichtiger Faktor: Veranstalter hoffen auf ideale Bedingungen

Ein langsames Anfahren wird nicht zwingend den nötigen Erfolg bringen. Ab und zu schnellen die Vorderreifen wegen des Baumstammgewichtes in die Höhe. Sobald der Motor läuft, muss so schnell wie möglich Gas gegeben und zeitnah geschaltet werden. „Der Stamm muss rutschen“, sagt Hecker. Während des Ziehens darf man nicht stehen bleiben. Der Fahrer und sein Fahrzeug müssen Einswerden.

Manchmal gehen die Vorderräder in die Höhe, weil das Fahrzeug das Gewicht des Baumstammes nicht auf Anhieb in Bewegung bringt.
Manchmal gehen die Vorderräder in die Höhe, weil das Fahrzeug das Gewicht des Baumstammes nicht auf Anhieb in Bewegung bringt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ein wichtiger Faktor, der über einen erfolgreichen „Full Pull“ entscheidet, wird das Wetter sein. Die Veranstalter hoffen auf ideale Bedingungen. Was nichts anderes heißt als trocken. Aber es darf auch nicht zu trocken sein. „Dann wird die Bahn zu pulvrig“, sagt Sebastian Hecker.

Regen wäre der allergrößte Spielverderber. „Dann wird es richtig schwierig“, so Hecker. Die Veranstalter achten darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Ein Tuning ist nicht erlaubt. Jedes Fahrzeug wird vor dem Start kontrolliert. Den geschulten Augen entgeht nichts.

Abseits der Fahrbahn stellt das Trecker-Treck-Team Kirchhellen wieder ein buntes Programm zusammen. Für Kinder soll es eine Hüpfburg geben. Dazu ein Bierwagen und Essensstände. Das Wettziehen beginnt am Samstag, 24. August, um 16 Uhr, und am Sonntag, 25. August, um 10 Uhr. Die drei Bestplatzierten in ihrer Klasse erhalten jeweils einen Pokal.

Anmeldungen bei Sebastian Hecker: 0177 7846633. Anrufe erst ab 17 Uhr.