Bottrop-Kirchhellen. Bei der fünften Auflage von „Treck de Bomstamm“ haben über 100 Fahrer mitgemacht. Bei den Durchläufen kommt es auf das richtige Fahrgefühl an.

Die Kunst beim Wettstreit ist es, sich nicht auf der 100 Meter langen, graden Rennstrecke festzufahren. Das wissen die rund 110 Treckerfahrer, die mit ihren bis zu 260 PS starken Maschinen am diesjährigen, fünften „Treck de Bomstamm“ teilgenommen haben, ganz genau.

Ab und an schnellen die Vorderreifen aufgrund des Gewichtes in die Höhe.
Ab und an schnellen die Vorderreifen aufgrund des Gewichtes in die Höhe. © Thomas Gödde

Bei der kurzen Fahrt auf dem Feld an der Nordhellenstraße/ Ecke Börkerfeld kommt es auf die korrekte Einstellung des Luftdrucks der Reifen, die konstante Geschwindigkeit und natürlich das richtige Fahrgefühl an. Sonst bleibt der Trecker samt Baumstamm-Anhängsel, das mit Stahlseilen an den hinteren Teil des Fahrzeugs angehängt wird, stecken. Wo im Idealfall die weiche Erde nach links und rechts zur Seite geschoben werden sollte, bewegt sich dann nichts mehr.

Landwirte, Treckerfans und Maschinentechniker machen mit

Die Zuschauer aus dem Dorf fiebern bei den Durchgängen am Rand der Strecke begeistert mit. Sie feuern ihre Favoriten an und beobachten die Teilnehmer genau. Sie merken schnell: Die Regeln des Wettbewerbs sind einfach. Alle zehn Meter steckt eine Markierungstafel in der Erde, wer es bis zum Ende des außergewöhnlichen Rennkurses schafft, hat einen sogenannten „Full Pull“ geholt. Zwischen den Kontrahenten – Landwirten, Treckerfans und Maschinentechnikern –, die das schaffen, findet im Anschluss ein Stechen statt. Die Zeit entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Mensch und Maschine werden eins

Insgesamt geht’s in 13 verschiedenen PS-Klassen an den Start. Unterschiedliche Gewichte müssen von unterschiedlich starken Treckern gezogen werden. Ein Baumstamm wiegt 800 Kilogramm. Es können mehrere Stämme an die Trecker angehängt werden. Die Last kann bei der Höchstklasse bis zu zwölf Tonnen schwer sein. Je nach Klasse gelten andere Anforderungen.

Feste Mitglieder, Helfer und Unterstützer

Aktuell hat das „Trecker Treck Team Kirchhellen“ zwölf feste Mitglieder, die Veranstaltungen wie das Rennen „Treck de Bom­stamm“ planen. Neben den Hauptorganisatoren helfen rund 20 Personen mit, Events auf die Beine zu stellen.

Ferdinand Wortmann stellt seit Beginn des Events sein Feld für die Durchgänge zur Verfügung.

„Mensch und Maschine müssen einfach eins miteinander werden, es gibt unzählige Techniken, wie wir anfahren können“, erläutert Sebastian Hecker, Vorsitzender des „Trecker Treck Teams Kirchhellen“, das die Veranstaltung organisiert. Der 40-Jährige fährt seit seinem fünften Lebensjahr Trecker, er begleitet das Rennen und läuft neben den Fahrzeugen her. Mitveranstalter Simon Schmitz, der neben anderen Helfern vom Rand des Feldes die Fahne schwenkt, sollte jemand steckengeblieben sein, betont: „Es gibt ein goldenes Gebot bei uns. Fehlende Pferdestärken werden immer mit Wahnsinn ausgeglichen. Wir haben auf jeden Fall Spaß bei der Sache.“

In drei Jahren gibt es eine Neuauflage

Max Nöthe (17) holt den goldenen Pokal in der 125-PS-Klasse. Er ging selbstbewusst in die Auseinandersetzung und konnte sich gegen zehn andere Fahrer behaupten. „Ich hab spontan mitgemacht und bin zum ersten Mal dabei.“ Das Ziehen von Baumstämmen sei eine spannende Sache. „Es ist in jedem Fall besser, als einen Bremswagen hinter sich her zu schleifen.“

Das Trecker Treck Team hebt hervor, dass es den Wettstreit auch in drei Jahren wieder ausrichten will. Die Veranstaltung sei über die Zeit gewachsen.