Bottrop. Die Stimmung beim Public Viewing auf dem Berliner Platz ist super, aber die Zuschauerzahlen sind zu gering. Was die Veranstalter jetzt planen.
Zu Beginn hat das Wetter so gar nicht mitgespielt: Bei den ersten Spielen der Fußball-Europameisterschaft war es kühl und usselig. Das erste Gruppenspiel der Türkei gegen Georgien versank im Regen. Für die Veranstalter des Bottroper Public Viewings auf dem Berliner Platz kein guter Start ins Turnier.
Public Viewing in Bottrop: „Von der türkischen Community hatten wir uns mehr erwartet“
Das letzte Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag lief deutlich besser, sagt Piet Metzen vom Bottcast, aber auch da war noch Luft nach oben. Gut 1000 Zuschauer kamen. Bei den Türkei-Spielen, die ebenfalls auf dem Berliner Platz gezeigt werden, waren es im Schnitt zwischen 300 und 500. „Vor allem von der türkischen Community hatten wir uns mehr erwartet“, sagt Piet Metzen.
Mit der Unterstützung durch den Unternehmer Ergin Baytemür haben er und Alex Teichert vom Bottcast sowie Chadi Hariri vom Ristorante Amanda nun das Public Viewing für das Achtelfinale Türkei gegen Österreich am Dienstagabend (Anstoß: 21 Uhr) auf die Beine gestellt. Weil es nicht im Free-TV übertragen wird, haben sich die Veranstalter um die Magenta-TV-Lizenz gekümmert.
Für das Achtelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft am Samstag gegen Dänemark hofft Piet Metzen auf einen gut gefüllten Berliner Platz. Von 18 bis 19 Uhr kostet der Eintritt dann nur drei statt sechs Euro. „Die Euphorie steigt von Spiel zu Spiel“, sagt der Bottcast-Mann. In der Achtfinalrunde werden nur die beiden Spiele der deutschen und türkischen Mannschaft gezeigt, ab dem Viertelfinale sollen alle Spiele zu sehen sein. Die Veranstalter arbeiten derzeit noch an einem Konzept dafür.
Technik beim Public Viewing in Bottrop hat über 60.000 Euro gekostet
Warum das Public Viewing nicht so viele Menschen anzieht wie erhofft? Neben dem anfänglich schlechten Wetter würde manchen auch der Eintritt sauer aufstoßen. Der aber sei nötig, damit die Veranstalter das Groß-Event überhaupt auf die Beine stellen können. „Wir tragen das Risiko für schlechtes Wetter oder dafür, dass die deutsche Mannschaft früh ausscheidet“, erklärt Piet Metzen die Kalkulation.
- Frühchen Mihra: „So klein und zierlich, aber so stark“
- Lenny (13) geht nicht zur Schule: „Die schlagen mich irgendwann tot“
- Schuldneratlas: So viele Bottroper sind verschuldet
- Neues Konzept auf der Gastromeile: „Pommesbude kann ich nicht“
Allein die Technik für das Public Viewing habe mehr als 60.000 Euro gekostet. „Das musst du erstmal wieder reinkriegen“, so der Veranstalter. Neben den Sponsorengeldern sei der Eintrittspreis von sechs Euro da ein wichtiger Faktor.
„Wir sind mit der Stimmung und dem Ablauf vor Ort super zufrieden“, resümiert Piet Metzen trotzdem. Die Stimmung sei gut, bislang habe es noch keinen Einsatz der Sicherheitskräfte gegeben. Die Veranstalter bleiben positiv: „Wir wollen zeigen, dass sich in Bottrop was bewegt.“