Bottrop-Kirchhellen. Ein Kirchhellener erhält tagelang keine Briefe. Seine Vermutung: Es liegt am neuen Zustellstützpunkt in Bottrop. Was die Deutsche Post dazu sagt.
„Wenn der Postmann zweimal klingelt“ ist ein Filmklassiker. Wenn er gar nicht klingelt, ist es ein Ärgernis. So geschehen in Kirchhellen. Ein WAZ-Leser, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat ein Problem mit der Deutschen Post.
Gegenüber der WAZ erklärt er, dass er seit zwei Wochen nur verspätet seine Briefe erhält. Er wohnt im Schulten Brauk, nahe des Dorfkerns und demzufolge nicht in der Randlage von Kirchhellen.
Am Dienstag wurden Briefe zugestellt. „Aber es gab aber keine Zustellungen am Mittwoch, Donnerstag und Freitag“, sagt er. Am Samstag seien am frühen Nachmittag dagegen wieder Briefzusendungen gekommen, „aber auch nicht alle“. Zeitschriften, die er abonniert hat und in der Woche erscheinen, erhält er erst zum Wochenende. „Ich kann mir die lange Laufzeit nicht erklären“, wirkt er ratlos. „Und wenn die Briefpost ankommt, werden die zahlreichen Sendungen humorlos in den Briefkasten gequetscht.“
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Was ihn besonders ärgert: In einigen der Briefe befanden sich Rechnungen, die bezahlt werden mussten. Wenn ein Brief ein, zwei Tage verspätet zugestellt wird, stört ihn dies kaum bis gar nicht. Bei vier, fünf Tagen sieht die Stimmungslage aber anders aus. „Dann hört der Spaß auf“, sagt der Kirchhellener.
Kunden beschwert sich bei der Post und Bundesnetzagentur in Bonn
Die Verspätungen haben seiner Einschätzung nach erst angefangen, nachdem die Deutsche Post DHL Group den neuen Zustellstützpunkt von der Raiffeisenstraße an die Industriestraße in Bottrop verlegt hat. „Vorher hat es nie Probleme gegeben“, sagt er. Seitdem arbeiten die Boten in Kirchhellen mit einer Verbundzustellung. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Zusteller Briefe und Pakete mitausliefern. Und: Fahrräder haben ausgedient, stattdessen fährt die Post mit Elektroautos durch das Dorf.
Mit seinem Problem hat sich der Kirchhellener beim Kundenservice der Deutschen Post in Bonn gemeldet. „Ich bin vertröstet worden“, sagt er. Er sollte warten, aber die Verzögerung hielt an. Mit der Wartezeit wuchs der Frust. Also wendete er sich an die zuständige Aufsichtsbehörde – die Bundesnetzagentur, auch in Bonn. Wieder ohne Erfolg.
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Er macht der Deutschen Post keinen Vorwurf, sondern möchte nur wissen, wieso die Briefe verspätet zugestellt werden.
Das antwortet die Deutsche Post auf WAZ-Nachfrage
Auf Nachfrage der WAZ antwortet Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post: „In dem Bezirk, zu dem die Straße „Schulten Brauk“ gehört, war übergangsweise eine neu eingestellte Zustellkraft eingesetzt. Gleichzeitig gab es eine hohe Sendungsmenge bei Paketen.“
Die Sprecherin erklärt: „Die Adresse des Kunden liegt am Ende des Bezirks. Bedauerlicherweise konnte die Zustellkraft zeitlich diesen Bezirk nicht vollständig bis zu Ende schaffen, so dass einige Hausnummern dort nicht taggleich beliefert werden konnten. Für diesen Fall sollte auf jeden Fall am nächsten Tag direkt mit diesem Zustellabschnitt begonnen werden.“
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Britta Töllner weiter: „Sofern dies bedauerlicherweise nicht geschehen ist, möchten wir uns bei den betroffenen Kunden entschuldigen. Wir haben die Kraft entsprechend nachgeschult. Inzwischen ist auch die Stammzustellerin in diesem Bezirk wieder an Bord, sodass sich die Situation in dem Bezirk wieder entspannt hat.“