Bottrop-Kirchhellen. Rund 300 Erschrecker werden für die Jubiläumssaison im Movie Park Bottrop gebraucht. Besucher sichern sich längst Tickets für die Horrorhäuser.
Schon mitten im Hochsommer sind die Vorbereitungen für das alljährliche Grusel-Spektakel im Movie Park Germany im vollen Gange. Jedes Jahr wird Halloween im Bottroper Freizeitpark ganz besonders ausgiebig gefeiert. Denn das „Halloween Horror Festival 2023“ ist das Größte seiner Art in Europa. Ab dem 30. September öffnen im Park an insgesamt 25 Tagen bis zum 12. November acht Horrorhäuser ihre Pforten. Die Gäste werden in den Abendstunden von mehr als 250 Monstern und Schreckgestalten heimgesucht. Und die werden jetzt schon ausgewählt.
Das Halloween Horror Festival im Movie Park hat eine eigene Fan-Gemeinde
Einst mit zwölf Darstellern und einer Geschichten erzählenden Hexe gestartet, hat das Festival rund um den Spukmonat Oktober im Movie Park nach 25 Jahren seine ganz eigene Fan-Gemeinde, die oft extra für die Horrorhäuser und den Nervenkitzel der anderen Art anreist. Um den tausenden Besuchern und Besucherinnen auch gehörig das Fürchten zu lehren, bedarf es vieler talentierter und motivierter Darsteller und Schauspieler. Unter dem Motto „Wanted Dead or Alive: Monster aller Art“ veranstaltete der Movie Park nun ein erstes Casting.
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Dabei kann jede und jeder begeisterte „Scare Actor“, so der Fachbegriff, in die Rolle eines fiesen Arztes, eines Dämonen oder eines anderen Ungeheuers schlüpfen und sich beim offenen Casting im Movie Park bewerben. Betreut werden die Casting-Teilnehmer in der Maske und bei den letzten Vorbereitungen von erfahrenen Darstellern, die teilweise über ein dutzend Halloween Festivals mitgetragen haben.
Halloween im Movie Park: Extra-gute Show für die Jubiläumsausgabe geplant
Um die 300 Darsteller benötigt der Movie Park für das „Halloween Horror Festival 2023“, um für die Jubiläumsausgabe seinen Gästen eine gute Show zu liefern. Dabei kann die Besetzung vielfältiger und bunter kaum ausfallen. Die Lust, den Alltag für einen Moment gegen ein Dasein als Untoter auszutauschen, motiviert jung und alt. Nur volljährig muss sein, wer ein Monster werden will. Tatsächlich bleiben viele Spukgestalten dem Park treu, sodass etwa 70 Prozent der Darsteller schon mindestens einmal dabei waren.
Die Kostüme und Maskerade werden zum Großteil der Kreativität der einzelnen überlassen. „Für das Halloween Festival schlüpfe ich in die Rolle der bösen Königin, die ihren toten Mann rächen will. Es ist für mich eine spannende Abwechslung“, sagt Leon. Der junge Mann arbeitet bereits im Movie Park. Doch in der nächsten Zeit probiert er sich zum ersten Mal in dieser spezielleren Funktion aus. „Halloween ist hier ein richtiges Festival mit Live-Musik und Party. Das ist eine tolle Möglichkeit, am Wochenende in guter Atmosphäre noch etwas dazuzuverdienen und sein Hobby auszuleben“, sagt er.
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Auch Parkbesucherin Kimberley probiert sich in dieser Saison zum ersten Mal als Horrorgestalt im Movie Park: „Ich besuche jedes Jahr die Horrorhäuser mit Freunden. Dieses Jahr wollte ich mal auf der anderen Seite stehen. Deshalb spiele ich die abgestürzte und schwer gezeichnete Pilotin.“ Sie sei auch Cosplayer und präsentiere ihre Kostüme über Social Media. „Cosplayer kostümieren sich als Figuren aus Spielen, Serien, Filmen und Anime und verkörpern diese Rollen in Videos oder besuchen Conventions. Bei diesen Auftritten hält man sich so gut es geht an die Vorlage. Als Horrorfigur wiederum kann ich mich auch mal in einem anderen Genre ausprobieren“, so Kimberley.
Erfahrene Halloween-Monster coachen den Nachwuchs
Bevor die potenziellen Schausteller ihr Können vor einer Jury in einem Horrorhaus unter Beweis stellen, werden sie von erfahrenen Halloween-Kollegen gecoacht. „Ein gutes Erschrecken besteht aus drei Teilen. Spannung aufbauen und langsam nähern, plötzlich und ruckartig erschrecken und anschließend wieder Abstand aufbauen ohne den Blick abzuwenden“, so Martin. Der 30-jährige ist zum siebten Mal dabei. Wichtig sei es, dem Kostüm und der Kulisse Leben einzuhauchen und eine gewisse Präsenz zu erzeugen.
Visagistin Shari macht bereits zum zwölften Mal als Erschrecker mit: „Ursprünglich wurde ich von Freunden animiert, mich um eine Rolle für das Festival zu bewerben. Wir hatten gerade das Abitur beendet und als Teil der Mottowoche verkleideten wir uns im Horror-Stil. So hatte ich auch gleich eine gute Inspiration für mein Hexenkostüm. Mit der Zeit verfeinerte ich das Outfit und fügte viele Details hinzu.“ Am liebsten heize sie den Besuchern ein, die auf eine Tour durch die Horrorhäuser warten. Sie mag die Mischung aus Späßen und schauriger Energie.
„Wir haben mit 1200 Quadratmetern das größte Horrorhaus in Europa“
Manuel Prossotowicz, Director Marketing and Sales, spricht zum 25-Jährigen des Horror-Festivals von einem Meilenstein für den Park: „Als wir mit den ersten Sonderaktionen im Oktober angefangen haben, war Halloween in Deutschland noch nicht derart bekannt wie heute. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, auch ein stückweit die Popkultur aus den USA für unseren Park zu adaptieren. Da gehörte Halloween von Anfang an mit dazu. Heute haben wir mit 1200 Quadratmetern das größte Horrorhaus in Europa und brachen letztes Jahr zu Halloween den Besucherrekord.“
Um das Halloween Festival habe sich eine lebendige Fan-Gemeinschaft gebildet, mit der die Organisatoren in der konzeptionellen Gestaltung in regem Austausch stünden. „Der Anspruch an Horror und die Erwartungen an ein Festival variieren, und wir bemühen uns alles abzudecken und jedem gerecht zu werden. Wir haben verschiedene Setdesigns und Themen für die Spukhäuser. Einige davon rotieren. Die Fanlieblinge bleiben natürlich jedes Jahr erhalten. Dieses Jahr stimmten über 20.000 Menschen online ab, welche Häuser es in die finale Auswahl schaffen sollten“, so Prossotowicz.
Auch in dieser Saison rechnet er mit einem hohen Besucherandrang – die meisten Eintrittskarten zu den Horrorhäusern seien bereits vergriffen.