Bottrop-Kirchhellen. Die SPD will für die nicht mehr als Friedhof benötigte Freifläche in Kirchhellen einen Bebauungsplan aufstellen. Ein Teil soll grün bleiben.

Die SPD-Fraktion im Rat beantragt die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für die ehemalige Friedhoferweiterungsfläche östlich der Schulstraße. Dabei zeichnet sich ein Konsens mit der CDU ab: Der Teil der Fläche, auf der schon Bestattungen stattgefunden haben, soll grün bleiben.

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass auf dem nördlichen Teil der Friedhofsfläche Ruhezeiten eingehalten werden müssten, weil dort bereits Bestattungen stattgefunden hätten. Deshalb will jetzt auch die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bottrop die Fläche in Ruhe lassen: Sie solle „weiterhin als Freifläche gesichert werden“.

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Um den südlichen Teil der Fläche hatte es Überlegungen gegeben, ihn als Erweiterung des benachbarten Gewerbegebietes „Westlich Gartenstraße“ zu nutzen. Inzwischen sei die Entscheidung für eine Nutzung als Wohnfläche gefallen, hatte Oberbürgermeister Bernd Tischler schon zum Jahresende berichtet.

Dafür hat die SPD schon vor fünf Jahren die Forderung aufgestellt, an der Schulstraße preiswerten Wohnraum für junge Familien zu bauen. Auch deshalb, weil die Stadt derzeit in Kirchhellen keine anderen eigenen Flächen baureif machen kann. SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz hat die Forderung jetzt konkretisiert: „Abweichend von den Vorgaben des Wohnbauflächenkonzeptes soll hier ein Anteil von mindestens 50 Prozent geförderten Wohneinheiten realisiert werden.“

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Auf dem oberen Teil der Friedhofserweiterungsfläche (rechts) sollen Wohnhäuser entstehen.
Auf dem oberen Teil der Friedhofserweiterungsfläche (rechts) sollen Wohnhäuser entstehen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Und: „Dabei soll sich die Bebauung in diesem Bereich an der südlich angrenzenden Bebauung orientieren und diese nach Norden fortsetzen.“ Eine solche Orientierung an der Bebauung auf der Nordseite der Straße An der Sandgrube fordert auch der Bezirksbürgermeister. „Wenn die Not so groß ist, dass wir hier bauen müssen, dann können wir dort die bestehende Nachfrage nach Einfamilien- und Reihenhäusern befriedigen.“

Die SPD denkt in ähnlichen Dimensionen und schlägt als Blaupause für die Bauplanung die Doppelhaushälften vor, die die städtische Bautochter GBB neben der neuen Kita an der Horsthofstraße gebaut hat. Die SPD schlägt einen Mix aus geförderten und frei finanzierten Häusern vor. Damit will sie ein Gegengewicht schaffen zu den Neubauten, die gerade an der Dorfheide entstehen. Die günstigsten Häuser bietet der Bauträger SWF Projektbau dort für 400.000 Euro an.