Bottrop. Aufbruch Fahrrad ruft in Bottrop zur Kidical Mass. Die Fahrrad-Demo ist Teil des Mitmachfestes in der Innenstadt. Darum geht es den Initiatoren.

Die Initiative Aufbruch Fahrrad ruft erstmals auch in Bottrop zu einer Kidical Mass auf. Im Rahmen des Mitmachfestes auf dem Berliner Platz am Samstag, 14. Mai wollen die Fahrradaktivisten mit möglichst vielen Radlern – insbesondere Familien mit Kindern – eine Tour durch die City machen. Ziel ist es, auf Probleme in der Infrastruktur für Radfahrer hinzuweisen und gleichzeitig auch als möglichst große Masse unterwegs zu sein, um andere Verkehrsteilnehmer für Radfahrer zu sensibilisieren.

Im vergangenen Jahr hat die Initiative das Format erstmals in Kirchhellen ausprobiert und war ob des Erfolgs im Dorf vollkommen überrascht. 170 Teilnehmer hatten sich damals auf den Weg gemacht, erinnern sich die Initiatoren.

Aufbruch Fahrrad wirbt an Bottroper Schulen für die Kidical Mass

In Bottrop wollen sie nun in den nächsten Tagen und Wochen insbesondere an Schulen für die Aktion werben, in der Hoffnung, möglichst viele Teilnehmer mobilisieren zu können. Dazu verteilen die Verantwortlichen Flyer und Infomaterial. Die Aktion ist Teil der bundesweiten Aktion „Kind aufs Fahrrad“ und findet in 180 weiteren Städten statt.

Ludwig Laarmann, Heinz Brockmann und Dirk Schaefer (v.l.) von der Initiative Aufbruch Fahrrad in Bottrop werben um Teilnehmer, die sich an der Fahrraddemo für mehr Sicherheit und Sichtbarkeit für Radfahrer im Straßenverkehr beteiligen.
Ludwig Laarmann, Heinz Brockmann und Dirk Schaefer (v.l.) von der Initiative Aufbruch Fahrrad in Bottrop werben um Teilnehmer, die sich an der Fahrraddemo für mehr Sicherheit und Sichtbarkeit für Radfahrer im Straßenverkehr beteiligen. © Unbekannt | Matthias Düngelhoff

Allerdings ist Heinz Brockmann, Dirk Schaefer und Ludwig Laarmann selbstverständlich klar, dass es in Alt-Bottrop schwieriger werden könnte, die Menschen zu erreichen. Denn man wird davon ausgehen können, dass in einigen Bereichen Bottrops wohl Kinder leben, die gar nicht radfahren können oder auch gar kein eigenes Fahrrad haben. Zumindest lässt ein Blick auf die Sozialstruktur einiger Quartiere diesen Schluss zu.

Initiatoren geht es um generationenübergreifende Mobilität auf dem Fahrrad

Teilnehmen darf am Samstag jeder. Es gehe schließlich um generationenübergreifende Mobilität, stellen die Initiatoren klar. Und gerade im Innenstadtbereich müsse noch viel für den Radverkehr getan werden, sagen die Aktivisten. Vielfach würden Wegeverbindungen einfach unterbrochen, zählt Schaefer ein Problem auf. Insbesondere für Kinder sei aber eine sichere Infrastruktur nötig, wirbt er. Dafür hätten auch Autofahrer Verständnis, so seine Überzeugung.

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Aufbruch Fahrrad wird deshalb an dem Tag für gut ausgebaute Radwege. Die sollten zum Beispiel breiter angelegt werden als in der aktuellen Empfehlung für Radverkehrsanlagen – an die halten sich die Planer in der Regel. Die Empfehlung werde aber derzeit überarbeitet. Brockmanns Frage: Warum legt man für neue Wege nicht schon die neuen Empfehlungen zugrunde?

Kinder in Bottrop sollen angstfrei sicher und selbstständig mobil sein können

Überhaupt wirbt die Initiative Fahrrad damit, Straßen anders zu planen – „und zwar von innen nach außen“, so Heinz Brockmann. Bedeutet konkret, dass man mit ausreichend breiten Gehwegen beginnen sollte, dann die Radwege plant und den verbleibenden Platz für die Autofahrer einteilt.

Doch am Aktionstag geht es nun erst einmal darum, Flagge zu zeigen – mit und für die jungen Radfahrer. „Die Aktion soll dazu beitragen, dass Bottrop eine kinderfreundliche und lebenswerte Stadt wird, in der Kinder angstfrei sicher und selbstständig mobil sein können“, sagen die Initiatoren.

Zudem haben sie eine weitere Hoffnung, nämlich möglichst vielen Familien auch das Fahrrad als Fortbewegungsmittel in der Stadt nahezubringen. Denn je mehr Radfahrer unterwegs seien, umso stärker würden sich auch Autofahrer an Radfahrer gewöhnen, vielleicht aufmerksamer werden. Auch das trage zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei – für alle Beteiligten, so Ludwig Laarmann.

Treffpunkt, Strecke und Zeitplan

Rund 5,5 Kilometer lang ist die Strecke, die die Initiatoren planen zu fahren. Sie wird durch die nordöstliche Innenstadt führen, etwa über Friedrich-Ebert-Straße und Scharnhölzstraße oder auch den Nordring. Die Polizei sichert den Zug. Die Besonderheit: Ein derart großer Konvoi fährt geschlossen auf der Straße, überquert die Spitze eine Ampel bei grün, darf der gesamte Tross folgen, auch wenn die Ampel inzwischen umspringt. Treffpunkt ist auf dem Berliner Platz, dort sind die Stände von ADFC und Aufbruch Fahrrad von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Kidical Mass setzt sich um 11 Uhr in Bewegung. Im Anschluss daran findet auf dem Berliner Platz noch eine Diskussionsrunde statt.