Bottrop. Zahl der Testzentren werde abnehmen, vermuten DRK-Vorstand und Krisenstabsleiter mit Blick auf Gipfel-Beschlüsse. Aber: Testangebote sind nötig.

Die Zahl der Testzentren werde zurückgehen. Diese Vermutung äußert Benedikt Böhm-Eicholz, Vorstand des Roten Kreuz (DRK) in Bottrop, mit Blick auf die Beschlüsse von Bund und Ländern. Derzeit bietet das DRK in Bottrop im Saalbau unter anderem die kostenlosen Bürgertests an.

Niemand wisse genau, wie viele Menschen sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, entsprechend wisse man auch nicht, wie hoch der Bedarf an Tests ist, sagt Böhm-Eichholz.Gleichzeitig müssen diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, ab Oktober für die Tests bezahlen. Doch niemand kann bisher sagen, was die Tests kosten.

Bottroper DRK-Vorstand muss auf schriftliche Fassung der Beschlüsse warten

Werden die Preise gedeckelt? Überlässt man die Preisfindung dem Markt? Das seien Fragen, die müssten beantwortet werden. Schon jetzt könne man bei den privat bezahlten PCR-Tests sehen, dass die Preise je nach Anbieter variieren, so der DRK-Vorstand. Gleichzeitig müsse man sagen, wie viel Geld die Anbieter für die Tests derjenigen erhalten, die weiter Anspruch auf kostenlose Angebote haben.

Benedikt Böhm - Eichholz, Vorstand des DRK-Kreisverbands Bottrop.
Benedikt Böhm - Eichholz, Vorstand des DRK-Kreisverbands Bottrop. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Letztlich müsse man nun abwarten, wie die Beschlüsse schließlich in schriftlicher Form aussähen, sagt Böhm-Eichholz, denn am Ende müsse diese Frage politisch beantwortet werden. Davon hänge auch ab, inwieweit Testzentren sich weiter rentierten. Denn dort entstünden Kosten für Personal oder auch die Räume. Dem DRK reiche es, wenn letztlich am Ende die schwarze Null stehe, andere Anbieter müssen Gewinn erwirtschaften.

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Was Böhm-Eicholz nicht sagt, was aber eine mögliche Konsequenz wäre, ist, dass diese Unternehmen sich als erstes zurückziehen. Gleichzeitig aber müssen Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen, weil ja gar nicht alle Menschen geimpft werden können. Eine Zwickmühle, deren Auflösung womöglich doch wieder öffentliche Gelder für eine Testinfrastruktur erfordert? Oder sollen künftig Ärzte und Apotheker verstärkt Tests anbieten? Antworten auf diese Fragen haben Bund und Länder bisher nicht gegeben.

Leiter des Bottroper Krisenstabs erwartet neue Rechtsvorschriften

Allerdings sieht auch der Leiter des Bottroper Krisenstabs diese Schwierigkeiten. Er wartet, dass sich vor allem mit Blick auf die Änderungen im Oktober auch die Rechtsvorschriften des Landes ändern. Wenn es soweit sei, können man reagieren. „Wir brauchen diese Eckpunkte, die uns einen Rahmen vorgeben.“ Die Umsetzung werden dann sicher wieder Sache der Kommunen, wie schon bei der Errichtung der Testzentren. Er wünscht sich Klarheit bis spätestens Ende September, besser noch Mitte September.

Jochen Brunnhofer, der Leiter des Bottroper Krisenstabs.
Jochen Brunnhofer, der Leiter des Bottroper Krisenstabs. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Später werde man dann auch schauen, wie sich die Testinfrastruktur entwickelt – etwa die Verteilung im Stadtgebiet. Grundsätzlich glaubt auch Brunnhofer, dass die Zahl der Testzentren im vierten Quartal zurückgehen werden. Dabei seien die Tests aktuell vergleichsweis stark nachgefragt. 1000 bis 1500 Tests pro Tag würden in der Stadt gemacht. Dabei schlagen die Teststationen an den Freizeitparks Schloß Beck und Movie Park enorm zu Buche.