Bochum. Ordner sollen einem siebenjährigen BVB-Fan und der Familie den Zutritt zum Ruhrstadion verwehrt haben. Welche Regeln gelten, was der Klub sagt.

Beim VfL Bochum und einigen BVB-Fans herrscht nach einem Medienbericht Aufregung: Wie die Ruhrnachrichten berichten, sollen beim Derby des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund Ordner einer Familie mit zwei Kindern den Zutritt zum Ruhrstadion verwehrt haben. Der Grund: Der siebenjährige Sohn, Fan der Schwarz-Gelben, trug einen BVB-Schal.

Was war passiert? Vater Christian Bremer (40) hatte nach eigenen Angaben kurzfristig Karten für das Derby bekommen. Er lebt und arbeitet in Los Angeles, könne deswegen nur selten Bundesliga-Spiele live im Stadion verfolgen, erzählt er auch unserer Redaktion im Gespräch. Dass er ausgerechnet an dem Wochenende in Deutschland war, als der BVB, der Lieblingsklub seines Sohnes, zum Derby beim VfL Bochum anreist, schien ein Glücksgriff zu sein.

Derby in Bochum: BVB-Fan durfte nicht ins Ruhrstadion – wegen seines Schals

Die Tickets seien allerdings für Block C auf der Südtribüne auf der Seite der Castroper Straße gewesen. Der ist, wie alle Blöcke auf dieser Seite, als „Heimbereich“ gekennzeichnet. Klubanhängern, die wegen ihres Auftretens oder ihrer Kleidung als Gästefans erkennbar sind, wird hier der Zugang verwehrt – wie im Falle des jungen BVB-Fans.

Christian Bremer hatte für das Spiel des VfL Bochum gegen den BVB Tickets in Block C auf der Südtribüne gekauft. Diese befindet sich auf diesem Bild im unteren Teil, direkt an der Castroper Straße.
Christian Bremer hatte für das Spiel des VfL Bochum gegen den BVB Tickets in Block C auf der Südtribüne gekauft. Diese befindet sich auf diesem Bild im unteren Teil, direkt an der Castroper Straße. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Darauf verweist auch der VfL Bochum in einer Pressemitteilung, zum konkreten Fall will sich der Verein gegenüber unserer Redaktion jedoch nicht äußern. „Die Maßnahme, den Gästefans in den Heimbereichen keinen Zugang zu gewähren, speist sich aus leidvoller Erfahrung.“ In der Vergangenheit sei es allerdings immer wieder zu Auseinandersetzungen gekommen, die teils nicht nur verbal waren und auch Kinder und Jugendliche betrafen.

Ruhrstadion: Wie sind eigentlich die Einlassregeln?

Generell bekommen Fans, die wegen ihrer Kleidung oder ihres Verhaltens eindeutig als Anhänger der Gastmannschaft identifiziert werden können, keinen Zutritt zu den als „Heimbereich“ gekennzeichneten Blöcken. Als „Heimbereich“ ausgezeichnet sind die Blöcke A, B, C und D auf der Südtribüne, die gesamte Osttribüne (Blöcke N2, O, P und Q) sowie die Blöcke N1, M1 und M auf der Nordtribüne.

Der Stadionplan des Vonovia Ruhrstadions. Als „Heimbereich“ ausgezeichnet sind die Blöcke A, B, C und D auf der Südtribüne, die gesamte Osttribüne (Blöcke N2, O, P und Q) sowie die Blöcke N1, M1 und M auf der Nordtribüne.
Der Stadionplan des Vonovia Ruhrstadions. Als „Heimbereich“ ausgezeichnet sind die Blöcke A, B, C und D auf der Südtribüne, die gesamte Osttribüne (Blöcke N2, O, P und Q) sowie die Blöcke N1, M1 und M auf der Nordtribüne. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

In den Faninfos weist der Bundesligisten auf diese Regelung hin. Auch am Stadioneinlass informieren Schilder an den entsprechenden Blöcken darüber. Neben den extra als Gastbereich gekennzeichneten Blöcken dürfen Gästefans auch auf der Westtribüne sowie auf dem westlichen Teil der Nordtribüne sitzen.

Familienvater Christian Bremer beschwert sich gegenüber den Ruhrnachrichten weiter und schildert auch unserer Redaktion den weiteren Verlauf aus seiner Sicht: „Wir haben den Ordnern angeboten, den Schal ins Auto zu bringen, um anschließend Zutritt zum Stadion zu erhalten. Doch auch das wurde uns verweigert“, sagt er. Für ihn sei das „beschämend“ gewesen, denn auch ein Gespräch mit Mitarbeitern der Clearingstelle vor dem Stadion habe zu keinem Ergebnis geführt. Der VfL Bochum möchte sich zu diesem konkreten Vorwurf indes nicht äußern.

Diese Texte haben viele Menschen interessiert