Bochum. Ein Platz in einem Bochumer Stadtteil soll aufgewertet werden. Es gibt viele Ideen und Wünsche der Anwohner. Warum sich bislang nichts tut.

„Es ist schlecht gelaufen“, räumt Andreas Hegemann vom Grünflächenamt der Stadt Bochum ein. Das Eingeständnis betrifft den Friemannplatz in Altenbochum, der seit Jahren unangetastet ein Schattendasein fristet. Die Politik drängt seit langem auf eine Lösung zur Umgestaltung.

Friemannplatz in Bochum soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen

Schon vor fünf Jahren wurde die Planung für zwei barrierefreie Zugänge erstellt. Thomas Plackert, Tiefbauamt Bochum: „Das wollten wir kurzfristig erledigen. Doch dann kam die Idee, den gesamten Platz neu zu gestalten. Das hätte zu Konflikten führen können.“

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Andreas Hegemann erklärte in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte: „Wir hatten versprochen, die Planung zur Neugestaltung des Friemannplatzes in 2024 zu erstellen. Das haben wir nicht geschafft.“ Grund: Es gab Personalengpässe. Nun sollen die Arbeiten im Frühjahr ausgeschrieben werden. „Dazu gibt es eine Kostenberechnung und eine Entwurfsplanung“, so Hegemann.

Zwei behindertengerechte Zugänge sollen geschaffen werden

Nach wie bleibt der Friemannplatz eine trostlose Fläche in Altenbochum. Es gab ehrgeizige Pläne und eine Reihe von Ideen, was die Stadt dem Platz Gutes tun könnte. 2021 wurde mit Geld des Bezirks Mitte ein Planungsbüro beauftragt, gemeinsam mit Bürgern Vorschläge zu entwerfen.

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Mehr Grün, Spielangebote und Sportflächen: Diese Anregungen fügten die Planer zusammen. Und schon 2020 hatte die Verwaltung ein Paket geschnürt, das aus Sofortmaßnahmen in den Bereichen Barrierefreiheit und Grünpflege bestand. Zwei behindertengerechte Querungen sollten entstehen. Die Kosten für diese Maßnahme wurden damals mit 30.000 Euro beziffert und sollten aus dem städtischen Haushalt finanziert werden.

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Doch getan hat sich nichts. Im Gegenteil: Da der Dienstag als Markttag in Altenbochum inzwischen gestrichen wurde, herrscht noch weniger Leben auf dem Platz, der in erster Linie zum Parken genutzt wird. Für ein längeres Verweilen ist er nicht geeignet.

Umliegende Straßen sollen erneuert werden

Der Platz soll künftig Aufenthaltsqualität bekommenDazu wollte die Stadt Bochum – Stand Juni 2023 – 2,5 Millionen Euro in die Hand nehmen. Damals hieß es, der Umbau solle 2025 beginnen. Die Verwaltung rechnet mit einer Bauzeit von rund anderthalb Jahren. Der neue Friemannplatz könnte eine grüne Freitreppe zum Verweilen bieten. Gewünscht wurden von vielen Altenbochumern ein Abendmarkt, Wasserfontänen und Spielgeräte für Kinder. Der Friemannplatz soll zu einem Treffpunkt im Stadtteil werden.

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David Schary kommentierte die Verzögerungen: „Das ist alles unbefriedigend. Kein barrierefreier Zugang, Schlaglöcher – wir wollten eine kurzfristige Lösung.“ Seine Fraktion im Bezirk Mitte, die CDU, hatte wiederholt nachgehakt, warum sich auf dem Friemannplatz nichts tue. Im vergangenen Oktober forderte die Fraktion die Verwaltung auf, unverzüglich zwei barrierefreie Übergänge zum Friemannplatz im Rahmen der Straßenunterhaltung auszuführen.

In diesem Jahr sollen zunächst die umliegenden Straßen erneuert werden. In diesem Zusammenhang will die Verwaltung auch die gewünschten barrierefreien Zugänge schaffen. Plackert: „Viel zu spät – ich weiß.“ Fabian Krömling von der Grünen-Fraktion wollte wissen, ob die Straße Bruchspitze Teil des Friemannplatzes werden soll. Plackert: „Das ist mir neu.“ Es soll eine Verbindung zur Kirche geben, das habe der Bezirk Bochum-Mitte beschlossen.