Bochum-Riemke. Die Anwohner zweier Straßen im Bochumer Stadtteil beantragen eine Verkehrsberuhigung. Was die Politiker und die Stadtverwaltung dazu sagen.
Einbahnstraßen, Sperrungen, Teilung des Stadtteils: Die Verkehrsführung in Riemke wird immer wieder neu geplant und geprüft. Denn die Wohnstraßen rund um den Marktplatz sind sehr eng und werden dennoch gern vom Durchgangsverkehr genutzt.
Per Bürgerantrag wollen Anlieger auf der Windthorststraße und der Straße Am Wiedelskamp die Geschwindigkeit reduzieren lassen. Fußgänger, insbesondere Kinder, seien gefährdet, weil es keine Gehwege gebe; Passanten müssten sich die Fahrbahn mit Autofahrern teilen. Das, so die Antragsteller, sei eine Grundvoraussetzung für eine Verkehrsberuhigung. Die im Moment erlaubte Geschwindigkeit von 30 km/h müsse auf Schrittgeschwindigkeit herabgesetzt werden.
Anwohner in Bochum wollen mehr Sicherheit für Fußgänger
„Es geht chaotisch zu. Der Verkehr wird durch unübersichtliche Straßen geführt. Wir leiden unter dem Durchgangsverkehr“, so der Sprecher der Interessengemeinschaft Windthorststraße / Am Wiedelskamp in der Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte am Donnerstag, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Sein Appell an die Bezirksvertreter: „Errichten Sie autoarme Quartiere zugunsten von mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität.“
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Viele Anwohner der umliegenden Straßen nutzten die Windthorststraße und die Straße Am Wiedelskamp, die Rede ist von 400 Fußgängern pro Tag. Auf der anderen Seite würden Autofahrer teils rücksichtslos und schnell an ihnen vorbeifahren, auch Lieferdienste und Minibusse sollen durch die schmalen Straßen fahren, so die Interessengemeinschaft.
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Im vergangenen Dezember hatte die Verwaltung vorgeschlagen, das gesamte Wohngebiet zweizuteilen. Dadurch würde ausschließlich der reine Erschließungsverkehr auf der jeweils kürzesten Strecke von und zu den Wohnhäusern übrig bleiben. In diesem Fall wären zunächst keine weiteren Verkehrsmaßnahmen erforderlich geworden. Doch die Bezirksvertretung Bochum-Mitte beschloss stattdessen, nach den Osterferien 2025 eine Verkehrszählung durchzuführen. Danach soll eine neuerliche Prüfung der besten Verkehrsführung erfolgen. Dabei soll auch eine Abbindung der Windthorststraße geprüft werden.
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Beschlossen wurde auch, die Straße Auf der Markscheide zur Veloroute zu machen. Doch das Tiefbauamt hält sie nicht für geeignet; parkende Autos am Rand und viel Verkehr rund um den Riemker Markt ließen indes nicht zu, dass Kinder selbstständig mit dem Rad fahren. So schlägt die Verwaltung vor, die Veloroute statt über Auf der Markscheide über die Straßen Am Wiedelskamp und Windthorststraße zum Riemker Markt zu führen. Damit könnten die beiden Straßen als Mischverkehrsfläche umgestaltet werden. Da auf Velorouten möglichst sicher, aber auch möglichst zügig gefahren werden können soll, kommt für das Tiefbauamt ein verkehrsberuhigter Bereich nicht in Betracht.
Der Bezirk beschloss, die Verkehrszählung nach den Osterferien abzuwarten.
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Auf Anfrage erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk: „Es steht noch nichts fest. Wir wollen zunächst die Zahlen der Verkehrszählung nach den Osterferien abwarten.“
Eine Abbindung der Windthorststraße würde aller Voraussicht nach zur Eduardstraße hin erfolgen. Damit stünde sie nicht im möglichen Verlauf der Veloroute. Wie genau die Sperre gestaltet wird, sei noch offen. Im Allgemeinen können Durchfahrtssperren aber immer so angelegt werden, dass nur der Kfz-Verkehr nicht mehr passieren kann, Rad- und Fußverkehr aber nicht behindert wird.
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Van Dyk: „Im Verlauf der Veloroute befindet sich auch die Sperre an der Kreuzung Eduardstraße / Auf der Markscheide. Diese wird im Zuge der Veloroutenplanungen anzupassen sein, damit sie auch komfortabel passierbar wird.“