Bochum-Riemke. Stadt Bochum pollert die Eduardstraße gegen Durchgangsverkehr zur Herner Straße ab. Was nicht alle Anwohner gut finden.
Die Stadt Bochum hat kürzlich Sperrpoller gesetzt gegen den Durchgangsverkehr in der Eduardstraße. Und zwar an zwei Stellen: Am Hausacker und Auf der Markscheide.
Die Eduardstraße in Bochum sei schließlich eine reine Wohnstraße und werde verstärkt als Abkürzung genutzt, um den Verkehr der Herner Straße zu umgehen. So die Begründung. Da die Straße hierfür nicht ausgelegt sei und es mehrfach zu Beschädigungen an Fahrzeugen gekommen sei, hat die Stadt Bochum in den Kreuzungsbereichen Eduardstraße / Am Hausacker und Eduardstraße / Auf der Markscheide die Durchfahrt durch zahlreiche Poller unterbunden.
Maßnahme gegen Durchgangsverkehr in Bochum
Zusätzlich solle die Nutzung als Nebenstrecke für den Radverkehr hierdurch sicherer gemacht werden, so die Stadt Bochum. Die Freizeitanlage „Urban Green“ ist weiterhin aus Richtung der Tippelsberger Straße mit Fahrzeugen erreichbar.
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Der schon lange diskutierte Poller-Einbau ist nun also erfolgt. Die Reaktionen der Anwohner sind ganz unterschiedlich - denn es geht ja schließlich darum, wer von solchen Absperrungen letztlich profitiert. „Bis auf eine Zuschrift haben wir dazu noch kein Feedback erhalten. Üblicherweise dauert es etwas, bis sich die Verkehrsteilnehmenden an eine neue Regelung gewöhnt haben“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk auf die Nachfrage dieser Redaktion, ob es Beschwerden über die neuen Poller gegeben habe.
Umgehung zur Herner Straße in Bochum
Doch es gibt auch Kritik, so sagt Anwohner Dieter Aufermann von der Straße Am Hausacker: „Einige Autofahrer sind anfangs über den Bürgersteig gefahren, manche müssen jetzt weite Umwege durch die Wohnsiedlung fahren, was die Nebenstraßen belastet. Und es gab anfangs auch ein Parkchaos.“ Die Lage habe sich mittlerweile etwas beruhigt, aber Probleme seien weiterhin da.
Was hinzu kommt: Hinweisschilder, die nicht gerade groß auffallen, weisen zwar auf diese Abbindung hin. Trotzdem landen immer noch viele Autofahrer hier, die dies offenbar übersehen haben oder die aus Gewohnheit heraus hier herfahren. Und sorgen damit für zusätzlichen Verkehr in den engen Straßen.
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Beschluss der Politik in Bochum
Es gab Verzögerungen beim Einbau der Poller in Bochum-Riemke, laut Stadt „wegen der schlechten Witterung“. Doch nun sind sie da. Die Bezirksvertretung Bochum-Mitte und der Fachausschuss hatten bereits Monate zuvor schon einhellig grünes Licht dafür gegeben. „Das ist nötig, um die Verkehrslage dort zu beruhigen“, so Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork zum Beschluss der Bezirksvertretung Mitte. Seit der Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer auf der Herner Straße in Riemke habe sich der Eindruck verstärkt, dass die benachbarten Straßen als Schleichwege genutzt werden. Im Mittelpunkt habe dabei besonders die Straße Am Hausacker gestanden, wo mit dem „Urban Green“ zusätzliche Nutzungen entstanden sind.
Bürger wurden beteiligt in Bochum
Die SPD Riemke hatte zuvor in zwei Veranstaltungen, unter anderem am 10. Dezember 2022, mit den Bürgern gesprochen und dabei sechs Varianten zur Diskussion gestellt. Im Ergebnis habe sich gezeigt, dass die Bürger vor Ort folgende Lösung favorisierten: Der Durchgangsverkehr soll mit einem System von Sackgassen und Durchfahrtsperren aus den Wohngebieten zwischen Tippelsberger Straße und Cruismannstraße herausgehalten werden, wenn erforderlich ergänzt durch „Anlieger frei“-Beschilderungen und Bodenschwellen.
Eine solche „Zweiteilung“ der Wohngebiete für den motorisierten Individualverkehr sei in Bochum nicht unbekannt (zum Beispiel Bürgerplatz, Düppelstraße) und würde auch am Hausacker von den belasteten Anwohnern als das kleinere Übel akzeptiert. Radfahrer und Fußgänger kämen weiter in alle Richtungen durch. Der Vorschlag sei kostengünstig und vergleichsweise schnell umsetzbar.