Bochum-Riemke. Wo in Bochum einst „Möbel Unger“ stand, sollte eigentlich 2024 ein Gesundheitszentrum an den Start gehen. Das ist der neueste Stand der Planung.
Der Neubau steht, ist nicht zu übersehen: Wo einst „Möbel Unger“ zu finden war – an der Ecke Herner Straße/Rensingstraße in Bochum-Riemke –, ist seit Sommer 2022 ein stattliches weißes Gebäude in die Höhe gewachsen. Es wird ein Gesundheitszentrum der Grönemeyer Medizin GmbH und seiner Dachgesellschaft Med 360°. Von außen sieht alles schon fertig aus.
Blick zurück: Als die Bauarbeiten begonnen hatten, da war von einer Eröffnung „Anfang 2024“ die Rede. Nun hat das Jahr 2025 begonnen, der Betrieb aber noch nicht. Manch ein Bochumer wundert sich: Was ist da los?
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Einzug in Grönemeyer-MVZ in Bochum-Riemke verzögert sich
Nachgefragt beim Grönemeyer-Institut: „Das Gebäude selbst ist fertig“, bestätigt Gunnar Mohnhaupt, Geschäftsführer der Grönemeyer Medizin GmbH. Im Inneren liefen aktuell noch „Restarbeiten im Bereich der Elektroverkabelung“. Ursprünglich sei der 1. April 2024 als Einzugstermin angepeilt gewesen, berichtet er. Dass dieser nicht eingehalten werden könnte, sei im ersten Quartal 2024 absehbar geworden. Daraufhin, so Mohnhaupt, „wurde eine Projektneuplanung mit aktualisierten Terminen erstellt“.
Nun plant das Grönemeyer-Institut mit dem Einzug Ende März und der Eröffnung zum 1. April 2025. Gründe für die Verzögerung gebe es mehrere, erklärt Gunnar Mohnhaupt: „Das Gebäude und der Aufbau einer solchen großen medizinischen Einrichtung haben eine Vielzahl von hochkomplexen technischen Anforderungen und auch Infrastrukturen.“ Nicht zuletzt sei der Brandschutz eine große Herausforderung gewesen. „Eine angespannte Personalsituation in der Baubranche sowie nach wie vor zumindest in Teilen schwierige Lieferketten mit teilweise langen Lieferzeiten haben ebenfalls Auswirkungen gehabt“, sagt er und ergänzt: „Man kennt dies auch von anderen Großprojekten in Deutschland.“
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Bochumer Gesundheitszentrum bekommt drei MRT und zehn CT
Inzwischen ist auf der Baustelle aber die Zielgerade erreicht. „Die baubehördliche Abnahme liegt seit September 2024 vor“, so der Geschäftsführer. Aktuell, also Anfang Januar, werde die EDV-Infrastruktur im Gebäude eingebracht.
Außerdem sollen noch diesen Monat die diagnostischen und therapeutischen Großgeräte einziehen, allein drei Magnetresonanztomografen (MRT) und zehn Computertomografen (CT). Der Einbau der jeweils tonnenschweren Geräte ist eine besondere Herausforderung, der Neubau für sie ausgelegt: So können die Decken entsprechend hohe Lasten tragen. Zudem, so erklärte Projektleiter Björn Funk vom Leverkusener Bauunternehmen Rotterdam Bau im September 2022, habe das Gebäude spezielle „Einbringungsöffnungen“ bekommen, durch die die Großgeräte ein- und bei Bedarf ausgehoben werden können.
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Auch das MVZ „Medi Plaza“ soll aus der Innenstadt nach Riemke ziehen
Parallel laufe zum Jahresbeginn die Möblierung des Gesundheitszentrums, teilt die Grönemeyer Medizin GmbH mit. „Aufgrund der Größe des neuen Gebäudes sind dies alles Maßnahmen mit einer umfangreicheren zeitlichen Dimension“, so Gunnar Mohnhaupt. Apropos Größe: Entstanden ist ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit rund 7000 Quadratmetern Nutzfläche, dahinterliegend noch ein Parkhaus.
Die Angebote der Grönemeyer Medizin GmbH und von Med 360°, sollen „eins zu eins“ umziehen, erklärt Mohnhaupt. Im Technologiezentrum (TZR) auf dem RUB-Campus sind bislang das Grönemeyer-Institut zur Behandlung von Rückenschmerzen sowie „Radiologie 360°“ und „Orthopädie 360°“ angesiedelt – sie sind alle drei ab 1. April an der Herner Straße zu finden.
Das zum Unternehmen gehörende MVZ „Medi Plaza“ mit Allgemeinmedizin und Gynäkologie soll ebenfalls von der Innenstadt nach Riemke wechseln – allerdings etwas später, wie Gunnar Mohnhaupt erklärt. Der Umzug sei im Laufe des zweiten Quartals geplant.
Neuer Standort „ein Glücksfall“
Als „Glücksfall“ hat Geschäftsführer Gunnar Mohnhaupt den neuen Standort fürs Grönemeyer-Institut im Gespräch mit dieser Redaktion bezeichnet. Er ist zentral gelegen und dank A43-Abfahrt sowie U35-Station sowohl mit dem Auto als auch per ÖPNV gut zu erreichen. Und: Perspektivisch ist noch Platz für eine Ausweitung des Angebots gegeben.
An den derzeitigen Vermieter, die Ruhr-Universität, richtet Mohnhaupt ausdrücklichen Dank für dessen „konstruktive Haltung“: So könne trotz der Verzögerung der Betrieb am gewohnten Standort bis zum Umzug uneingeschränkt fortgesetzt werden.
Auch im neuen Gebäude ist die Grönemeyer Medizin GmbH Mieter. Eigentümer ist eine Immobilien-Gruppe aus Leverkusen. Sie soll einen hohen achtstelligen Betrag in den Neubau investiert haben; die Rede ist von mehr als 50 Millionen Euro.