Bochum. Herbe Verluste hat Bochum Marketing eingefahren. Die Stadt hilft ihr aus der Patsche. Allerdings sind an die Finanzspritze Erwartungen geknüpft.

Mit fast 1,8 Millionen Euro stützt die Stadt Bochum ihre Marketinggesellschaft „Bochum Marketing“ und rettet sie damit vor der drohenden Überschuldung. Zugleich setzt sie „klare Erwartungen in das Unternehmen“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Burkart Jentsch.

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Bochum hilft Marketinggesellschaft und fordert Belebung der City

Die Gesellschaft, an der die Stadt bislang zur Hälfte beteiligt ist – die andere Hälfte gehört 65 Bochumer Unternehmen, Vereinen und Institutionen –, organisiert unter anderem den Weihnachtsmarkt, den Musiksommer und Dino City. Corona-Pandemie, Inflation und gestiegene Kosten für Sicherheitsmaßnahmen hatten „BoMarketing“ in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt. Das Jahr 2023 hat sie mit einem Minus von 208.000 Euro abgeschlossen, im Jahr davor waren es 157.000 Euro.

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Nun sieht sich die Stadt geradezu gezwungen, zu handeln. Da die Gesellschaft und ihre Veranstaltung von enormer Bedeutung für Bochum und das gesellschaftliche Leben seien, so der SPD-Fraktionschef, „haben wir auch zugestimmt, zusätzliches Geld in die Gesellschaft zu geben. Damit ist vorläufig die Zukunft des Musiksommers, der geplanten Kirmessen und weiterer Veranstaltungen gesichert.“

Bochum hilft Marketinggesellschaft mit 1,7 Millionen Euro

Der Stadtrat hat nun mit großer Mehrheit entschieden, 120.500 Euro zu investieren und damit 241 zusätzliche Gesellschafteranteile an BoMarketing zu erwerben. Der Anteil der Stadt an der Gesellschaft steigt damit auf 75,1 Prozent. Die Gesellschafterversammlung der Bochum Marketing GmbH hat die Kapitalerhöhung durch die Stadt Bochum am Freitag beschlossen. Verbunden mit der Aufstockung ist die Zahlung einer „Nebenleistung“ in Höhe von 1,657 Millionen Euro, um die kommenden Veranstaltungen auf die Beine stellen zu können. Erwartet werde aber auch „eine noch stärker Belebung der Innenstadt“, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Reinirkens.

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Wie das aussehen kann, das wird eine der Aufgaben sein, mit der sich die künftige Leitung von BoMarketing beschäftigen muss. Von Julian Schmitz, der Anfang 2023 die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Mario Schiefelbein angetreten hat, hat sich die Marketinggesellschaft dem Vernehmen nach „einvernehmlich“ getrennt. In einer Mittelung des Unternehmens heißt es, es habe „dem Wunsch des Geschäftsführers entsprochen, aus dem laufenden Vertrag auszuscheiden“.

SPD-Fraktion fordert Hilfe von Bund und Land

Derweil sieht die SPD-Fraktion im Rat nicht nur das Unternehmen in der Pflicht. Angesichts wachsender Kosten in die Sicherheit von Veranstaltungen, fordert sie auch Hilfe von Bund und Land, „um unsere Marketinggesellschaft wieder auf den richtigen Kurs zu bringen“, so Burkart Jentsch.

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