Bochum. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2025 soll Marc Adomat für die CDU Bochum antreten. Die Hintergründe zur Personalie und erste Reaktionen.
Die CDU Bochum hat am Dienstag Marc Adomat als Oberbürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2025 vorgeschlagen. Der 55-Jährige ist derzeit Stadtdirektor und Dezernent für Bildung, Jugend und Sport in Leverkusen. Von der CDU Bochum heißt es, dass die Nominierung des Präsidiums einstimmig war. Endgültig entschieden wird die Personalie auf einem Mitgliederparteitag am 25. November.
Marc Adomat ist in Leverkusen geboren, in Radevormwald aufgewachsen. Er ist Diplom-Verwaltungswirt, arbeitete in Radevormwald in der Kämmerei und im Ordnungsamt als Leiter der Abteilung Straßenverkehr. 1996 wechselte er als Leiter des Sozialamtes in die Gemeinde Aumühle. Dort wurde er Kämmerer, wenige Jahre später wechselte er als Beigeordneter und Kämmerer in die Stadt Neukirchen-Vluyn.
CDU Bochum suchte bewusst außerhalb von Bochum nach einem Kandidaten
„Mit ihm präsentiert die CDU Bochum einen kompetenten, bürgernahen und sympathischen Kandidaten, der in der Kommunalverwaltung beheimatet ist“, so die Bochumer CDU-Chefin Fee Roth. „Marc Adomat bringt die Erfahrung und Fähigkeit mit, unsere Ideen für Bochum in praktisches Handeln zu übersetzen. Ein Mann, der sich in allen wichtigen Bereichen der Kommunalverwaltung verdient gemacht hat und große Anerkennung genießt. Deswegen haben wir bewusst auch über die Stadtgrenzen hinweg gesucht.“
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Man habe ganz gezielt einen Kandidaten gesucht, der zu den Themen passt, mit denen die CDU in den Kommunalwahlkampf ziehen werde: Schule, Kita, Verkehr, Stadtentwicklung und Sport. Besonders der Sport liege Adomat am Herzen. Karsten Herlitz, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion Bochum ergänzt: „Marc Adomat könnte von jetzt auf gleich das OB-Amt in unserer Stadt übernehmen. Das Beste ist allerdings, dass er richtig Lust auf Bochum hat.“
„Die Stadt Bochum gehört genauso wie der VfL in die 1. Liga.““
Der gekürte CDU-Oberbürgermeisterkandidat Marc Adomat sagte bei seiner Vorstellung im CDU-Präsidium: „Ich freue mich auf Bochum! Ich habe die Stadt in den letzten Monaten kennen und lieben gelernt. Bochum ist genauso wie Leverkusen von harter und ehrlicher Arbeit geprägt. Die Stadt Bochum gehört genauso wie der VfL in die 1. Liga.“ Bochum habe als Stadt sehr viel Potential, in vielen Bereichen in den letzten Jahren den Anschluss verloren. „Als Stadtdirektor einer Industriestadt weiß ich, worauf es politisch und menschlich wirklich ankommt.“
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Besondere Verbindungen zu Bochum habe er nicht, sagte Adomat dem „Leverkusener Anzeiger“. Der Kontakt sei über die kommunalpolitische Vereinigung der CDU zustande gekommen. Die wisse, „wo Leute mit Ambitionen sitzen“, so heißt es weiter.
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Im September 2022 hatte der Leverkusener Stadtrat Marc Adomat in seine dritte Amtszeit gewählt; diese weiteren acht Jahre haben im März 2023 begonnen und gehen bis 2031. Zuerst hatte die Rheinische Post über Gespräche zwischen Marc Adomat und der CDU Bochum berichtet.
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Sebastian Pewny, Fraktionschef der Bochumer Grünen hält die Entscheidung nicht für überraschend. „Die CDU hat einen Kandidaten ausgewählt, der in das Profil passt, welches Karsten Herlitz als Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion verkörpert.“
Er wisse nicht viel über Marc Adomat, „aber er scheint ein solider Verwaltungsmann zu sein“. In Bochum habe er ihn bisher nicht wahrgenommen. „Ich zweifle, dass der Leverkusener Stadtdirektor die richtigen Antworten auf die schwierigen Fragen dieser Zeit liefern wird.“
FDP von Nominierung der CDU irritiert
SPD-Fraktionschef Burkart Jentsch sieht in der Nominierung einen Offenbarungseid. „Diese Personalie spricht Bände über die personelle Situation in den Reihen der CDU. Offenbar haben sie in den eigenen Reihen niemanden gefunden haben, dem sie das Amt zutrauen. Unsere Stadt braucht niemanden, der Bochum nur von der Landkarte kennt und lediglich Karriere machen möchte!“
Der FPD-Kreisvorsitzende Léon Beck reaigert verschnupft auf die Nominierung der CDU. „Wir sind irritiert, dass die CDU vorprescht, nachdem wir zuvor eigentlich um eine gemeinsame Verständigung bemüht waren.“ Auch von der Personalie Marc Adomat zeigt er sich nicht begeistert. „Der OB-Posten ist nichts, was man anstrebt, um Karriere zu machen. Ich finde es schwierig, gar keinen Bezug zu Bochum zu haben.“ Die FDP werde sich nun in ihren Gremien beraten, um dann ein eigenes Angebot im Wahlkampf zu machen.