Bochum. Mit einem Spezialeinsatzkommando (SEK) hat die Polizei am Dienstag einen mutmaßlichen Reichsbürger in Bochum festgenommen. Die Hintergründe.
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei hat am Dienstagmittag am Werner Hellweg in Bochum einen mutmaßlichen Reichsbürger festgenommen.
Gegen den 56-Jährigen lag nach Angabe der Polizei ein Haftbefehl wegen einer Ersatzfreiheitsstrafe vor. Der Mann wurde wegen Beleidigung und Volksverhetzung verurteilt, hatte die Geldstrafe nicht bezahlt. „Der Mann weigerte sich jedoch, die Tür zu öffnen“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Weil die Polizei gefährliche Gegenstände, möglicherweise auch Waffen in der Wohnung nicht ausschließen konnte, alarmierte sie das SEK.
An der Willy-Brandt-Gesamtschule mussten die Schülerinnen und Schüler für die Zeit des Einsatzes im Gebäude bleiben. Gleiches galt für die Kinder der evangelischen Oberlin-Kita.
2022 gab es 38 Reichsbürgerinnen und Reichsbürger in Bochum
Das Einsatzkommando rückte mit einem Panzerwagen aus und sprengte die Tür. Der 56-jährige Bochumer wurde von einem Diensthund gebissen. Der Mann kam ins Krankenhaus. Die Polizei betont, dass „zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Öffentlichkeit“ bestand.
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2022 hat es nach Angaben der Polizei 38 Reichsbürgerinnen und Reichsbürger in Bochum gegeben. Einer von ihnen hatte einen kleinen Waffenschein. Aktuelle Zahlen konnte die Polizei am Dienstag nicht nennen.