Bochum. Fridays for Future und mehrere Umweltorganisationen rufen bundesweit zu Demonstrationen auf. In Bochum richtet sich der Fokus auf BP.
In gemeinsamer Sache unterwegs: Wenn das Klimaschutzbündnis Fridays for Future am Freitag, 20. September, zur Teilnahme am nächsten globalen Klimastreik aufruft, wird auch eine Demo durch Bochum ziehen. Mehrere Natur- und Umweltschutzorganisationen wie der Naturschutzbund (Nabu) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben den Aufruf zur Demo geteilt. Nach Angaben der Polizei Bochum rechnet der Veranstalter Fridays for Future mit rund 700 Demonstranten.
Ölkonzern BP im Fokus der Demo in Bochum
Bundesweit gibt es am Freitag Demos in rund 100 Orten. In Bochum richtet sich der Protest konkret gegen den Ölkonzern BP, der an der Wittener Straße seine Europazentrale hat. Auch die Klimainitiative Gelsenkirchen – dort betreibt BP eine Raffinerie – hat sich dem Aufruf von Fridays for Future (FFF) Bochum angeschlossen.
Die Initiatoren von FFF Bochum werfen BP vor, von der Europazentrale in Bochum aus Projekte zu koordinieren, „bei denen BP gemeinsam mit 56 anderen Unternehmen seit 2016 mit 80 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase in Verbindung steht“. Per Rundmail haben die FFF-Aktivisten die BP-Mitarbeitenden aufgefordert, „sich im Sinne des Climate Quitting auf andere Stellen zu bewerben und ihren Job zu kündigen“. BP war in der Vergangenheit auch wegen der Entsorgung giftiger Ölpellets aus der Produktion in Gelsenkirchen in den Schlagzeilen.
BP sieht Protesten in Bochum gelassen entgegen
Die Demo startet um 14 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof und führt nach Angaben von Fridays for Future über den Südring und durchs Bermudadreieck zum Schauspielhaus, von dort über Oskar-Hoffmann-, Universitäts- und Ferdinandstraße zur Hauptverwaltung von BP an der Wittener Straße. Dort soll es eine Kundgebung geben.
BP sieht dem gelassen entgegen. „Das passiert ja nicht zum ersten Mal“, sagt Pressesprecher Peter Kretzschmar. „Wir treffen keine besonderen Vorkehrungen. Bisher sind alle Demonstrationen immer friedlich verlaufen. Wir akzeptieren die Proteste als demokratisches Recht“. Auch die Polizei Bochum erwartet einen friedlichen Verlauf. Ende der Demo ist gegen 18 Uhr wieder am Hauptbahnhof geplant.
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Klimainitiative Gelsenkirchen: „Strukturwandel ist alternativlos“
Dabei geht es nicht um ein Gegeneinander. Die Klimainitiative aus Gelsenkirchen ist sich sehr wohl bewusst, dass BP ein großer Arbeitgeber ist, an dem viele Existenzen hängen: „Wir müssen aus Öl und Kohle aussteigen. BP hat keine Zukunft. Nötig sind Konzepte, um die Mitarbeiter aufzufangen, z.B. Umschulungen oder Anspruch auf Frührente. Aber das ist ja nicht der erste Strukturwandel im Ruhrgebiet“, sagt ein Sprecher. Das Bündnis sieht den Konzern in der Verantwortung: „Klimaschutz muss eine sozial-gerechte Transformation sein!“.