Bochum. 2023 explodierte in Bochum-Linden ein Haus, weil Bauarbeiter versehentlich eine Gas-Leitung angebohrt hatten. Auf dem Grundstück wird nun gebaut.

Knapp eineinhalb Jahre ist es her, dass in Bochum-Linden ein Haus explodiert ist und eine Frau dabei ums Leben kam. Monatelang passierte auf dem Grundstück nichts, hüfthohes Gras wuchs darauf. Jetzt tut sich wieder etwas an der Keilstraße. Auf dem Gelände zur Kreuzung Keilstraße/Auf dem Pfade entsteht zurzeit ein neues Wohnhaus.

Das bestätigt die Stadt Bochum. „Auf dem Grundstück wird ein Zweifamilienwohnhaus errichtet“, teilt Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum, mit. Er könne keine Angabe dazu machen, ob es sich bei den Bauherren um die Eigentümer zum Zeitpunkt der Explosion handelt, oder um neue Inhaber.

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Bauarbeiten an Bochumer Keilstraße: Erneuerung der Strom-, Gas- und Wasserleitungen

Zurzeit finden zusätzlich Bauarbeiten an den Versorgungsleitungen statt. Zwischen den Hausnummern 50 und 66 ist die Keilstraße nur eine Einbahnstraße, es kommt zu Beeinträchtigungen des öffentlichen Nahverkehrs, informiert die Stadt Bochum auf ihrer Internetseite. Außerdem ist der Gehweg voll gesperrt. Diese Arbeiten sollen bis zum 27. November dieses Jahres dauern.

Das Haus an der Keilstraße in Bochum-Linden ist im Januar 2023 nach einer Gasexplosion in sich zusammengefallen. Die Eigentümerin starb unter den Trümmern. (Archivbild)
Das Haus an der Keilstraße in Bochum-Linden ist im Januar 2023 nach einer Gasexplosion in sich zusammengefallen. Die Eigentümerin starb unter den Trümmern. (Archivbild) © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Aber was für Bauarbeiten finden dort statt? „Nach der Gasexplosion im vergangenen Jahr wurde die Gasversorgung der Haushalte im Kreuzungsbereich Keilstraße/Auf dem Pfade mithilfe von Überbrückungen wiederhergestellt“, sagt Jascha Dröge, Sprecher der Stadtwerke Bochum. Durch die aktuellen Bauarbeiten soll die Ausgangslage vor dem Unglück wieder hergestellt werden. „Gleichzeitig werden die Gasleitungen erneuert“, so Dröge: „Um unnötige Tiefbauarbeiten zu vermeiden, wurde die turnusmäßige Erneuerung der Strom- und Wasserleitungen in diesem Bereich vorgezogen, so dass nun auch diese Leitungen erneuert werden.“

Auch Hausanschlüsse werden teilweise erneuert. Ob das Haus auf dem Grundstück der Explosion einen Gasanschluss bekommt, darüber könne er nicht sagen. „Die Entscheidung, welcher Energieträger zum Heizen genutzt wird, obliegt grundsätzlich dem Hauseigentümer“, sagt Dröge. Wann das Haus an der Keilstraße fertig gebaut und zum Einzug bereit ist, sei nicht bekannt, ergänzt van Dyk.

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Haus in Bochum explodiert: Frau stirbt unter den Trümmern

Ein Rückblick: Am Dienstag, 10. Januar 2023, stürzt um 21.40 Uhr das zweigeschossige Wohnhaus an der Keilstraße nach einer Gasexplosion ein. Die Eigentümerin, eine 61-jährige Frau, stirbt unter den Trümmern. Ihr Sohn (35) befindet sich im Obergeschoss des Hauses. Er verletzt sich und wird in einem Krankenhaus behandelt. Der dritte Bewohner des Hauses ist zu diesem Zeitpunkt nicht vor Ort.

Wie kam es zu dem dramatischen Unglück? Zwei Arbeiter bereiten die Verlegung von Glasfaserkabeln vor. Dabei durchbohren sie eine Gasleitung. Stundenlang ist Gas in das Haus geströmt, das keinen Gasanschluss hat. Am Abend explodiert das Haus. Im Oktober des vergangenen Jahres verurteilte das Landgericht Bochum einen Bauarbeiter (51) wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und fahrlässiger Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft. Einen weiteren Angeklagten (30) sprach das Gericht frei. Wegen eines Rechtsfehlers muss der Prozess nun neu aufgerollt werden (wir berichteten).

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