Bochum. Die Schließung einer Schule in Bochum wird immer wahrscheinlicher. In sechs Wochen fällt die Entscheidung. Was passiert bis dahin? Der Überblick.
Wie geht es für die weiterführenden Schulen in Bochum weiter? Fast ein Jahr sind die Pläne der Stadt Bochum nun bekannt: Eine Sekundarschule soll schließen, ein neues Gymnasium eröffnen. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Kritik – aus der Politik, von Lehrkräften und von Eltern. Nun fällt eine finale Entscheidung.
Und zwar in der Ratssitzung am 10. Oktober. In dieser Woche hat die Stadt Bochum ihre überarbeitete Planung vorgelegt, in den kommenden Wochen folgen Anhörungen und Beratungen in sämtlichen Ausschüssen und Bezirksvertretungen. Anders als in der Vergangenheit zeigt sich aber schon im Voraus: Die Akzeptanz wächst.
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SPD lobt aktuelle Schulplanung für Bochum
„Wir freuen uns, der Bochumer Schullandschaft endlich eine vernünftige Perspektive bieten zu können“, erklärt Burkart Jentsch, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat, in einer Pressemitteilung. Ernst Steinbach (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses, ergänzt: „Die Stadt Bochum trägt maßgeblich dazu bei, den Schulbetrieb qualitativ hochwertig aufrecht zu erhalten.“
Aber was heißt das im Detail? In neun Punkte gliedert die Stadt Bochum ihre Planung. Demnach soll es an verschiedenen Schulen mehr Klassen als bislang geben. „Das Neue Gymnasium Bochum soll ab dem Schuljahr 2026/2027 sechszügig geführt (...) werden“, heißt es aus dem Schulverwaltungsamt. Damit der Platz ausreicht, solle es zuerst sogenannte temporäre Raumeinheiten – also wohl Container – geben. Dafür soll das ehemalige Schulgebäude an der Querenburger Straße, der Kubus, saniert werden und Raum bieten. Platz sein soll dort auch für die Hans-Böckler-Realschule, die schon ab dem kommenden Jahr vierzügig werden soll.
Rupert-Neudeck-Schule im Bochumer Südwesten soll schließen
Damit auch Schiller- und Graf-Engelbert-Gymnasium künftig genug Platz haben, die Schüleranzahl wird hier steigen, soll hinter der Turnhalle von letzterem ein neues Gebäude mit Unterrichtsräumen entstehen.
Auch die Theodor-Körner-Schule soll ab kommendem Jahr fünfzügig werden und Räume der Rupert-Neudeck-Schule nutzen. Denn: Die Schulentwicklungsplanung sieht weiterhin vor, dass diese auslaufend geschlossen wird, sobald es in Wattenscheid eine neue Gesamtschule gibt.
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Sehr zur Sorge der Schule, die in einer Stellungnahme bezüglich der Schulplanung mitteilt: „Nach unserer Bewertung würde eine Schließung der Rupert-Neudeck-Schule gravierende Nachteile für den Stadtbezirk und die Familien vor Ort bedeuten. Betroffen wären insbesondere sozial schwache Familien und Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die aktuell am meisten von der Schule profitieren.“
Bochum soll ein neues Gymnasium bekommen
Um mit der steigenden Anzahl an Schülerinnen und Schülern mitzuhalten, soll in Bochum ein elftes Gymnasium gegründet werden, dort wo sich aktuell noch die Gesamtschule Bochum-Mitte befindet. Diese wird allerdings nicht geschlossen, sie zieht um nach Wattenscheid.
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Lange gab es Probleme, dort ein passendes Grundstück zu finden. Nun teilt das Schulverwaltungsamt folgende Idee mit: „Für die Gesamtschule Bochum-Mitte wird auf dem Gelände Beckmannshof (Berliner Straße) ein neues Gebäude errichtet.“ Es handle sich dabei um einen ehemaligen Sportplatz und befinde sich in direkter Nachbarschaft zum Sportzentrum an der Berliner Straße, sodass zunächst keine eigene Sporthalle vorgesehen sei.
Nelson-Mandela-Schule in Bochum soll zur Gesamtschule werden
Die Nelson-Mandela-Schule in Langendreer steht vor dem Aus. Doch im Gegensatz zur Sekundarschule im Südwesten soll sie nicht geschlossen, sondern bis zum Schuljahr 2026/27 zu einer Gesamtschule werden. Dafür werde das ehemalige Schulgebäude an der Unterstraße saniert.
Auch für die Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule gibt es Pläne: Das alte Gebäude der westfälischen Schauspielschule wird durch einen Neubau ersetzt. Perspektivisch soll es dort ebenfalls mehr Klassen geben.
CDU kritisiert die aktuelle Schulplanung: „Wir wollen keine Containerklassen“
Doch nicht von allen Seiten gibt es bisher Zustimmung was die Planung angeht: Die CDU kritisiert den jetzt vorgelegten Verwaltungsvorschlag für die Schulentwicklungsplanung der weiterführenden Schulen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Fraktion wundere sich, wie es die Stadt geschafft habe, alleine durch innerorganisatorische Maßnahmen 80 der 109 fehlenden Räume zu organisieren. „Nach unseren Gesprächen mit den Schulen klagen diese über übervolle und nicht ausreichende Klassen. Jetzt sind 80 Räume gefunden worden, das stimmt uns nachdenklich“, sagt Sascha Dewender, schulpolitischer Sprecher der CDU.
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Das Leben in Provisorien werde für die Schülerinnen und Schüler in erheblichem Umfang weitergehen, da bis zum Schuljahr 2026/27 weitere insgesamt 90 Containerklassen angeschafft werden sollen. „Wir wollen keine Containerschulen, sondern dauerhafte Lösungen für die Schulen. Die Bezeichnung ,temporäre Raumeinheiten‘ verharmlost den Ernst der Lage“, heißt es. Die CDU wollen für die Sitzung des Schulausschusses im Oktober einen Änderungsantrag stellen.