Bochum-Gerthe. Lücke im Bochumer Kanalnetz wird geschlossen. Ein Teil der Bauarbeiten erfolgt unterirdisch. Welche Auswirkungen das auf den Straßenverkehr hat.
Wer durchs Bochumer Stadtgebiet fährt, stößt auf eine Fülle von Baustellen im Straßenverkehr. Zurzeit werden an vielen Stellen Fahrbahnen ausgebessert, mit Blick auf die bevorstehende Sperrung der A40. Doch auch der Kanalbau sorgt für Behinderungen und Rückstaus. So wird der Castroper Hellweg in Gerthe zum Nadelöhr, wenn auf Höhe des Schulzentrums ein neuer Regenwasserkanal gebaut wird.
Ein knappes Jahr haben Autofahrer noch Zeit, sich darauf einzustellen. Vollsperrungen wird es nicht geben, wohl aber fallen Fahrspuren auf der viel befahrenen Ausfallstraße weg.
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Der neue Kanal verbindet die bereits erstellten Regenwasserkanäle in der Heinrichstraße und der Lothringer Allee. Der Kanalneubau in der Heinrichstraße begann vor fünf Jahren mit einem dramatischen Paukenschlag: Plötzlich brach dort die Fahrbahn ein, es klaffte ein Loch, bald darauf gab’s einen weiteren Einbruch.
Schaden war größer als erwartet
Hatte das Tiefbauamt noch gehofft, den Schaden rasch reparieren zu können, stellte sich heraus: Es war nicht nur die Oberfläche beschädigt, sondern auch der Unterboden unterspült. So musste die ohnehin geplante Maßnahme vorgezogen werden, was Auswirkungen auf weitere geplante Kanalbaustellen hatte. Auch der Bau in der Gerther Straße konnte erst verzögert beginnen.
Die Kanalneubaumaßnahme befindet sich im Einzugsgebiet des Ostbachs. Die Baustelle verläuft auf dem Castroper Hellweg stadtauswärts in Höhe des Schulzentrums Nord. Eine Weiterführung des Kanals bis zum Regenrückhaltebecken Ostbach erfolgt mit der Erschließung „Hiltroper Landwehr/Sodinger Straße – Wohnen am Hillerberg“ zu einem späteren Zeitpunkt, voraussichtlich 2026.
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Für den neuen Regenwasserkanal muss vom Schulzentrum aus der Castroper Hellweg unterquert werden. Dazu wird ein kleiner Tunnel angelegt. Es handelt sich um ein ferngesteuertes Rohrvortriebsverfahren zur Verlegung der Kanalrohre. Der unterirdische Vortrieb hat sich ehedem auch bei der Kanal-Großbaustelle im Dorf Hiltrop bewährt. Benötigt werden in Gerthe eine Startbaugrube auf dem Gelände des Schulzentrums, angrenzend an den Castroper Hellweg, und eine Zielbaugrube auf dem Gelände des geplanten Wohnbauprojekts „Hiltroper Landwehr“.
Baumaßnahme soll etwa fünf Monate dauern
Zunächst wird ein provisorischer Anschluss an den vorhandenen Mischwasserkanal in der Straße gelegt, bevor das Regenwasser eingeleitet werden kann. Anschließend wird die Verbindung zur Heinrichstraße in offener Bauweise hergestellt. In der letzten Bauphase erfolgt der Kanalbau in Richtung der Lothringer Allee, mit Anschluss an den dort vorhandenen Regenwasserkanal.
Die Baumaßnahme wird voraussichtlich Ende des zweiten Quartals des Jahres 2025 begonnen und soll etwa fünf Monate dauern. Während der Arbeiten wird die Rechtsabbiegerspur des Castroper Hellwegs voll gesperrt, ein Abbiegen in die Heinrichstraße bleibt aber möglich.
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Die Verkehrsführung erklärt Kirsten Ilk vom Presseamt der Stadt Bochum auf Anfrage: „Der Rechtsabbiegeverkehr wird über den inneren Fahrstreifen geleitet, der jetzt für den Geradeausverkehr vorgesehen ist.“ Von dort können Autofahrer in die Heinrichstraße einbiegen. Die Rechtsabbiegespur ist gesperrt.
Bei dem Kanalbau Castroper Straße werde die Lücke im Regenwassernetz von der Heinrichstraße und der Lothringer Allee in Richtung Hiltroper Volkspark geschlossen. Da der Regenwasserkanal Heinrichstraße bereits auf dem Gelände des Schulzentrums verlegt wurde, seien dort keine Bautätigkeiten geplant. Die Stadt rechnet mit der Fertigstellung des neuen Schulzentrums im ersten Quartal 2026.
Gewerbegebiet bleibt weiter erreichbar
Für Arbeiten am Regenwasserschacht in Höhe des Wendehammers ist die Zufahrt „Lothringer Allee“ vom Castroper Hellweg für ca. vier Wochen gesperrt. Eine zweite Zufahrt „Am Hellweg“ sichert das Erreichen des dortigen Gewerbegebietes.
Die Gesamtkosten liegen bei rund 740.000 Euro.