Bochum. Die EM ist abgepfiffen. Den Wirten im Bochumer Bermudadreieck bleiben manche Fans sehr positiv in Erinnerung, andere eher negativ. Eine Bilanz.

Bunte Trikots, Fan-Gesänge, Menschen aus vielen verschiedenen Ländern in Europa: Wer in den vergangenen Wochen durch die Innenstadt gelaufen ist, stellte schnell fest: In Bochum ist einiges los. Die Stadt hat von der Fußball-EM im eigenen Land profitiert, das zeigte sich gerade in der Gastronomie. Kurz vor Ende des Turnieres ziehen Wirte und Händler Bilanz.

Fußball-EM: In Bochum haben Fans aus Georgien, Spanien, Schottland oder England die Spiele gesehen

„Da waren fast alle Nationen dabei. Ob Georgier, Portugiesen, Spanier, Schotten oder Engländer“, sagt Christian Bickelbacher, Inhaber des Three Sixty im Bochumer Bermudadreieck, und blickt im Gespräch mit der WAZ zurück: Die Fans seien vor allem an den Spieltagen zahlreich erschienen und hätten schon zur Mittagsstunde viel Bier getrunken.

Unter den trinkfreudigen Gästen seien aber auch Chaoten gewesen, erklärt Sasha Wißner, stellvertretender Betriebsleiter im „Bob‘s Rock & Bowl“. Einige englische Gäste seien einfach gegangen, ohne zu zahlen, erzählt er. Teilweise seien auch dumme Sprüche gefallen, gerade das weibliche Personal habe da „einiges mitgemacht“, so Wißner. Es seien aber auch viele freundliche Fans da gewesen, die fröhliche und gute Stimmung verbreitet hätten. Dabei sind dem Inhaber die Schotten in positiver Erinnerung geblieben – und selbst Iren, obwohl deren Mannschaft gar nicht am Turnier teilnahm.

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Wenn die DFB-Elf spielte, war besonders viel los im Bermudadreieck. Aber auch an den anderen Spieltagen merkten die Wirte, dass die Fußball-EM im eigenen Land stattfand.
Wenn die DFB-Elf spielte, war besonders viel los im Bermudadreieck. Aber auch an den anderen Spieltagen merkten die Wirte, dass die Fußball-EM im eigenen Land stattfand. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Sausalitos, Bitburger Wirtshaus und Pinte: Gastronomen zeigen sich zufrieden

Die meisten Gastronomen ziehen ein positives Fazit. Viele Gäste hätten sich gut benommen. Positiv sei zudem aufgefallen, dass trotz schlechten Wetters viel los gewesen sei. „Klar waren die Gäste hier und da mal etwas lauter, aber das war alles im Rahmen“, sagt Reda Khalid, Leiter des Bitburger-Wirtshauses. Auch Knut Schwaderer, Inhaber der Pinte, zeigt sich insgesamt zufrieden: „Man hat schon gemerkt, dass EM ist. Die Gäste waren internationaler als sonst.“ Die Fans hätten zudem auch bei Regen und Gewitter Stimmung gemacht.

Das Sausalitos durfte sich ebenso über zahlreiche Fußballfans freuen. „Gerade, wenn in Gelsenkirchen und Dortmund gespielt wurde, war viel los. In der Vorrunde waren viele Schotten da, aber auch Engländer und Holländer“ erzählt Betriebsleiter Roberto Rinke.

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Auch der Einzelhandel in Bochum profitierte von der EM

Nicht nur die Wirte haben von dem Turnier profitiert, sondern auch andere Branchen, so zum Beispiel die Hotels. Diese seien mit der Auslastung sehr zufrieden gewesen, sagt Bochum-Marketing-Sprecher Felix Kannengießer. Man habe gemerkt, dass die Europameisterschaft vor der Haustür stattfindet. Die Preise für eine Übernachtung waren deshalb auch teurer als zu anderen Zeiten.

Auch Getränke und Snacks sowie Sport- und Fanartikel haben in den vergangenen Wochen viele Fans in Bochum vermehrt gekauft, ob in größeren Geschäften wie den Supermärkten, bei Discountern, oder auch in kleineren Läden und Kiosken. Konkrete Zahlen für Bochum gibt es nicht. Jennifer Duggen von der Industrie- und Handelskammer (IHK) zieht aber ein positives Fazit. „Die EM ist ein Top-Event, das zu anlassbezogenem Konsum beiträgt. Die größten Vorteile konnten Nachbarstädte wie Dortmund und Gelsenkirchen als Austragungsorte ziehen.“ Wegen der dichten Besiedelung im Ruhrgebiet habe aber auch Bochum profitieren können.

„Total begeistert von Bochum“

Während der Ansturm in den Spielorten Gelsenkirchen und Dortmund enorm war, genossen viele Fans auch die Atmosphäre in Bochum. „Wir sind total begeistert von Bochum. Es ist klein, aber fein“, sagte ein England-Fan vor dem Halbfinale im Gespräch mit der WAZ. „Gerade im Bermudadreieck kriegt man schnell ein leckeres Kaltgetränk und dazu ein gutes Essen. Die Menschen sind auch sehr freundlich.“

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