Nach 30 Jahren in den roten Zahlen hat Bochum 2018 erstmals wieder ein Jahr im finanziellen Plus abgeschlossen. Dieser Trend hält bis 2023 an.

Im Plus hat die Stadt Bochum die vergangenen Jahre abgeschlossen. Nach 30-jähriger Durststrecke mit permanenten Haushaltsdefizite gab es 2018 erstmals wieder einen Überschuss. Eine Trendwende, die bis jetzt angehalten hat. Doch mit dem Jahr 2023 könnte dieser Trend ein jähes Ende haben.

Stadt Bochum schließt 2023 mit einem Plus von 25,8 Millionen Euro ab

Noch einmal weist der Jahresabschluss ein dickes Plus aus: 25,8 Millionen Euro beträgt der Überschuss nach Angaben der Kämmerei und fällt damit fast so hoch aus wie im Jahr davor (28,5 Millionen Euro). Möglich geworden ist dieses Ergebnis u.a. durch einen Gewerbesteuerrekord in Höhe von 290 Millionen Euro, steigende Zuweisungen des Landes und geringere Zinsausgaben als geplant. Beigetragen zu dem Ergebnis haben außerdem 8,9 Millionen Euro, die auf die Isolierung coronabedingter Schäden, und 11,0 Millionen Euro, die auf die Isolierung kriegsbedingter Schäden zurückzuführen sind. Von 2024 an ist es nicht mehr möglich, wie in den vergangenen Jahren durch das sogenannte Covid-Ukraine-Isolierungsgesetz, Kosten außerhalb des Haushalts aufzuführen.

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2026 müssen die Städte außerdem damit anfangen, die für die Jahre 2020 bis 2023 isolierten Sonderbelastungen aus Pandemie und Krieg, im Haushalt zu berücksichtigen. Sie werden über maximal 50 Jahre abgeschrieben.

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Im laufenden Jahr 2024 wird Bochum womöglich erstmals wieder in die roten Zahlen rutschen. Und auch die Aussichten für 2025/26 sind eher trübe. Kämmerin Eva Hubbert hat für beide Jahre drei Szenarien „errechnet“: eine schlechteste, eine realistische und eine beste Variante.

Selbst bei der realistischen Rechnung würde unterm Strich Folgendes herauskommen: 2025 ein Defizit von 60 Millionen Euro und 2026 ein Minus von gar 94 Millionen Euro; zusammen also eine Finanzierungslücke von 154 Millionen Euro. Der kommende Doppelhaushalt soll Ende des Jahres verabschiedet werden.

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