Bochum. Auf der Suche nach Fußballfans, die in Bochum randaliert haben sollen, meldet die Polizei einen Teilerfolg. Mehrere Verdächtige wurden ermittelt.
Nach Krawallen von gewaltbereiten Anhängern des 1. FC Köln vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel am 11. November 2023 beim VfL Bochum hat die Kripo Bochum am Dienstag weitere Fotos von Überwachungskameras veröffentlicht – und damit Erfolg gehabt. Einige der Tatverdächtigen seien infolge der Foto-Fahndung identifiziert worden, teilte die Polizei am Mittwochnachmittag mit. Die Bilder der Männer dürfen ab sofort nicht mehr gezeigt werden.
Die Polizei, die extra eine Ermittlungsgruppe eingesetzt hat („EG Castroper“), spricht im Zusammenhang mit dem Spiel von „erheblichen Ausschreitungen“. „Sie beleidigten die Einsatzkräfte, schlugen und traten in Richtung der Polizistinnen und Polizisten oder warfen mit Gegenständen“, heißt es zu einigen Leuten aus Kölner Fankreisen. Es seien auch Böller auf Ordnungskräfte geworfen worden.
Bochumer Polizei spricht von einem versuchten Blocksturm
Vor dem Spiel hatte es beim Einlass erhebliche Probleme zwischen den Gästefans und der Polizei gegeben. Diese spricht von einem versuchten Blocksturm. Rund 300 Kölner hätten die Vorkontrolle überlaufen. Viele Gästeanhänger wurde weit vor dem Anpfiff von der Polizei eingekesselt. Auch Pfefferspray wurde eingesetzt. Die Tore wurden in beiden Richtungen geschlossen.
Kölner Fans kritisierten damals die Einlasssituation und erklärten, die Polizei sei „aggressiv und martialisch“ aufgetreten.
Wegen der Randale in Bochum hatte die Polizei bereits am 11. April in der Domstadt sieben richterliche Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, um Beweismittel zu sichern. Dabei wurden fünf Mobiltelefone und Tatbekleidung beschlagnahmt. Ein 26-jähriger Fan des 1. FC Köln kam in U-Haft.
Wegen der Ausschreitungen verhängte das Sportgericht des DFB gegen den 1. FC Köln im Februar 2024 eine Geldstrafe in Höhe von 46.000 Euro. Die Strafe umfasst auch Fehlverhalten von Kölner Fans bei einer Partie bei Bayer Leverkusen, als Gegenstände in den Innenraum geworfen wurden.
HInweise zu den mit Foto gesuchten Personen an die 0234 909-8105 oder -4441 (Kriminalwache). (B.Ki.)