Bochum. An Bochumer Hauptverkehrsstraße soll das Radfahren sicherer werden. Dazu wird eine neue Ampel an einer Autobahnausfahrt installiert.

Freie Fahrt für Radfahrer: Dies soll auf einer der Hauptverkehrsadern in Bochum gewährleistet werden – durch eine zusätzliche Ampel, die den Verkehr, der von der Autobahn abfährt, ausbremst.

Es geht um die Abfahrt Bochum-Riemke, die stadtauswärts auf die Herner Straße führt. Zwar haben auch hier Radfahrer auf der durchgehenden roten Radspur Vorfahrt. Die Stadt Bochum hat indes festgestellt: „Diese Vorfahrt wird jedoch teilweise durch die Autofahrer missachtet, sodass es zu Unfällen kommt.“

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Handlungsbedarf sieht das Tiefbauamt, weil die Stelle inzwischen als Unfallschwerpunkt gilt, wenn auch Amtsleiterin Susanne Düwel in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte keine Zahlen vorlagen.

Radfahrer können Grünphase vorab anfordern

Der Konflikt soll durch eine Ampel für Radfahrer und eine weitere für Fußgänger gelöst werden. Bislang nutzen Fußgänger den vorhandenen Zebrastreifen. Zur Anforderung der Grünphase wird für den Radverkehr ca. 100 Meter vor dem Knotenpunkt ein Kontakt im Radweg eingebaut, sodass bei Erreichen der Autobahnabfahrt diese bereits ohne Abbremsen passiert werden kann.

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Die Fußgänger fordern die Grünphase über einen Schalter am Mast an. Ab einer gewissen Länge des Rückstaus auf der Abfahrtsrampe der A40 muss diese dann jedoch bevorzugt geschaltet werden, um den Kfz-Verkehr abfließen zu lassen, sodass ein Rückstau bis auf die Autobahn vermieden wird.

Die vorhandene Verkehrsinsel wird geringfügig angepasst, damit die Radfahrer sie bequemer befahren können. Die neue Verkehrsinsel und die durchgezogene Markierungslinie sollen zudem einen zu frühzeitigen Wechsel der Fahrstreifen auf der Herner Straße verhindern, denn oft wird dem Verkehr heute dort durch Fahrzeuge von der A40 kommend die Vorfahrt genommen.

Abfahrt Bochum-Riemke muss gesperrt werden

Um die Bauarbeiten zu ermöglichen, muss die Abfahrt Bochum-Riemke an der Anschlussstelle Bochum-Zentrum für mehrere Wochen gesperrt werden. Umgeleitet wird der Verkehr über die  Ausfahrt Bochum-Hofstede und Hofsteder Straße. Auf der Herner Straße muss der Radfahrstreifen in Fahrtrichtung Herne für den Einbau des neuen „Fahrspurteilers“ aufgehoben werden. Radfahrer werden in diesem Bereich auf der Straße über einen leicht verschwenkenden Fahrstreifen an der Arbeitsstelle vorbeigeführt. Fußgänger können die Arbeitsstelle auf dem regulären Geh- oder einen „Notweg“ ohne Wechsel der Straßenseite passieren.

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Und hier bahnt sich ein neuer Konflikt an: Die Stadt Bochum möchte die Arbeiten gerne während der Sperrung der A40 für den Abriss der Schlachthofbrücke durchführen.

„Doch es ist uns bislang nicht gelungen, mit der Autobahn GmbH einen Termin abzustimmen.“ Sollte es keine Einigung geben, sei die Stadt gezwungen, für die Ampel im Anschluss an die Vollsperrung der A40 die Abfahrt dichtzumachen. Das, so die Tiefbauamtsleiterin, wäre der „Worst Case“. Dann müssten große Umleitungen geplant werden.

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Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen etwa 113.500 Euro. Die Autobahn GmbH soll sich an den Kosten beteiligen. Dazu stellt die Stadt derzeit eine sogenannte Kostenteilungsvereinbarung auf. Eventuell, so Susanne Düwel, müsse die Stadt in Vorleistung gehen, da bislang keine Einigung erzielt werden konnte. „Um die Abfahrt zu sperren, brauchen wir einen Partner.“