Bochum. Wo früher ein beliebtes Tanzlokal stand, entsteht in Bochum neuer Wohnraum. Der Andrang ist schon jetzt riesig, dabei wird immer noch gebaut.
Wie knapp der Wohnraum in Bochum ist, lässt sich gut an einem Neubauprojekt in Langendreer ablesen. Die beiden Häuser an der Alten Bahnhofstraße/Ecke Dammstraße sind noch gar nicht ganz fertig gebaut, da liegen dem Investor auch schon 210 Anfragen für die insgesamt 26 Wohnungen vor, die hier entstehen. „Dreer 51“ heißt das Gebäude-Ensemble in Anlehnung an den Standort und die Hausnummer. Früher stand hier das beliebte Tanzlokal Oelken.
Neubau in Bochum fast fertig: Wohnungen sind heiß begehrt
Das alte Fachwerkhaus mit der Dorfschänke Oelken wurde im Herbst 2021 abgerissen. Schon seit April 2011 hatte das Haus leer gestanden. Nun stehen hier zwei Mehrfamilienhäuser. Bauherr ist die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen (KZVK) mit Sitz in Dortmund. Das deutschlandweite Immobilien-Portfolio von Berlin bis Garmisch-Partenkirchen diene allein der Rentenabsicherung der Versicherten, erklärt Christian Kerstiens, der bei der KZVK die Liegenschaften managt. Deshalb gingen die Wohnungen auch nicht in den Verkauf, sondern würden vermietet.
- Bochum: Neue Wohnungen entstehen auf altem „Oelken“-Gelände
- Bochum: Legendäres Tanzlokal abgerissen – für neue Häuser
Mit der Vermarktung habe man noch gar nicht begonnen, wohl aber mit einem Banner am Baustellenzaun darauf hingewiesen, dass hier bald Mietwohnungen zu haben sind. Seither erlebe man einen wahren Ansturm, sagt Kerstiens. „Es haben sich schon 210 Interessenten gemeldet. Auch die Bauleitung wird immer wieder angesprochen.“ 90 Prozent der Anfragen kämen aus dem unmittelbaren Umfeld Langendreer-Dorf.
Doch aktuell müsse man die Interessenten noch vertrösten. „Wir sind ja noch gar nicht so weit“, sagt Christian Kerstiens. In vielen Wohnungen müsse erst noch der Estrich verlegt werden. Man nehme aber weiter alle Kontaktdaten auf und werde sich dann melden. Kerstiens schätzt, dass dies Ende Mai/Anfang Juni der Fall sein dürfte.
„Ein Teil der Fassade sollte verklinkert werden. Darauf haben wir aus Kostengründen verzichtet.“
Bezugsfertig seien die Wohnungen dann wahrscheinlich zum 1. November. Deutlich früher als vorgesehen. „Zu Beginn waren wir davon ausgegangen, dass die Häuser im Frühjahr 2025 fertig werden“, sagt Christopher Peinert-Lenk, der bei der KZVK für das Objektmanagement zuständig ist. Das liege vor allem „am sehr guten Generalunternehmer, der die Baustelle im Griff“ habe.
Diese Texte haben viele Menschen interessiert
- Keine Teile, knabbernde Ratten: Rolltreppe immer noch kaputt
- „Müde geworden“: In Bochum endet eine Ära – nach 148 Jahren
- Ex-Polizeipräsident will Oberbürgermeister in Bochum werden
Der Rotstift sei nur einmal angesetzt worden, ergänzt Kerstiens. „Ein Teil der Fassade sollte verklinkert werden. Darauf haben wir aus Kostengründen verzichtet. Jetzt wird stattdessen verputzt.“ Ansonsten sei der Plan beibehalten worden. „Wir wollten bei dem Projekt ja nicht an der Qualität schrauben.“
Das Angebot an Wohnraum sei „bunt gemischt“, erklärt Peinert-Lenk weiter. „Die Wohnungen werden zwei bis fünf Zimmer haben. Die kleinste ist 61 Quadratmeter groß, die größte, das Penthouse, erstreckt sich über 185 Quadratmeter.“ Dort, ganz oben, gibt es zwei Dachterrassen. Auch die übrigen Wohneinheiten haben entweder Balkon oder Terrasse.
+++ Lesen Sie mehr Nachrichten aus Bochum! +++
Alle Wohnungen haben eine Deckenhöhe von 2,55 Metern, Fußbodenheizung und werden an eine Wärmepumpe angeschlossen. Sie werden am Ende schlüsselfertig übergeben. „Es wird alles fertig sein“, verspricht Christian Kerstiens. „Die Mieter müssen nur noch die Möbel stellen.“
Wie hoch die Miete sein wird, vermag er hingegen noch nicht zu sagen. „Der genaue Quadratmeterpreis richtet sich auch nach der Lage der Wohnung und wird derzeit noch ermittelt“, erklärt Kerstiens. Bei Kauf des Grundstücks habe man mit einem Quadratmeterpreis kalkuliert, der jetzt, nach zwei Jahren und allgemeinen Preissteigerungen, überholt sei.
Noch zwei weitere Immobilien in Bochum
25 Parkplätze sind in der Tiefgarage unter dem Gebäude-Ensemble vorgesehen. Hinzu kommen noch fünf Außenstellplätze. Draußen zwischen den Häusern soll ein Kinderspielplatz entstehen.
Im Erdgeschoss wird eine Wohneinheit für Gewerbe vorbehalten. „Dieses soll die Mieter nicht stören“, erklärt Christian Kerstiens von der KZVK. Es käme also kein Bäcker oder eine Pizzeria in Betracht. Angefragt hätte bereits ein Physiotherapeut. Aber auch in diesem Fall sei noch keine Entscheidung getroffen.
Die KZVK besitzt noch zwei weitere Immobilien in Bochum: in Dahlhausen (zwölf Wohnungen) und in Eppendorf (65 Wohnungen).
Weitere Informationen auf www.dreer51.de . Kontakt: info@dreer51.de .