Bochum-Hofstede. Die Bezirksvertretung Bochum-Mitte will einen Verbindungsweg beleuchten. Dort wird eine Bombe vermutet. Nun entbrennt ein Streit über die Kosten.

Der Verbindungsweg von der Klostermannstraße hin zur Haltestelle Riemker Straße soll beleuchtet werden. Nun aber gibt es den Verdacht, dass auf der Strecke eine Bombe liegen könnte. Das setzt Verwaltung und Politik unter Zeitdruck, und für die Bezirksvertretung Bochum-Mitte wird’s teuer.

Bei Sichtung der Luftbilder im Bereich Klostermannstraße (dort erfolgt der Netzanschluss) wurde ein Bombenverdachtspunkt festgestellt, der vor Baubeginn für die neuen Lampen überprüft werden muss. Der Bezirk hatte seine Entscheidung in der letzten Sitzung zurückgestellt, weil nun noch fast 30.000 Euro oben drauf kommen – sehr zum Missfallen des Umwelt- und Grünflächenamtes.

Stadt Bochum: Bombensondierung Ende September vorgesehen

Denn da die Beleuchtung auf Wunsch der Bezirksvertretung im Herbst 2023 realisiert sein soll, müsse, so die Verwaltung, die Bombensondierung zeitnah erfolgen. Sie wurde auf den 26. September terminiert. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst brauche – je nach Auftragslage – eine Vorlaufzeit von mindestens drei bis vier Wochen. Deshalb könnte die Entscheidung eigentlich nicht bis zu nächsten Sitzung am 14. September warten.

Holger Schneider (SPD): „Es ist das erste Mal, dass die Verwaltung uns die Kosten für eine Bombensondierung aufdrücken will. Das Budget für die zusätzlichen Mittel haben wir gar nicht mehr.“ Zuletzt habe der Bezirk noch eine Reihe von Wegesanierungen auf den Weg gebracht und damit seinen sogenannten Feuerwehrtopf ausgeschöpft.

Weg zur Straßenbahnhaltestelle ist im Winter stockdunkel

Ein erster Kostenvoranschlag der Stadtwerke für die Beleuchtung des Weges nach einem Antrag der CDU im vergangenen Jahr lag bei 48.700 Euro. Die Koalition legte nach und forderte eine „intelligente Beleuchtung“.

Christiane Laschinski (SPD) und Karsten Finke (Grüne): „Auf dem Stück der Riemker Straße fehlt ein Bürgersteig. Daher nutzen die Anwohner der umliegenden Siedlung diesen Verbindungsweg sehr stark, insbesondere, um zur Straßenbahnhaltestelle oder zum Hannibal-Einkaufszentrum zu kommen. Im Herbst/Winter aber befürchten viele eine erhöhte Unfallgefahr.“ Zu dieser Zeit lagen die Baukosten bereits bei 50.000 Euro.

Im Juni dieses Jahres korrigierten die Stadtwerke die Summe wegen der Kostenexplosion im Bausektor noch einmal nach oben auf 51.030 Euro, die die Bezirksvertretung zu tragen hat. Die Kosten steigen weiter – nicht nur für die Beleuchtung. Nun kommt noch Geld hinzu für vorbereitende Arbeiten wie Aufbrechen der Straße und Sondierungslöcher bohren und anschließend wieder verfüllen – insgesamt 18.000 Euro. Wird eine Bombe gefunden und entschärft, fallen noch einmal 10.000 Euro an, um das Betonpflaster wieder instandzusetzen.

Bezirksvertretung will die Kostenfrage mit der Verwaltung klären

Die Bohrlochsondierungen bezahlt die Bezirksregierung Arnsberg, nicht aber die übrigen 28.000 Euro. Sollte die Bezirksvertretung wegen der gestiegenen Kosten von der gewünschten Beleuchtung des Verbindungsweges Abstand nehmen, würde die Stadt Bochum zunächst auch die Überprüfung des Bombenverdachtspunkts zurückstellen.

Holger Schneider: „Wenn es künftig immer so sein sollte, dass wir auch für die Bombensuche zuständig sind, wäre das Thema Stadtbildpflege durch.“ So soll nun in der nächsten Sitzung im September geklärt werden, wer die Zusatzkosten trägt.