Bochum. Bochum möchte aus diversen Zwischenfällen bei Evakuierungen wegen Bomben-Entschärfungen Konsequenzen ziehen. Härtere Strafen sind geplant.
Nachdem es zuletzt bei Bombenentschärfungen immer wieder Ärger mit Menschen gegeben hat, die ihre Wohnung im Gefahrenbereich nicht verlassen wollten, möchte die Stadt Bochum nun ihre Sicherheitsverordnung anpassen, um Verweigerer härter bestrafen zu können. Bis zu 1000 Euro Bußgeld sollen „hartnäckige Evakuierungsverweigerer“ demnächst zahlen müssen.
Zuletzt hatten im November vergangenen Jahres bei der Entschärfung einer 250-Kilo-Bombe in Hofstede insgesamt 16 Menschen die Entschärfung um mehr als zwei Stunden verzögert, weil sie ihre Wohnungen nicht verlassen hatten. Nach Angaben der Einsatzkräfte hatten damals einige Menschen den Evakuierungsteams nicht geöffnet und waren einfach in ihren Wohnungen geblieben.
So hätten Menschen etwa durch die geschlossene Haustür gesagt, dass sie sich weigern, ihre Wohnung zu verlassen. Andere Menschen seien am Fenster oder auf dem Balkon gesehen worden, beziehungsweise über den laufenden Fernseher oder Gespräche gehört worden. Auch seien Anwohner von Angehörigen vermisst worden.
Bomben-Entschärfung – Bochum will strenger bestrafen
„In der Konsequenz führt dieses Verhalten weniger Einzelner zum Nachteil all derjenigen Menschen, die den Gefahrenbereich sofort verlassen haben und dann wesentlich länger als erforderlich auf die Rückkehr in ihre Wohnungen oder Häuser warten müssen“, so heißt es von der Verwaltung. Außerdem seien Einsatzkräfte von Polizei, der Freiwilligen Feuerwehr und Hilfsorganisationen unverhältnismäßig lang für den Einsatz gebunden.
Von der Stadt heißt es auf Nachfrage, dass es in der Regel ausreiche, wenn die Polizei dabei unterstützt, die Menschen aus den Wohnungen zu holen. Bisher sei noch nie jemand bestraft worden. Das soll sich nun ändern. So soll ein Bußgeld bei hartnäckigen Verweigerern der Regelfall sein.