Bochum. Das Regenbogen-Trikot des VfL Bochum der Saison 1997/1998 ist Kult. Welche Bedeutung die Farben damals hatten und wie viel es heute wert ist.

Die Lage für den VfL Bochum ist kurz vor dem Saisonende noch richtig ernst. Klassischerweise sind die Trikots der Mannschaft von Trainer Thomas Letsch Blau-Weiß. In der Vergangenheit des Vereins gab es aber immer mal wieder Ausreißer aus dieser Serie.

Ein solches Trikot bietet Thomas Udovic in seinem Antiquitätengeschäft „Tom’s Corner“ in Bochum-Linden an: das Trikot mit den Regenbogenfarben des Sponsors Lotto Faber aus der Saison 1997/1998. Heute ist der ehemalige Vereinsdress Kult und viel wert. 290 Euro kostet das Exemplar bei Udovic. Verhandelt werden könne aber noch, sagt der Inhaber. Die Besonderheit: Die damalige Mannschaft um Dariusz Wosz und den heutigen Schalke-Trainer Thomas Reis soll darauf unterschrieben haben.

Kulttrikot des VfL Bochum ist viel Wert – Nachfrage sei da

Heute ist das Kulttrikot ist ein Sammlerstück. Seit seiner Ladeneröffnung am 1. Mai hat Udovic das Trikot in Größe M in seinem Geschäft hängen. Die Nachfrage sei zwar da, zu einem Kauf durchringen, konnte sich aber bisher niemand. „Der erste, der kommt, kriegt es“, sagt der Inhaber.

Das Trikot habe er einer Bekannten abgekauft, die es 1997 bei einem Event der Sparkasse gewonnen habe. Dort saßen die Spieler, die sich direkt darauf verewigten. Zunächst habe Udovic das Shirt in seinem Geschäft in Ückendorf angeboten, „da wollte es aber niemand haben.“ Auf ebay werden die Trikots ohne Unterschriften zwischen 130 und 200 Euro gehandelt.

Buntes Kulttrikot des VfL Bochum: “Wir haben da ein bisschen übertrieben“

Doch wie kam es eigentlich zu dem bunten Kulttrikot? Die Bedeutung, die der Regenbogenflagge heutzutage zugeschrieben wird, sei nicht der Grund gewesen, erklärt Norman Faber, Gründer des damaligen VfL-Trikot-Sponsors Lotto Faber. Das Logo seiner Firma sollte rund sein, so wie es eine Lottokugel ist. „Es war die Überlegung, wie man ein Logo schaffen kann, das eine Kugel symbolisiert und einprägsam ist“, sagt Faber.

Er sei naturverbunden und begeistert vom Regenbogen („der ist wie eine halbe Kugel“), so entstand die Assoziation in seinem Kopf. Als das Logo es dann auf das VfL-Trikot schaffte, habe das keine Begeisterung ausgelöst, erinnert sich der ehemalige VfL-Ausstatter. „Wir haben da auch ein bisschen übertrieben, die Hose war ja auch mit Regenbogenfarben“, sagt Faber.

Neuauflage des Regenbogentrikots hat Bedeutung beim VfL Bochum

Im vergangenen Jahr gab es eine Neuauflage des Bochumer Kulttrikots, wenn auch in einer etwas unscheinbareren Ausführung: Sozusagen das Regenbogentrikot-light. Auf einem schwarzen Trikot sind alle Schriftzüge und Trikotdetails, inklusive des Vereinslogos, in Regenbogenfarben.

In der Bundesligasaison 2022/2023 trat der VfL Bochum im Spiel gegen Borussia Dortmund in einem Sondertrikot mit Regenbogenfarben an.
In der Bundesligasaison 2022/2023 trat der VfL Bochum im Spiel gegen Borussia Dortmund in einem Sondertrikot mit Regenbogenfarben an. © dpa | Bernd Thissen

Mit diesem Sondertrikot lief die VfL-Elf am 14. Spieltag der Bundesligasaison 22/23 im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf und gewann 2:1. Der VfL Bochum wollte so ein Zeichen für Toleranz, Solidarität, Fairplay und Gleichheit setzen. Werte, die im Leitbild des VfL verankert seien, heißt es auf der Internetseite des Bundesligisten. Das Sondertrikot gab es in einer limitierten Auflage von 4630 Stück, angelehnt an die ehemalige Bochumer Postleitzahl.

Klassenerhalt oder Abstieg - für den VfL geht es um alles

Am kommenden Wochenende wird es für den VfL Bochum aber noch einmal ernst. Das Spiel gegen Hertha BSC im Berliner Olympiastadion am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist wegweisend für den Bochumer Bundesligisten. Sollte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch das Spiel gewinnen und Schalke verlieren sowie Hoffenheim zur selben Zeit maximal einen Punkt holen, dann wäre der Klassenerhalt der Bochumer gesichert. Gewinnt Hoffenheim könnten sich alle Bochumer am Sonntag auf der Couch über den Klassenerhalte freuen, wenn Mitkonkurrent Stuttgart verliert. Soweit der Idealfall. Vielleicht muss aber auch bis zum letzten Spieltag gezittert werden...