Bochumer Norden. Schülerinnen und Schüler aus dem Norden Bochums tanzen im Musikforum zum Werk „La Valse“ – mit einer sehenswerten Choreo. Noch gibt es Karten.
Die Proben laufen auf Hochtouren, die Aufregung steigt: 70 Schülerinnen und Schüler aus dem Bochumer Norden stehen am Mittwoch, 1. Februar, auf der Bühne im großen Saal des Anneliese-Brost-Musikforums. Mehr als 1000 Menschen werden ihrer Darbietung von Werken von Maurice Ravel und Claude Debussy folgen.
Dynamisch bewegen sich die Schülerinnen und Schüler in fünf Reihen von rechts nach links, bilden eine Menschenkette und wechseln die Position von vorne nach hinten: Einige wenige Unstimmigkeiten gibt es noch bei dieser Probe am Dienstagmorgen in der Aula der Heinrich-von-Kleist-Schule in Gerthe. Insgesamt aber zeigt sich: Ein halbes Jahr Training hat seine Früchte getragen.
Vier Bochumer Schulen tanzen gemeinsam auf der Bühne des Musikforums
Zum dritten Mal nehmen die Hilda-Heinemann-Förderschule für Geistige Entwicklung, die Frauenlob-Grundschule, die Anne-Frank-Realschule und die Heinrich-von-Kleist-Schule an dem inklusiven „Education-Projekt“ des Klavier-Festivals Ruhr teil.
Seit Beginn des Schuljahres erarbeiten die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Erika Pico und Bianca Pulungan eine Choreographie zu Werken von Maurice Ravel und Claude Debussy. Im Mittelpunkt der diesjährigen Präsentation steht Maurice Ravels „La Valse“.
Schülerinnen und Schüler begegnen sich auf Augenhöhe
Eine neue Erfahrung für viele Schülerinnen und Schüler – hatten sie bisher nicht allzu viele Berührungspunkte mit klassischer Musik. „Ich tanze auch so, bisher aber noch nicht zu Klassik“, erzählt Ariana (16) aus der 9b der Anne-Frank-Realschule. Die ganze Klasse nimmt an dem Projekt teil, einerseits als Tänzerinnen und Tänzer, andererseits durch die Gestaltung des Programmhefts. Ismail (14) sagt: „Ich habe mich für das Tanzen entschieden.“ Ebenso wie weitere Jungs aus seiner Klasse – sehr zur Freude der Organisatoren. Oft seien es nämlich eher die Mädchen, die mitmachen würden.
Bei der Probe am Dienstag sind erstmals auch die Live-Musiker dabei. Am Klavier sitzen Lorenzo Soulès und Thibaut Surugue. „Zuvor wurde mit Aufnahmen geprobt, das ist schon ein Unterschied“, erklärt Claudia Eckes-Kohlrautz, Projektmanagerin aus dem Team des Klavierfestivals Ruhr.
Die Lehrkräfte aller vier Schulen schätzen das Programm: „Es ist wirklich schön, dass sich Schülerinnen und Schüler aller vier Schulen begegnen“, findet Joan M. Krebs-Schmid, Leiterin der Anne-Frank-Realschule. „Alle begegnen sich auf Augenhöhe, obwohl sie unterschiedliche Grundvoraussetzungen mitbringen“, sagt Michael Braß, Leiter der Heinrich-von-Kleist-Schule. Zudem gebe es viele weitere positive Aspekte. „Dass sie sich ein halbes Jahr auf ein Projekt konzentrieren und die Möglichkeit haben, auf einer großen Bühne zu stehen“, zählt Krebs-Schmid auf.
Die Aufregung vor dem großen Auftritt steigt
Wenige Eintrittskarten sind noch verfügbar
Noch gibt es wenige freie Plätze für die Aufführung, die am Mittwoch, 1. Februar, um 18 Uhr im Anneliese-Brost-Musikforum stattfindet. Karten kosten 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Kinder zahlen 4 Euro. Sie sind im Internet erhältlich unter www.klavierfestival.de/konzerte/valse-2023
Auch bei den Schülerinnen und Schülern kommt das inklusive Projekt an, zum Beispiel bei Leonie (16) aus der Q1 der Heinrich-von-Kleist-Schule. Sie hat im Fach Sport den Schwerpunkt Tanz und Gymnastik gewählt, ist deshalb Teil des Projekts. „Ich bin außerdem selbst Tänzerin. Es ist schön, das zusammen mit den anderen Schulen zu machen.“
Und so steigt langsam die Vorfreude auf den Auftritt, ebenso wie die Aufregung – bei ihr und den anderen etwa 70 Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften.