Bochum-Linden. Der neue Träger der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bochum-Linden hat Großes vor. Davon profitiert auch eine angeschlossene Schule.
Zum 1. Juni hat das Zentrum für neurologische und seelische Gesundheit (ZNS) in Bottrop die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bochum-Linden übernommen. Aber schon jetzt steht fest: Lange werden sie dort nicht bleiben. Die neuen Eigentümer suchen bereits nach einem neuen Gebäude in Bochum.
Bochum: Neue Pläne für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden
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Man werde sich vergrößern, sagt ZNS-Geschäftsführer Dr. Christian Utler. Von bisher rund 3500 Quadratmetern auf 6000 bis 7000. Hinzu komme: Der Eigentümer, also die Helios-Kliniken, wolle das Gebäude verkaufen. Daher habe man dort sowieso rausgemusst, sagt Utler. Konkrete Angaben zum neuen Standort machte er noch nicht. Aller Voraussicht nach werden man aber Linden verlassen, bleibe jedoch in Bochum.
Das Ziel der Gesellschaft ist klar: 2023 soll das Gebäude gefunden und für die Ansprüche von ZNS fit gemacht worden sein. Etwa zehn bis zwölf Millionen werde man am Standort Bochum investieren. Ein Augenmerk bei der Suche nach dem neuen Standort gilt dem Außengelände. Das sei bei einer Kinder- und Jugendpsychiatrie wichtig.
Was die Bottroper in Bochum vor allem ausbauen wollen, ist der ambulante Bereich. Darauf setzt ZNS auch in Bottrop stark. Dort gibt es eine psychiatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen, dazu eine psychiatrische Institutionsambulanz. Bis zu 700 Patienten werden pro Tag in Bottrop versorgt. Den ambulanten Teil werde man auch in Bochum stärken und um weitere Therapieangebote ergänzen.
Aus ZNS wird Valeara
In Bottrop und Bochum beschäftigt ZNS je 125 Mitarbeiter, dazu kommt ein Standort in Essen mit 40 Mitarbeitern. Zum 1. Juni – passend zur Übernahme in Bochum – gibt sich die Gesellschaft auch einen neuen Namen. Aus ZNS wird Valeara, was frei übersetzt die Gesunde, die Starke heißt, abgeleitet vom lateinischen Wort valeo.
Den Bochumer Standort sieht Utler als gute Ergänzung zu dem Bottroper. Denn gerade im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen komme es nicht selten zum Bruch in der Behandlung. „Diese Kette können wir dann schließen.“ Angegliedert an die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist auch die Ferdinand-Krüger-Schule. Auch die wolle man erhalten und ertüchtigen, darüber sei man mit der Stadt auch schon in Gesprächen, sagt Utler.
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Eine Entscheidung, die Sinn ergibt. Die Schule für Kranke besuchen die jungen Menschen zum Unterricht, die für mehr als vier Wochen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie leben. von dort kommen 99,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die von elf Lehrkräfte unterrichtet werden – egal, ob sie die Grund- oder weiterführende Schule beziehungsweise ein Berufskolleg besuchen.
Auch in Bottrop steht das ZNS vor einem Umzug, vergrößert sich hier auf 3500 Quadratmeter und investiert rund fünf Millionen Euro. Bei der Einrichtung habe man sehr stark auf die Erfahrung der Mitarbeiter zurückgegriffen. Außerdem gehe es darum, dass die sich in den neuen Räumen wohlfühlten, so Utler. Darin sieht er auch ein Vorbild für den Bochumer Standort. Weiterer Vorteil aus Sicht des Geschäftsführers: Damit fange man bei der Planung nicht mehr bei null an.