Wattenscheid-Mitte. Jahrelang wurde über den neuen Wohnpark in Wattenscheid-Mitte diskutiert. Jetzt ist endlich der Startschuss durch die VBW gefallen.
Offizieller Beginn für das Millionen-Projekt war am 16. Dezember. Dabei erfolgte eine Flächensondierung nach Kampfmitteln, die Achspunkte der Vermesser wurden übergeben. Es folgten laut VBW die Sondierungsbohrungen im Bereich der geplanten Verbauträger. Dabei war es allerdings kürzlich zu einem Malheur gekommen, als bei Bohrungen ein Versorgungskabel zum benachbarten Rathaus beschädigt wurde. Dadurch war das Gebäude zeitweise ohne Strom, Computer fielen aus.
Sechs große Bäume werden gefällt
Die Investitionskosten für das Großprojekt belaufen sich nach Angaben der VBW auf rund 20,4 Millionen Euro. Für den Neubau müssen auf dem Gelände sechs große Linden gefällt werden, die unter die Baumschutzsatzung fallen. "Die entsprechenden Ausschüsse der Stadt und die Bezirksvertretung Wattenscheid hatten dazu bereits getagt, mit positivem Beschluss", erklärt Sebastian Keppe, Referent der VBW-Geschäftsführung. Es gibt eine Fällgenehmigung.
54 Wohnungen und Bäckerei
Auf der Cityfläche Voedestraße/Friedrich-Ebert-Straße, neben dem Rathaus, stand einst ein Schulgebäude, das bereits vor über sieben Jahren abgerissen worden ist. Hier sollen insgesamt 54 Wohneinheiten entstehen, davon 16 öffentlich gefördert und 38 frei finanziert. Insgesamt 5063 Quadratmeter Wohnfläche wird es geben sowie im Erdgeschoss eine Bäckerei.
Verfahren zog sich in die Länge
Als damals das altehrwürdige Gebäude der ehemaligen Richard-Wagner Schule an der Ecke Voedestraße/Friedrich-Ebert-Straße abgebrochen wurde, dachten alle, dass es bei so einem Filetgrundstück in Citylage mit einer Neubebauung schneller laufen würde. Doch Ausschreibung und Planungen zogen sich erheblich in die Länge.
Die VBW will nun mit dem "Wohnpark" auch ein städtebaulich gut abgestimmtes Gebäude errichten, "damit wieder ein geschlossenes städtebauliches Bild an prominenter Stelle in Wattenscheid entsteht". Die Fertigstellung sei für das 1. Quartal 2022 angepeilt.
Ehemaliger Schulstandort
Der ehemalige städtische Schulstandort wurde in einem Bestgebotsverfahren 2018 an die VBW Bauen und Wohnen GmbH Bochum veräußert. Der VBW-Beitrag wurde einstimmig von der Jury zum Preisträger gewählt. Dabei hieß es, dass der Entwurf zwar grundsätzlich die Anforderungen an die Kriterien Architektur, Städtebau- und Nutzungskonzept erfülle, aber in einzelnen, wesentlichen Punkten im Rahmen der weiteren Ausarbeitung nachbearbeitet werden musste. Diskutiert wurde u.a. über die Gebäudehöhe, die Zahl der Wohnungen und die angesichts der Citylage problematische Stellplatzsituation. Das war auch mehrmals Thema in der Wattenscheider Bezirksvertretung. Es gab entsprechende Nachbesserungen.
Vermietung geplant
Zusätzlich beinhaltet der Gebäudekomplex (gestaffelt vier- bis fünfgeschossig) einen gemeinschaftlich genutzten Quartiersraum sowie gewerbliche Flächen, die zum Betrieb einer Bäckerei/Café vermietet werden. Alle Wohn- und Gewerbe-Einheiten sind zur Vermietung vorgesehen, die ab dem ersten Quartal 2022 beginnen soll.
Tiefgarage vorgesehen
Im Untergeschoss sind neben einer Tiefgarage für Pkw auch Stellplätze für Fahrräder vorgesehen. Dort sind laut VBW auch die Abstellflächen der Wohnungen sowie Raum für technische Funktionsflächen eingeplant, wie zum Beispiel für die betriebstechnischen Anlagen. Im hinteren Grundstücksbereich sind Freianlagen vorgesehen, einschließlich Zufahrten, Zuwegungen und Einfriedungen.
Info: Lange Debatte im Vorfeld
Über die Bebauungspläne war im Vorfeld bereits intensiv diskutiert worden. Die VBW will dort einen „Wohnpark" errichten. Das betagte Schulgebäude an der Ecke Voede-/Friedrich-Ebert-Straße – zuletzt als Hauptschule genutzt – wurde bereits vor mehr als sieben Jahren abgerissen. Schon vor geraumer Zeit wurden Pläne entwickelt, wie das knapp 4000 Quadratmeter große Areal künftig genutzt werden kann.