Bochum. 1000 Euro müsse sie im Jahr fürs Parken bezahlen, so eine Klinikmitarbeiterin aus Bochum. Das Problem: Ein Dauerparkplatz sei nicht erhältlich.

Schon wieder gibt es Ärger um die Parkplatzsituation vor dem Katholischen Klinikum St. Josef in Bochum. Eine Mitarbeiterin, die unerkannt bleiben möchte, stellt ihr Auto im nahe gelegenen Parkhaus am Stadionring ab. Das kostete bisher 3 Euro pro Tag – seit ein paar Tagen hat der Betreiber den Preis auf 4 Euro erhöht. „Für mich bedeutet das, dass ich, um parken zu können, circa 1000 Euro im Jahr bezahlen muss“, rechnet die Mitarbeiterin vor. Einen Dauerparkplatz bekomme sie nicht.

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„Mir ist bewusst, dass mein Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet ist, mir einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen“, so die Frau. Jedoch stellen sie und ihre Kolleginnen und Kollegen sich die Frage, wie sie arbeiten gehen sollen – ohne Möglichkeit, das Auto abzustellen.

Katholisches Klinikum hat 680 Parkplätze am Stadionring in Bochum angemietet

Betreiber des Parkhauses am Stadionring ist die Bochum Wirtschaftsentwicklung, die sich zur Preiserhöhung so äußert: „Korrekt ist, dass wir den seit mehreren Jahren geltenden Preis für den Tagessatz im Parkhaus Stadionring mit Öffnung des Corona-Impfzentrums im Ruhr Congress Bochum von 4 auf 3 Euro gesenkt (...) haben“, erklärt Sprecher Sven Frohwein. Der Tarif sei am 12. Juli wieder auf das vorherige Niveau angehoben worden. Eine weitere Erhöhung plane die Bochum Wirtschaftsentwicklung nicht.

Schon jetzt hat das Katholische Klinikum im Parkhaus Stadionring 680 der 1500 Stellplätze angemietet. „Als Parkhausbetreiber sehen wir uns in der Pflicht, all unseren Kund*innen gerecht zu werden. Das Parkhaus Stadionring steht den Besucher*innen des VfL-Stadions, des Starlight Express, des Ruhr Congress und natürlich auch des Klinikums offen“, so Frohwein.

Klinikmitarbeiterin hätte sich andere Lösung gewünscht

Das kann die Mitarbeiterin des Klinikums nicht ganz nachvollziehen. „In der momentanen Situation: Hätte man sich dann nicht auf eine Zwischenlösung einigen können, anstatt uns das Geld aus der Tasche zu ziehen?“, meint sie. Allerdings, so Wirtschaftsentwicklungssprecher Frohwein: „Wir gehen davon aus, dass der Spielbetrieb in den genannten Betrieben auch wieder mit Publikum stattfinden wird.“

Wer einen Dauerplatz im Parkhaus am Stadion bekommt, entscheidet das Katholische Klinikum – anhand einer Warteliste. Dieses übernimmt nach eigenen Angaben gerade am St.-Josef-Hospital seit Jahren große Anstrengungen, um seinen Mitarbeitenden ein kostengünstiges Parken zu ermöglichen. Die Kapazitäten seien vor einem Jahr sogar noch mal um 80 Plätze erhöht worden.

Dauerstellplätze auf dem Kirmesplatz stünden zur Verfügung

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„Darüber hinaus hat das Klinikum 50 Plätze auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße, von wo der Fußweg zum St.-Josef-Hospital nur unwesentlich länger ist, zu ebenfalls günstigen Konditionen fest vergeben“, erklärt Sprecher Jürgen Frech. Hier stünden bei entsprechender Nachfrage noch weitere Parkplätze zur Verfügung.

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Die Mitarbeiterin bestätigt, dass ihr vor geraumer Zeit einer angeboten worden sei. „Jedoch sollte jedem klar sein, warum gerade Frauen diese Parkplätze nicht in Anspruch nehmen“, schildert sie. „Wir fangen oftmals im Dunkeln an zu arbeiten oder gehen im Dunkeln nach Hause.“

Parken am St.-Josef-Hospital in Bochum

Das Parken rund ums St.-Josef-Hospital ist seit dem 15. Dezember 2020 kostenpflichtig. Die Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraums im Klinikviertel sei „vom Rat der Stadt Bochum beschlossen worden, um auch den Interessen der Anwohner*innen gerecht zu werden“, so Sven Frohwein, Sprecher der Bochum Wirtschaftsentwicklung. Gleichwohl könnten die Klinikbeschäftigten zumindest in den Abendstunden weiterhin an einigen Straßen im Klinikviertel kostenlos parken, weil dort die Parkraumbewirtschaftung um 19 Uhr endet. Das funktioniere zum Beispiel in der Gudrunstraße.

Das Unverständnis bei der Mitarbeiterin ist groß – genauso wie bei Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls betroffen sind. Sie hoffen auf eine andere Lösung. „Alle haben für uns geklatscht, von den Balkonen gerufen und ,Bochum’ gesungen. Zeitgleich hat die Stadt Parkuhren aufgestellt und Halteverbote eingerichtet.“