Bochum. Die Corona-Lockerungen entfachen Hoffnung und Vorfreude. Ein Bochumer Club plant eine Mitternachts-Party. Im Ruhrcongress ist Schlager angesagt.
„Das wird knallen“, glaubt Frank Gerwers und kündigt einen Frühstart der „Trompete“ an. Schon in der Nacht zum 4. März, „Punkt null Uhr“, will er seinen Indie-Club an der Viktoriastraße öffnen. Der 4. März: Er wird zum Feier-Tag, zum Feier-Abend, zur Feier-Nacht für die gesamte Szene in Bochum.
Nach den jüngsten Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz dürfen in Clubs und Diskotheken die Lichter in zwei Wochen wieder angehen. Seit Dezember 2021 sind die Tanzflächen verwaist. „Die Vorfreude ist riesengroß, bei den Besuchern ebenso wie bei uns“, sagt Frank Gerwers, dessen „Trompete“ derzeit noch als Corona-Testzentrum dient.
Gastronomie in Bochum erkennt „Rückkehr zur Vernunft“
Er gehe davon aus, dass die meisten Clubs den Neustart für das erste März-Wochenende vorbereiten. Signale gibt es u.a. auch im Prater. Größtes Problem in der Branche: das Personal, das sich in den Corona-Lockdowns vielfach neue Jobs gesucht hat. Kein Problem: die 2G-plus-Regel. „Wobei man sich schon fragen darf, wo der Unterschied zwischen einem Club und einer vollen Kneipe besteht“, grübelt Gerwers.“
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In Gaststätten – wie auch in Restaurants und Cafés – gilt ebenfalls ab dem 4. März 3G. Heißt: Auch Ungeimpfte haben mit aktuellem Test Zugang. Gut so, findet Christian Bickelbacher, Sprecher des Bermudadreiecks. Als „Rückkehr zur Vernunft“ und „extrem wichtig für die Branche“ wertet er den Abschied von der jetzt noch geltenden 2G-plus-Regel. „Ein großer Teil der Bevölkerung bleibt dadurch außen vor. Das darf auf Dauer nicht sein.“ Wünschenswert wäre eine Änderung schon in dieser Woche gewesen. „Aber so lange können wir jetzt auch noch warten.“
Nur die Maske bleibt: Einzelhandel ab Samstag ohne Zugangsbeschränkungen
Nur noch bis Samstag ausharren muss der Einzelhandel. Am 19. Februar fallen alle Zugangsbeschränkungen. Die Maske werde zum zentralen Schutzmechanismus beim Einkaufen, kündigt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) an – zur Freude von Christina Wiciok.
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Die Sprecherin der City-Werbegemeinschaft IBO begrüßt den Wegfall von 2G im Handel. Er sei überfällig gewesen. Die Maskenpflicht außerhalb der Geschäfte gilt in Bochum bereits seit dem 9. Februar nicht mehr. „Unsere Forderung ist nun eine bundesweite Gleichbehandlung für alle“, so Wiciok.
Reichlich Planungsbedarf: Ruhrcongress vorerst mit 1800 Plätzen
Reichlich Planungsbedarf gibt es aktuell in der Veranstaltungsbranche. Die Hoffnung, Hallen wieder komplett füllen zu dürfen, erfüllt sich erst ab dem 20. März. Bis dahin ist die Besucherzahl auf 60 Prozent der Kapazität beschränkt.
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Im Ruhrcongress sind das bestuhlt 1800 der 3000 Plätze – was für die beiden größten Konzerte der nächsten Wochen unterschiedliche Folgen haben könnte. Am 2. März wird Ex-Smokie-Sänger Chris Norman zum Nachholtermin am Stadionring erwartet. Laut Saalplan bei Eventim ist die Halle weitgehend ausverkauft. Der Veranstalter Semmel Concerts reagiert. „Wir gehen davon aus, dass vermutlich weitere der für März 2022 angesetzten Termine nicht wie geplant stattfinden können. Wir arbeiten gerade an einer Lösung“, teilt eine Sprecherin mit.
Bonnie Tyler ohne Beschränkungen
Keine Probleme müssen Besucher bei bei Bonnie Tyler befürchten.
Die Popsängerin („Lost in France“) hat sich für den 30. März im Ruhrcongress angesagt.
Zu diesem Zeitpunkt sollen alle Corona-Zuschauerbeschränkungen aufgehoben sein.
Die Impfstelle im Ruhrcongress schließt bereits am 28. Februar.
Zuversicht für Beatrice-Egli-Konzert
Von einem schwächeren Vorverkauf könnte Beatrice Egli profitieren. Am 14. März soll der Schlagerstar nach mehreren Corona-Absagen im Ruhrcongress auftreten. Wie es heißt, liegt der Ticketverkauf unter der Corona-Obergrenze – was den Schlagerabend wohl möglich macht. Das Konzert finde „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit statt“, teilte die Agentur Themroc am Donnerstag auf WAZ-Anfrage mit.