Bochum-Langendreer. Die Grundschule am Volkspark in Bochum wird saniert. Der Umzug verschiebt sich. Laut Stadt wegen Extrawünschen. Das sieht die Schule anders.

Zum Jahreswechsel sollte alles vollzogen sein. Für diese Zeit war der Umzug der Schüler und Lehrer der Grundschule am Volkspark in Bochum-Langendreer zurück in das Schulgebäude am Alten Bahnhof vorgesehen. Doch unterrichtet wird nach wie vor im ehemaligen Schulzentrum Ost an der Unterstraße. Denn der „Schulwechsel“ verzögert sich. Laut Stadt Bochum wegen Extrawünschen seitens der Schule. Schulleiterin Heike Wiggershaus sieht das allerdings ganz anders.

Bochum: Schulumzug verzögert sich – über den Grund gibt es unterschiedliche Ansichten

Seit rund eineinhalb Jahren sind Schüler und Lehrer in den Räumen der früheren Franz-Dinnendahl-Realschule untergebracht. In dieser Zeit wurde und wird das Schulgebäude am Volkspark im großen Stil renoviert. Dach (Schwamm) und Keller (Schimmel) mussten dringend saniert, der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht werden. Am Ende wird es eine neue Küche, moderne Toiletten und endlich auch den Anschluss an die digitale Autobahn geben. Auch auf die zuletzt gesperrten Förderräume im Dachgeschoss können die Lehrer dann wieder zurückgreifen.

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In den Weihnachtsferien 2020/21 sollte es aus dem Ausweichquartier wieder zurückgehen. Doch daraus wurde nichts. Laut Stadt liegt das an der Schule selbst: „Im Zuge der Ausführung wurden weitere Wünsche/Maßnahmen der Schule geäußert und auch umgesetzt“, teilte Charlotte Meitler vom Presseamt auf WAZ-Anfrage mit. „Dazu gehören zum Beispiel die Sanierung der WC-Anlagen, der Einbau einer Lehrküche und die Sanierung sämtlicher Fenster und Türanlagen.“ Aufgrund der zusätzlichen Arbeiten seien natürlich auch die Endzeiten angepasst worden.

Schulleiterin Heike Wiggershaus und Hausmeister Kersten Uebel mit Schul-Känguru Sally beim Packen in der Grundschule am Volkspark in Bochum-Langendreer im April 2019.
Schulleiterin Heike Wiggershaus und Hausmeister Kersten Uebel mit Schul-Känguru Sally beim Packen in der Grundschule am Volkspark in Bochum-Langendreer im April 2019. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

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Das Ende der Bauarbeiten in der Schule war im Januar laut Stadt für Ende Mai vorgesehen. Aktuell ist der Umzug zurück für die ersten drei Wochen der Sommerferien vorgesehen – in der Zeit vom 5. bis 23. Juli. Das geht aus einem Schreiben der Zentralen Dienste hervor, das Schulleiterin Heike Wiggershaus am Mittwochvormittag, 3. März, erreicht hat. Mehrfach hatte sie nach einem verbindlichen Termin gefragt, um in der Schulpflegschaftssitzung am Donnerstag, 4. März, informieren zu können.

„Denn natürlich fragen immer mehr Eltern nach, ob es denn zumindest zum Schuljahres-Wechsel mit dem Umzug klappt“, schildert Heike Wiggershaus die Situation. Grundsätzlich gebe es allerdings viel positiven Zuspruch seitens der Eltern. Allerdings wüssten selbstverständlich auch die Kollegen und Kolleginnen gern, wie es weitergeht. Schließlich müssen die ganzen Kartons, die von der Grundschule am Volkspark ins Schulzentrum transportiert wurden, wieder gepackt werden. „Und das möchten wir natürlich am liebsten nach und nach mit entsprechendem Vorlauf tun“, sagt Wiggershaus.

Schulleiterin ist von den Aussagen der Stadt Bochum irritiert

Bei aller Vorfreude auf die frisch sanierte Schule – den schwarzen Peter für die Verzögerung des Umzugs will sich Heike Wiggershaus nicht zuschieben lassen. „Das ist schon unglaublich“, sagt sie, als die WAZ sie mit der Begründung der Stadt konfrontiert. „Wir haben keine neuen Wünsche geäußert.“ Ihr sei von der Stadt gesagt worden, der Umzug verschiebe sich aufgrund der Corona-Pandemie.

Kosten: 3,5 Millionen Euro

3,5 Millionen nimmt die Stadt in die Hand, um die Grundschule am Volkspark grundlegend zu sanieren. Dafür ist Schulleiterin Heike Wiggershaus sehr dankbar.Und auch dafür, dass die Schule nicht – wie auch überlegt wurde – am Lenneplatz untergebracht wurde. „Das hätte allein aufgrund der Distanz zu vielen Problemen geführt.“ Da diese Variante wohl doppelt so teuer wie die Lösung mit dem Schulzentrum, wurde die auch räumlich näherliegende Variante gewählt.

All das, was die Stadt als Sonderwünsche der Schule aufführe, sei seit 2015 bekannt, sagt Heike Wiggershaus. „Der einzige Punkt, wo uns als Schule ein Mitspracherecht eingeräumt wurde, war die farbliche Gestaltung der Flure und der Klassenräume. Und wir durften uns die Farbe der Fliesen in den Sanitärräumen aussuchen.“

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