Langendreer. . Grunschule am Volkspark zieht wegen Sanierung ins leere Schulzentrum. Das schafft mehr Platz für den Unterricht, aber auch ein anderes Problem.

So gern Heike Wiggershaus auch Leiterin der Grundschule am Volkspark ist – seit Amtsantritt im März 2016 hat sie wahrlich keinen leichten Stand. Gleich zu Beginn war eine Qualitätsanalyse gefragt. „Die haben wir mit Bestnoten bestanden“, sagt Wiggershaus stolz. Es habe nur einen roten Bereich gegeben: das Gebäude. Dies ist nun ihre größte Aufgabe. Die Schule muss nämlich saniert werden. Nicht nur ein bisschen, sondern richtig, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Und so sehr, dass die Grundschule für eineinhalb Jahre leergezogen werden muss.

Das leerstehende Schulzentrum Ost wird zum Ausweichquartier.
Das leerstehende Schulzentrum Ost wird zum Ausweichquartier. © Svenja Hanusch

„Bis März müssen wir gepackt haben“, hat Heike Wiggershaus vom Schulamt erfahren. In den Osterferien geht es rüber in das ehemalige und leere Schulzentrum Ost an der Unterstraße. „Das ist die beste Lösung“, freut sich die Rektorin, dass die Stadt auf ihre Wünsche eingegangen ist. Zwischenzeitlich war auch angedacht, Schüler und Lehrer am Lenneplatz in Grumme unterzubringen.

Die Containerlösung war mit einer Million Euro aber zu teuer. Das Schulzentrum wieder herzurichten, kostet nur die Hälfte. Noch dazu liegt das Schulzentrum näher und bietet mehr Platz als die Grundschule am Volkspark, in der die vier Räume im Dachgeschoss – u.a. für Förderunterricht – gesperrt sind, weil dort der Schwamm wütet. „Wir können also wieder individuelle Förderung machen“, freut sich Heike Wiggershaus über mehr Möglichkeiten. „In unserer Schule mit dem Förderschwerpunkt Inklusion sind ja alle Kinder willkommen“, betont sie.

Eineinhalb Jahre wird die Sanierung des alten Gemäuers an der Alten Bahnhofstraße 170 dauern – und 3,5 Millionen Euro kosten. Denn nicht nur das Dach muss gemacht werden. Der von Schimmel befallene Keller ebenfalls. Hier gibt’s auch eine neue Küche. Treppenhaus und Flure werden gestrichen und brandschutzsicher gemacht. In die hohen Klassenräume werden Akustikdecken eingezogen und es gibt einen zweiten Fluchtweg. „Und wir kommen endlich im digitalen Zeitalter an“, freut sich Heike Wiggershaus auf Internet, W-LAN und moderne Tafeln.

Heute Abend Informationen zur Einschulung

Die Anmeldescheine für die zukünftigen Erstklässler können noch bis morgen (12.) in der Schule am Volkspark abgegeben werden. Zudem gibt es heute Abend (11.) um 18.30 Uhr nochmal einen Elterninformationsabend zum Thema „Einschulung 2019/20“.

Die Betreuung im Offenen Ganztag zieht mit ins Schulzentrum. „Auch dort muss etwas geschehen“, sagt Schulleiterin Wiggershaus: „Wir haben offiziell nur 75 Plätze, es sind aber 89 Kinder in der Betreuung“. Dieses Problem betreffe fast alle Schulen mit OGS-Betreuung.

Doch bei aller Vorfreude – der bevorstehende Umzug bringt auch ein großes Problem mit sich: die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr sind deutlich niedriger als sonst. „Aktuell liegen wir bei 25, üblicherweise sind es 60 bis 70 Anfänger“, berichtet Heike Wiggershaus. Sie glaubt, dass viele Eltern wegen des Umzugs verunsichert sind.

Dabei ist sie froh, dass es so gekommen ist. Schließlich liegt das Schulzentrum nah am Einzugsgebiet der Grundschule und ist fußläufig erreichbar. Und außerdem: „Guter Unterricht ist überall möglich.“ Von daher hofft die Schulleiterin, dass sich möglichst viele Eltern noch für „ihre“ Grundschule entscheiden. Viele hätten ihr Kind bisher gar nicht angemeldet. Am morgigen Freitag (12.) ist Stichtag. Doch Heike Wiggershaus weiß, dass sich das Schulamt bei Nachmeldungen meist kulant zeigt. „Ein bisschen Zeit bleibt also noch.“