Bochum. Drei Bombenentschärfungen in einem Monat – in Bochum werden viele Blindgänger gefunden- Warum ist das so? Und werden die Bomben gefährlicher?
Etwa 2500 Bochumerinnen und Bochumer mussten in den vergangenen Wochen wegen dreier Bombenentschärfungen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Über viele Stunden waren teils wichtige Straßen gesperrt. Der Organisationsaufwand für Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt ist immens. Warum häufen sich die Blindgänger-Funde in diesem Frühling so?
Dass es derzeit so viele Verdachtspunkte und zu entschärfende Blindgänger gibt, das liegt nach Angaben der Stadt an den im Frühjahr startenden Bauvorhaben im gesamten Stadtgebiet. In diesem Zusammenhang werde die Gegend nach Kampfmitteln überprüft. Aber auch die Corona-Pandemie hat Auswirkungen: Um Menschen-Ansammlungen in Evakuierungsstellen zu verhindern, habe man das Überprüfen von Verdachtspunkten zurückgestellt. Das werde nun nachgeholt.
Bomben in Bochum: Viele Blindgänger in den vergangenen Wochen entschärft
Den Anfang der Entschärfungsserie machte Ende April ein Blindgänger, der bei Sondierungsarbeiten in der Kleingartenanlage an der Wiemelhauser Straße entdeckt wurde, kurze Zeit später dann eine Bombe an der Königsallee, von der Evakuierung war auch das Hospiz St. Hildegard betroffen. Erst in der vergangenen Woche mussten 1800 Menschen wegen einer Bombenentschärfung in Werne ihre Häuser verlassen.
Ein Ende ist nicht in Sicht. Aktuell gebe es im Stadtgebiet noch eine Vielzahl von Verdachtsfällen, welche entsprechend abgearbeitet werden. Zudem werde bei jeder neuen Baustelle nach möglichen Blindgängern gesucht. Somit komme es auch zu weiteren Funden und somit auch zu Evakuierungen.
Dass die Blindgänger nun immer sofort nach der Bestätigung des Verdachts entschärft werden müssen, sei eine Vorgabe der zuständigen Bezirksregierung. „Somit gilt, dass nach Feststellung unverzüglich die Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten sind“, so heißt es von der Stadt. Grundsätzlich würden Blindgänger aufgrund eines Zersetzungsprozesses in den vielen Jahren tendenziell gefährlicher.