Bochum-Wiemelhausen. Projektwoche „Huhn“: Vorschüler in Bochumer Awo-Kita am Waldring versorgen Hennen und Hahn. Felix (5): „Das Hühnerklo ist kein Problem für mich!“
Wer hätte das gedacht: In der Awo-Kita am Waldring sind die Hühner los. Bibi, Tina, Lotte, Hermine, Liese und Finn sorgen für Trubel. Eingeladen waren sie schon im Frühjahr. Doch der Termin platzte, weil die Geflügelpest grassierte und deshalb alle Hühner in ihren Ställen bleiben mussten.
Jetzt endlich sind sie da: Kein Huhn sieht aus wie das andere. Insgesamt sind sechs Rassen mit von der Partie: von der Hybrid-Legehenne über das Seidenhuhn bis hin zu einem Grünleger-Huhn, das – wie der Name schon sagt – grüne Eier legt. Der schick gefiederte Hahn Finn hält die Truppe in Schach und meldet sich gegen vier Uhr in der Früh mit seinem „Kikeriki!“.
In der Dämmerung geht’s die Leiter hinauf
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Der innere Rhythmus der Hühner ist faszinierend. Hennen und Hahn steigen in der Dämmerung über die Hühnerleiter in den Stall zur Nachtruhe. Um 22 Uhr schließen sich die Türen per Zeitschaltautomatik bis um sieben Uhr. „Das erste, was die Kinder morgens nachschauen: Sind die Hühner noch alle da?“, sagt Kita-Leiterin Corinna Langner.
Drei bis vier Kinder übernehmen jeden Tag den Hühnerdienst. „Der ist sehr wichtig, damit die Tiere sich wohl fühlen und ein richtiges Hühnerparadies haben“, sagt Erzieher Jan Vaupel. Heute sind Felix, Nele und Saba an der Reihe. Die Fünfjährigen sorgen für die frische Sandwanne, in der die Hühner baden. Sie füttern sie mit Schrotgetreide, Maiskörnern und kleinen Steinchen, die den Hühnermagen aufräumen. Mit einer kleinen Schaufel sammeln die Kinder den Hühnerkot von der Wiese.
Kinder übernehmen gern den Hühnerdienst
„Ich bin gerne Hühnerdienst. Das Hühnerklo sauber zu machen, ist kein Problem für mich“, sagt Felix. Zwei Eier liegen im Stall in der Dinkelspelze – daraus wird Kuchen oder Rührei. Vor allem die Vorschulkinder tragen in der Projektwoche „Huhn“ Verantwortung für die Pflege der Eier legenden Gäste. Spiele, Aktionen und Geschichten von der freundlichen Huhn-Handpuppe Tante Agathe runden das Projekt ab.
Außer dem Federvieh und der Ausstattung bringt der Hof Spinne viele Ideen mit, das Huhn kennenzulernen. Die Kinder erleben die Natur und das Lebensmittel Ei ganz unmittelbar. „Wir sind ja das Haus der kleinen Forscher – da gehören die Hühner einfach dazu“, sagt die Kita-Leiterin. Die Hühnerdienst-Mädels Nele und Saba singen vor Freude über die Gäste noch einmal das Begrüßungslied: „Oooooh, hier sind unsere Hühner, wir haben sie gesehen, sie hab’n zwei Flatterflügel, sie sind so wunderschön, so wunderschööön.“ Das Projekt wurde finanziert vom Kita-Förderverein.