NRW. Aufgrund der Sturmgefahr ziehen erste Weihnachtsmarktbetreiber Konsequenzen. Andere beobachten die Lage noch. Aktuelle Infos und die Vorhersage.
Ein Sturmtief bringt am Freitag vorübergehend mildere Luft nach Nordrhein-Westfalen – aber auch stürmisches Wetter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt Höchsttemperaturen zwischen sieben und zehn Grad, im Bergland um fünf Grad, auf dem Kahlen Asten zwei Grad voraus.
Im ganzen Bundesland soll es zudem windig werden. Vor allem im Bergland seien Sturmböen nicht ausgeschlossen. Erste Weihnachtsmärkte öffnen am Freitag nicht.
Sturm in Nordrhein-Westfalen: Böen bis zu 90 km/h vorhergesagt
Am Vormittag gibt es demnach zunehmend auffrischenden Westwind. Im Flachland sei mit Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h und einer Windstärke zwischen acht und neun zu rechnen. In exponierten Lagen sowie im Bergland auch mit Sturmböen um 85 km/h bei Windstärke neun. Dort seien in Hochlagen sogar kurzzeitig schwere Sturmböen bis um 90 km/h möglich (Windstärke zehn). Gleichzeitig erwartet der DWD für Nordrhein-Westfalen kräftigen Regen.
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Am Nachmittag bis in den Abend beruhigt sich der Wind in NRW dann laut der Vorhersagen. Allerdings erwartet der DWD schon für die zweite Nachthälfte wieder auflebenden Wind. Demnach sind dann starke Böen bis 60 km/h im Flachland (Windstärke sieben) und stürmische Böen bis zu 75 km/h im Bergland zu erwarten – diesmal aus südlicher Richtung.
Windgeschwindigkeiten erklärt
Die Geschwindigkeit von Wind wird nach der sogenannten Beaufort-Skala gemessen. Diese wurde 1806 von dem englischen Admiral Francis Beaufort entwickelt.
Die Windgeschwindigkeit null wird als Windstille bezeichnet. Rauch würde senkrecht aufsteigen.
Bei der Windstärke eins ist ein leiser Luftzug spürbar bei ein bis fünf km/h. Bei aufsteigendem Rauch wäre die Windrichtung erkennbar.
Eine leichte Brise mit bis zu bis 11 km/h wird als Windstärke zwei kategorisiert. Dabei würden sich Blätter bewegen.
Die Windstärke drei nennt man schwache Brise. Bis 19 km/h können dünne Zweige bewegen.
Mäßiger Wind bis 28 km/h hebt Staub oder loses Papier. Das entspricht der Windstärke vier.
Bei Windstärke fünf weht eine frische Brise bis 38 km/h. Kleine Bäume wurden anfangen zu schwanken.
Die Windstärke sechs beschreibt starken Wind mit einer Geschwindigkeit bis 49 km/h. Dabei wären Regenschirme schwer zu halten und auch starke Äste würden schwanken.
Bis zu 61 km/h sind bei Windstärke sieben möglich. Beim sogenannten steifen Wind sind fühlbare Hemmungen beim Gehen möglich, ganze Bäume bewegen sich.
Ab Windstärke acht brechen Äste von Bäumen ab. Bis zu 74 km/h sind bei diesem stürmischen Wind möglich.
Bei Windstärke neun spricht man von einem Sturm. Bis zu 88 km/h sind möglich. Es kann zu kleineren Schäden an Häusern kommen, weil zum Beispiel Ziegel herunterfallen.
Die Windstärke zehn bezeichnen Fachleute als schweren Sturm. Bei bis 102 km/h kann es zu größeren Häuserschäden kommen, Bäume können brechen.
Ein orkanartiger Sturm mit bis 117 km/h ist bei Windstärke elf erreicht. Es kann zu entwurzelten Bäumen kommen, Sturmschäden verbreiten sich.
Bei Windstärke zwölf spricht man von einem Orkan. Es kann schwere Verwüstungen geben.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Gefahr durch Sturmböen: Weihnachtsmärkte öffnen nicht
Aufgrund des stürmischen Wetters bleibt der Sauerlandpark Hemer dicht. Im Siegerland ziehen ebenfalls erste Veranstalter Konsequenzen. Die Stadt Kreuztal schließt ihren Weihnachtsmarkt. In einer Mitteilung heißt es:
„Zum ersten Mal überhaupt muss die Stadtverwaltung Kreuztal den Betrieb einen ganzen Tag lang einstellen.“
Der Mendener Winter findet statt, der Beginn wird allerdings auf 19 Uhr verschoben. Die Kölner Weihnachtsmärkte waren vorübergehend geschlossen, durften am Nachmittag aber wieder öffnen. In Bochum wird über den fliegenden Weihnachtsmann erst kurz vor der Show entschieden. Der Dortmunder Weihnachtsmarkt hingegen ist noch offen. Man sehe aufgrund der Innenstadtlage keine Gefahr, hieß es gegenüber unserer Redaktion.
Wetter in NRW: In hohen Lagen könnte es schneien
Bei Tiefsttemperaturen zwischen fünf und zwei Grad breitet sich in der Nacht zu Samstag wieder Regen aus. In höchsten Lagen kann es zu Schneefall kommen. Der Samstag bleibt weiterhin bewölkt und verbreitet regnerisch. Oberhalb von 400 bis 600 Metern kann es zu Schnee oder Schneeregen kommen. Die Höchstwerte liegen zwischen fünf und neun Grad.
Auch am Sonntag bleibt es bewölkt und regnerisch. Oberhalb von 400 Metern kann es weiterhin zu Schnee mit Glätte kommen. Bei Temperaturen zwischen drei und sechs Grad kommt es erneut zu starken Windböen. (mit dpa)
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