Gelsenkirchen. Auch Gelsenkirchen kennt das Phänomen der Raser-, Poser-, Dating- und Tuningtreffs. So fällt die aktuelle Bilanz der Polizei aus.
Die Raser-, Poser-, Dating- und Tuningszene wächst seit mehreren Jahren und ist ein bundesweites Phänomen. Auch in Gelsenkirchen haben Geschäftsleute und Anwohner aufgrund hoher Lärmbelästigung und haufenweise Müll Alarm geschlagen wegen solcher Treffen. Wie also beurteilt die Polizei jetzt zum Saisonende die Entwicklung in Gelsenkirchen?
Die Polizei schätzt die Situation als „weitestgehend beruhigt“ ein. „Aufgrund zügiger und effektiv verzahnter Maßnahmen der Behörden haben sich in Gelsenkirchen keine Szenetreffpunkte langfristig etablieren können“, zieht Andreas Kluth, Leiter der Direktion Verkehr, Bilanz.
Raser-Vorfälle in Gelsenkirchen: Trend ist laut Polizei rückläufig
Valide Zahlen zu Raser-Vorfällen und Szene-Treffen in diesem Jahr nannte Polizei auf Anfrage dieser Redaktion nicht. Begründet wurde das mit dem Umstand, dass „der Tatbestand verbotener Kraftfahrzeugrennen nicht in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst“ werde. Der Trend sei im Vergleich zum Vorjahr aber rückläufig und bewege sich aktuell im einstelligen Bereich.
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Die Darstellung verwundert, denn in Sachen Raser-Exzesse hat die Polizei in der jüngeren Vergangenheit Fallzahlen schon noch veröffentlicht. Illegale Autorennen haben im Oktober 2017 Einzug ins Strafgesetzbuch gefunden (§ 315d Strafgesetzbuch). Und bei den Prozessankündigungen am Amtsgericht Gelsenkirchen taucht das Stichwort illegales Kraftfahrzeugrennen auch häufig auf. Wie viele entsprechende Urteile es dazu gibt, lässt sich auch nicht sagen, darüber wird bei der Justizbehörde keine Statistik geführt.
Im Verkehrsausschuss teilte die Stadt in diesem Juni auf Anfrage der AfD mit, dass in den vergangenen fünf Jahren 69 Ermittlungsverfahren auf Grundlage dieses Straftatverdachtes eingeleitet wurden. 23 dieser Raser wurden in der Zeit zwischen sieben und 19 Uhr erfasst.
Die Gesamtzahlen an Geschwindigkeitsverstößen bewegen sich in Gelsenkirchen auf hohem Niveau. 2021 waren es 64.921, das Jahr zuvor sogar 72.545. Vor fünf Jahren waren es lediglich 31.664 Tempovergehen.
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Mit Blick auf Treffen der Poser-, Dating- und Tuning-Szene ist es laut Polizei in diesem Jahr an verschiedenen Orten zu Störungen der Nachtruhe von Anwohnern sowie zu Vermüllungen gekommen. „Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl dieser Treffen stark abgenommen, sodass ein rückläufiger Trend feststellbar ist“, so die Polizei. An einem der Hotspots im Jahr 2021, im Bereich der Johannes-Rau-Allee und Hafen Graf Bismarck, seien in diesem Jahr gar keine größeren Treffen festgestellt worden.
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Auch solche Treffs finden keinen Eingang in die Statistik. Meist läge eine Beschwerde über eine Ruhestörung zugrunde, heißt es zur Begründung. Letztlich wird das daher nicht unter den genannten Stichworten vermerkt.