Mülheim. Die Broicher Mitte war lange ein Sorgenkind. Leerstände gab es in dem großen Gebäudekomplex oft und auch länger. Wie die Situation aktuell ist.
Am 24. Februar soll es so weit sein. Dann will Küchenfachmarkt-Betreiber Meda seine bundesweit 25. Filiale eröffnen – und zwar in der Neuen Mitte in Broich.
In den Räumen der ehemaligen Sparkassen-Geschäftsstelle will man auf 710 m² rund 15 Ausstellungsküchen präsentieren und auch mit einem innovativen Konzept – der modernen digitalen Küchenplanung – bei Kundinnen und Kunden punkten.
Meda liefert und montiert jährlich über 12.000 Küchen, das Sortiment umfasst die unterschiedlichsten Stilrichtungen – von modernstem Design über klassische Formen bis hin zur romantischen Landhausküche. Marken wie Nobilia, Häcker, Nolte, Ballerina, Walden, Strasser, Bora, Miele, Siemens, Liebherr sind vertreten. Das vor 25 Jahren gegründete Unternehmen verkauft grundsätzlich zum „Alles-Inklusive-Preis“. Von der Beratung über das Ausmessen beim Kunden bis zum letzten Handgriff der Montage sei alles im Preis enthalten. Der Eingang zum „MEDA.store“ befindet sich neben Edeka, der Laden ist auch gut über den rückwärtigen Parkplatz erreichbar.
Seit Eröffnung in 2002 viele Mieterwechsel im Mülheimer Stadtteilzentrum
Mit dem Einzug des Küchenfachmarktes in die ehemaligen Sparkassen-Räume ist ein weiterer Leerstand in der Neuen Mitte Broich beseitigt. Anders als früher gibt es hier aber auch kaum noch leere Ladenlokale oder Büroetagen. In dem Gebäudekomplex, den die Gagfah 2002 für rund 35 Millionen Euro errichten ließ, hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Mieterwechsel gegeben. So zog beispielsweise in die Büroetagen die Gagfah-Hauptverwaltung ein - und auch bald wieder aus. Den erneuten Leerstand beendete Aldi Süd, das Teile der Verwaltung dort ansiedelte. In der Politik war 2018 darüber diskutiert worden, ob nicht ein Interimsstandort für die VHS dort eingerichtet werden könnte.
Auch der Eigentümer der Neuen Mitte wechselte schon häufiger. Im letzten Herbst ging der Gebäudekomplex von der Omega Immobilien AG (München) an die Stadtgalerie Langenfeld GmbH (Hamburg) über, die wiederum erst kürzlich die Verwaltung des Mülheimer Centers an die Estama Gesellschaft für Real Estate Management vergeben hat. Dort arbeitet man sich laut eigener Auskunft gerade noch in die Gegebenheiten vor Ort ein.
Richtiges Café fehlt im Stadtteilzentrum von Broich
Die Broicher Interessengemeinschaft ist einerseits froh, dass die leergezogenen Sparkassenräume nun wieder vermietet sind. „Ob ein Küchenmarkt aber mehr Kundenfrequenz bringt, weiß ich nicht“, sagt Vorsitzender Rolf Bellenbaum. Die Schließung der Sparkassenfiliale habe vor Ort leider viel Frequenz genommen. Durch die Pandemie habe sich jedoch weniger zum Negativen entwickelt als befürchtet. Schade für Broich sei, dass das Café Monika zugemacht habe (altersbedingt) und zwei Eisdielenbetreiber wieder aufgeben mussten. „So etwas fehlt“, sagt Bellenbaum.