Gelsenkirchen. Besucher dürfen nur mit aktuellem Test in Gelsenkirchens Seniorenheime. Wir haben nach dem Impfstatus der Mitarbeiter und Bewohner gefragt.
Erfreulich hoch ist die Impfquote bei Mitarbeitern und auch Bewohnern in Gelsenkirchener Seniorenwohnheimen, wie eine Umfrage der WAZ-Redaktion in einigen Häusern ergab. Besonders froh über den aktuellen Stand ist Michael Lork, Leiter des St. Anna Seniorenheimes der Caritas. Seit Januar gab es hier keinen Covid-19-Ausbruch mehr, über 90 Prozent der Bewohner seien geimpft und auch geboostert. In den letzten drei Monaten habe es in Zusammenarbeit mit Hausärzten wöchentliche Aktionen gegeben und der Anstieg der Fallzahlen im Land habe viele noch einmal motiviert, mitzumachen, so Lork. [Zum Thema: Vorbereitung auf Omikron-Welle in Gelsenkirchen]
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Einige der Bewohner allerdings seien partout nicht zu überzeugen von einer Impfung, bei zehn Bewohnern stehe der Booster noch aus. Beim Personal seien alle bis auf einen geimpft, an die 70 Prozent haben laut Lork den Booster. „Außerdem werden alle Mitarbeiter täglich getestet, die Besucher ohnehin. Das sind 400 bis 500 Tests täglich. Das ist aufwendig, lohnt sich aber“, ist sich Lork sicher. [Zum Thema: Nur jeder dritte Berechtigte hat den Booster in Gelsenkirchen]
Gelsenkirchen: Neuzugänge aus der eigenen Wohnung oft noch nicht geimpft
In den Einrichtung der St. Augustinus-Gruppe seien über 90 Prozent des Personals geimpft, versichert Unternehmenssprecher Wolfgang Heinberg. Auch die Boosterimpfungen bei den Bewohnern seien weit fortgeschritten. Da es allerdings immer wieder Neuzugänge gebe, die von der eigenen Wohnung in die Heime verlegt werden und die daheim noch nicht oder nicht vollständig geimpft worden seien, sei es bei den Bewohnern ein andauernder Impfprozess.
In den städtischen Seniorenheimen sind nach Angaben der Stadt – Stand 21. Dezember – 92,7 Prozent der Bewohner und 86,3 Prozent der Mitarbeitenden vollständig geimpft, 66,4 Prozent der Bewohner und 48,6 Prozent der Mitarbeitenden seien auch geboostert, so Stadtsprecher Markus Schwardtmann. Besonders weit gediehen seien die Impfungen im Haunerfeld mit 70 Prozent Booster bei Mitarbeitenden und 81 Prozent bei den Bewohnern. In allen städtischen Heimen gab es vor Weihnachten einige Infektions-fälle bei Bewohnern und Mitarbeitenden, aktuell sei jedoch kein Bewohner und nur ein Mitarbeiter infiziert, so Stadtsprecher Martin Schulmann.
Furcht vor neuen Fällen nach dem Weihnachtsbesuch daheim
Im Amalie-Sieveking-Haus in Trägerschaft des evangelischen Johanneswerks sind 84 der 86 Mitarbeiter vollständig geimpft, zwei Drittel auch geboostert. Nur eine Mitarbeiterin hat sich bisher gegen eine Impfung gesperrt. Auch bei den Bewohnern ist jeder, bei dem es möglich ist, vollständig geimpft, die Hälfte ist geboostert. „Wir hatten ja im Januar, zwei Tage nach dem Impfstart, einen großen Ausbruch mit Todesfällen, vermutlich als Folge der Weihnachtsbesuche. Ich hoffe, dass sich das nicht wiederholt“ bangt Pflegedienstleiterin Britta Kannenberg. Der Ausbruch – auch hier der letzte in diesem Jahr – habe dazu geführt, dass nicht alle sofort geimpft werden konnten, erklärt Kannenberg. „Bei uns hat jeder – mit der einen Ausnahme – alle Impfungen, die nach Genesung und empfohlenem Impfabstand möglich sind“, versichert sie.
Im Schalker AWO-Seniorenzentrum ist ein Jahr nach der Katastrophe Ruhe eingekehrt
Auch im AWO-Seniorenzentrum Schalke, wo vor einem Jahr ein massiver Corona-Ausbruch mit 66 Infizierten unter Bewohnern und Personal das Haus erschütterte, geht es mit dem Impfen gut voran. Durch die vielen Infektionen konnte hier erst später gestartet werden, nun sei man aber selbst beim Boostern bei den Bewohnern schon bei 79 Prozent angelangt, versichert Einrichtungsleiter Achim Schwarz. Von den 189 Mitarbeitern seien „nur eine Handvoll“ aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft, alle anderen seien so gut geschützt wie aktuell möglich.
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