Mülheim. Vier Ausstellungen sind für 2021 im Museum Temporär geplant. Plakate von Beuys sind zu sehen, aber auch Werke lokaler Künstler und Multimediales.
Noch steht in den Sternen, wie es nach dem 10. Januar weitergeht. Wenn alles gut läuft und die Kultureinrichtungen dann wieder öffnen können, startet auch das Museum Temporär in ein gutes und spannendes neues Jahr. Losgehen könnte es mit der verschobenen Jahresausstellung der Mülheimer Künstler, die unter dem Thema „Das Runde“ steht. Die Arbeiten würden wohl bis zum 31. Januar gezeigt. https://www.waz.de/staedte/muelheim/ein-kunst-dialog-mit-alten-meistern-id225921487.html
Mülheimer Künstler zeigen neue Arbeiten
Denn ab 12. Februar soll eigentlich eine Beuys-Ausstellung die Besucher in den kleinen Museumsraum an der Schloßstraße locken. „In Bewegung. Plakate – Stationen seiner Kunst“ lautet der Titel. Signierte Plakate, Manifeste und Programme von Joseph Beuys werden anlässlich seines 100. Geburtstages zu sehen sein. Die rund 60 Papierarbeiten stammen aus dem Bestand des Kunstmuseums Mülheim, man kann sie sich voraussichtlich bis zum 11. April anschauen.
„Neben Multiples spielten plakative Werbeträger als Kommunikationsmedien eine besondere Rolle für Beuys. Ob als Ausstellungsankündigung, Gesprächseinladung oder als Aufruf zur Alternative, sie informieren und künden zugleich von den unterschiedlichen Aktivitäten des Künstlers und transportieren gleichzeitig über die Gestaltung eine eigene grafische Ausdrucksform. Wie kein anderer Künstler seiner Zeit wusste Beuys diese Kommunikationsmedien zu nutzen, um sein weitgefasstes geistiges, gesellschaftspolitisches und künstlerisches Konzept zu vermitteln“, erläutert Museumsleiterin Dr. Beate Reese.
Faszination der Farbe in Bildern und Objekten
Ein weiteres Jubiläum soll ab April gefeiert werden. „Farbe, Licht, Objekt“ heißt eine Schau anlässlich des 65-jährigen Bestehens des regen und verdienstvollen Mülheimer Kunstvereins. Sie verteilt sich auf das Museum Temporär und die Galerie d’Hamé direkt gegenüber. „In der Ausstellung treffen verschiedene künstlerische Medien wie Malerei, Skulptur, Objekt, Fotografie und Lichtkunst aufeinander und richten den Fokus auf die Faszination der Farbe und ihre ureigene raumschaffende Dynamik“, kündigt Beate Reese an.
Mülheimer Kunstschaffende treffen auf Künstler, die über regionale Grenzen hinweg wirken. Beteiligt sind Barbara Adamek, Inge Dick, David John Flynn, Klaus Geldmacher, Matthias Meyer, die OPAL Künstlergruppe, Miriam Prantl, Rita Rohlfing, Eberhard Ross, Dirk Salz, Harald Schmitz-Schmelzer und Regine Schumann. Geplant ist die Ausstellung für den 23. April bis 6. Juni.
Vom 18. Juni bis zum Auszug aus dem Museum Temporär – wahrscheinlich im August 2021 – wird die diesjährige Stipendiatin für junge Kunst der Stadt Mülheim, die bulgarische Bildhauerin und Performance-Künstlerin Yoana Tuzharova, zeigen, was sie in zwölf Monaten im Schloß Styrum und draußen in der Stadt erarbeitet hat. „Die Pandemie hat ihre Arbeit hier natürlich erschwert“, berichtet Beate Reese. Dennoch: In einer multimedialen Präsentation wird sie die städtebauliche Entwicklung Mülheims in der Nachkriegszeit in den Blick nehmen.
Mülheims Wandel in multimedialer Schau
„Sie beleuchtet, wie sich das Gesicht der Stadt durch den Wandel von einem Industriestandort zu einem Handels- und Dienstleistungszentrum im Laufe der Jahrzehnte verändert hat“, so die Museumsleiterin. Die Ausstellung der Absolventin der Kunstakademie Münster wird durch eine von ihr selbst konzipierte Performance auf der Schloßstraße ergänzt, die den Ausstellungsraum mit dem Forum verbindet.