Mülheim. Eine Ausstellung in der Galerie d’Hamé zeigt Werke von 18 Künstlern, die sich dem Grafischen gewidmet haben. Bauhaus-Spuren werden sichtbar.
Im „Bauhaus“-Jahr hat sich auch die Galerie d’Hamé der berühmten Kunstschule und ihren Ideen gewidmet. Aber aus einer etwas anderen Perspektive. „Mir ging es darum, zu zeigen, dass das Bauhaus nicht solitär war, dass es ähnliche Strömungen in anderen Ländern gab, die sich auf das Grafische und Geometrische konzentrierten“, sagt Gerold d’Hamé.
Dritte Ausstellung in diesem Jahr
Nachdem er im Frühjahr zunächst Werke des Suprematismus, also der russischen Avantgarde, gezeigt hatte und eine zweite Schau in ausgesuchten Werken Kunstrichtungen wie De Stijl, Abstraction Création oder auch Circolo y Cuadrado vorstellte, geht es in der dritten Ausstellung des Jahres nun um die „Konkrete Kunst“. Die Schau ist bis zum 14. Februar an der Schloßstraße 29 zu sehen.
Welche Spuren des Bauhauses finden sich in der zeitgenössischen Kunst? Dieser Frage nähert sich der Galerist mit einer Vielzahl an Bildern. „Es sind Arbeiten noch lebender Künstler, die sich mit dem Thema des Grafischen beschäftigen“, erklärt d’Hamé. Ein Großteil der Exponate sei sogar speziell für die Ausstellung konzipiert und gefertigt wurden.
Licht-Objekt und Farbfeldserie
So zum Beispiel ein Licht-Objekt des Mülheimers Klaus Geldmacher, das geometrische Figuren aufgreift, oder eine Farbfeldserie des Dortmunder Künstlers André Chi Sing Yuen. Michael Jansen (Düsseldorf) hat mit seinen Farbfeldern eine Hommage an Otto Freundlich, einen der ersten Vertreter der abstrakten Kunst, geschaffen.
Insgesamt 18 Künstler sind in der Schau vertreten – darunter etwa Gido Wiederkehr. Der Schweizer ist in seinem Land einer der bekanntesten Konkret-Künstler. Er hat ein großformatiges Gemälde beigesteuert, das aus vier grauen Farbflächen besteht, die mit feinsten Rasterlinien durchzogen sind.
„Konkrete Kunst ist nur Form und Farbe“
Zu sehen sind auch Werke von Kumiko Kuachi, die das Mies van der Rohe-Haus in Berlin 2012 gestaltet hat, oder von Gert Riel, Bildhauer und Professor aus dem Breisgau, der sich seit Jahren intensiv mit schwarzen Flächen auseinandersetzt – sowie weitere spannende Werke namhafter Künstler.
„Die konkrete Kunst verbannt alles Figürliche, aber auch den philosophischen Ansatz, den es zu Beginn der gegenstandslosen Kunst, etwa bei Kasimir Malewitsch, noch gab. Sie ist nur Klarheit, Form und Farbe“, erklärt Gerold D’Hamé.
Geöffnet: Mittwoch bis Freitag, 15 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung