Gelsenkirchen. Doppelte Lolli-Tests an Grundschulen sollen unnötiges Warten auf Einzelergebnisse vermeiden. Beim Start in Gelsenkirchen hakte es in den Laboren.

Bei der Premiere der doppelten PCR-Tests an Grundschulenam Montag hakte es – nicht nur – in Gelsenkirchen beträchtlich. Nicht bei der Abnahme der Proben am Montag in den Schulen, da lief alles glatt, sondern bei der Auswertung der Tests in den Laboren. Dabei wurde das neue Verfahren eigens eingeführt, weil es in der Vergangenheit immer wieder mehrtägige Verzögerungen gegeben hatte, wenn es galt, nach einem positiven Gruppentest die einzelnen infizierten Kinder zu ermitteln. Bis zu dem Zeitpunkt durften nämlich alle Kinder der positiv getesteten Gruppe nicht zur Schule gehen. Seit Montag werden deshalb an Grund- und Förderschulen zwei PCR-Lollitests bei jedem Kind durchgeführt und beide gehen direkt ins Labor.

Einige Schulen bekamen gar keine Rückmeldung

Die Idee dabei: Sobald ein positiver Gruppentest entdeckt wird, werden die Einzelproben aus dieser Gruppe untersucht, um zeitnah die wirklich Infizierten zu ermitteln. Soweit der Plan. Die Umsetzung allerdings hakte zum Start beträchtlich. Einige Schulen bekamen bis Dienstag gar keine Rückmeldung, einige erfuhren zwar von positiven Pooltests – an drei Schulen gab es gleich mehrere positive Gruppentests, zum Beispiel an der Beckeradschule und der Turmschule – aber bis Dienstagnachmittag nichts über mögliche Einzelergebnisse.

Eltern müssen noch am Dienstagnachmittag zittern

An der Beckeradschule war bei einem Vater Montagabend gegen 21.30 Uhr die Nachricht vom Labor eingelaufen, dass das Kind von einem positiven Gruppentest betroffen sei. Das Einzelergebnis werde binnen der nächsten fünf Stunden vermeldet. Doch bis Dienstagnachmittag gegen 14.30 Uhr gab es keine Meldung mehr. Viele Eltern waren verunsichert, ob das Kind nun in die Schule gehen darf oder nicht.

Die Antwort auf diese Frage von Schulrat Fridtjof Unger als Mitglied der unteren Schulaufsicht (und der Schulmail von Ministerin Yvonne Gebauer) ist eindeutig: Nein, das Kind darf nicht zur Schule! Wer Teil eines positiven Gruppentests ist, muss daheim warten, bis die Einzelergebnisse vorliegen.

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Schnelltests keine Lösung bei positivem Gruppentest

Für Schulen, an denen nicht einmal zu den Gruppentests positive oder negative Rückmeldungen gekommen sind aus den Laboren, soll in Gelsenkirchen gelten: Eltern dürfen ihre Kinder zur Schule gehen lassen, wo dann vor Unterrichtsbeginn ein Antigen-Schnelltest gemacht wird. Wer aber deshalb Bedenken hat, darf auch zuhause bleiben, bis es eine Rückmeldung zum Pooltest gibt. Diese Vereinbarung traf Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff am Montag spontan auf Wunsch von Schulleitungen mit der Bezirksregierung in Münster als obere Schulaufsicht. „Aber da dürfte es auch noch Nachbesserungen vom NRW-Schulministerium geben. Sonst kann es ja zu Situationen kommen, in denen der nächste Pooltest schon ansteht, ohne dass das Einzelergebnis des ersten Tests vorliegt. Und dass es beim erhöhten Infektionsgeschehen auch in nächster Zeit hakt, ist durchaus zu erwarten“, erklärt Wolterhoff.

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Auch Unger führt die verspäteten Rückmeldungen der Labore auf den großen Ansturm zurück. Als untere Schulaufsicht hatte auch er am Dienstagnachmittag noch keinen Überblick über die Lage, sondern lediglich Rückmeldungen einzelner Schulen, dass es mehrere positive Gruppentests gab. Allerdings gibt es auch keine Verpflichtung, die Positivmeldungen der unteren Schulaufsicht zukommen zu lassen. Die Labore informieren vielmehr Eltern und Schulen, die Schulen leiten die Daten ans Land weiter, so Unger. Gelsenkirchener Grundschulen setzten seine Abteilung lediglich auf dessen Bitten in Kopie bei den Meldungen.

Weniger Krankmeldungen bei den Lehrkräften an Grundschulen

Eine positive Nachricht aus den Grundschulen in Gelsenkirchen gibt es zum Start ins neue Jahr aber doch: Die Zahl der Krankmeldungen bei den Lehrkräften sei deutlich zurückgegangen, versichert Fridtjof Unger. Allerdings gebe es einige neu gemeldete Schwangerschaften, weshalb es trotz guter Gesundheitssituation Vertretungsbedarf gebe, so Unger.