Mülheim. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kommt am Samstag zum SPD-Wahlkampf nach Mülheim. Gleich zwei kritische Demonstrationen erwarten ihn.

Zu einem „Gesundheitsfest“ erwartet Mülheims SPD am Samstag mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach prominente Unterstützung beim NRW-Wahlkampf ihres Direktkandidaten Rodion Bakum. Lauterbach muss mit Protest rechnen: Gleich zwei Demonstrationen sind rund um die Veranstaltung in der Alten Dreherei in Broich angekündigt.

Für die Zeit zwischen 15 und 17.30 Uhr hat Bakums Wahlkampfteam Lauterbach angekündigt. Das SPD-Gesundheitsfest startet um 15 Uhr, Einlass in die Alte Dreherei (Zur Alten Dreherei 13) ist ab 14 Uhr. Auf seinem „Roten Sofa“ will Bakum mit Lauterbach über die Herausforderungen der Landes- und Gesundheitspolitik der nächsten Jahre sprechen.

400 Protestler wollen sich auf Mülheims Radschnellweg versammeln

Wie die Polizei bestätigt, sind anlässlich des Lauterbach-Besuches gleich zwei Demonstrationen angemeldet worden von Privatpersonen. So ist direkt angrenzend zur Alten Dreherei eine Versammlung auf dem Radschnellweg angekündigt für die Zeit von 14 bis 17.15 Uhr. Die Anmelder erwarteten 400 Teilnehmer, heißt es seitens der Polizei. Motto der Veranstaltung: „Unabhängigkeit von der Pharmalobby – gegen Panikmache und für eine selbstbestimmte Gesundheitsvorsorge“.

Darüber hinaus soll es zwischen 17 und 20 Uhr einen Protestzug geben, mit Startpunkt an der Stadthalle und mit Wegstrecke durch Broich. 200 Teilnehmer werden hier erwartet. Der Treffpunkt lässt darauf schließen, dass es sich um die „Montagsspaziergänger“ handeln dürfte, die in dieser Woche zum 20. Mal in Folge montags protestieren würden gegen die nun im Bundestag gescheiterte Impfpflicht und gegen die staatlichen Coronaschutzmaßnahmen.

„Coronasaurus“ beleidigt Lauterbach als „Oberschwurbler“ und „Angst-Propheten“

Vor dem Besuch von Lauterbach richtet Christian Garcia-Diaz als Kopf der „Spaziergänger“ in einem offenen Brief scharfe Worte gegen Mülheims SPD, bezeichnet den Minister als „Oberschwurbler“ und betitelt die SPD-Veranstaltung als „Schwurbel-Fest“. Von den Protesten und Demonstrationen am Veranstaltungsort distanziere er sich, schreibt Garcia-Diaz, um die Wahlkampf-Teilnehmer gleichsam zu diffamieren, am Samstag „ihren persönlichen Angst-Propheten zu feiern“. Ob Garcia-Diaz, der selbst ernannte Coronasaurus, indes beim Protestmarsch durch Broich dabei sein wird, ließ er offen.

Die Polizei dürfte in erhöhter Alarmbereitschaft sein, der polarisierende Lauterbach hat mehrfach Morddrohungen erhalten und steht schon länger unter Personenschutz. Details zu ihren Sicherheitsvorkehrungen gab die Polizei am Freitag aber nicht bekannt. Man orientiere sich „an der Gefährdungseinstufung von Herrn Minister Lauterbach und den polizeilichen Erkenntnissen, die den Schutz der Veranstaltung nötig machen“, hieß es.