Mülheim. Mit Blick auf die neue Krankenhausplanung in NRW pocht der Mülheimer SPD-Landtagskandidat Rodion Bakum auf den Fortbestand der Kliniken.
Das Land NRW hat seine Krankenhausplanung neu aufgestellt. So soll für über 90 Prozent der Bevölkerung ein Krankenhaus innerhalb von 20 Autominuten erreichbar sein. Der Plan schreibt auch die flächendeckende Vorhaltung der Intensivmedizin fest. In den neuen Krankenhausplan fließen zudem auch Erfahrungen der Corona-Pandemie ein, heißt es aus dem NRW-Gesundheitsministerium. Der Mülheimer SPD-Landtagskandidaten Rodion Bakum drängt auf den Fortbestand der Kliniken vor Ort.
Zur Diskussion um die Krankenhausplanung NRW durch die Landesregierung erhält die SPD-Ratsfraktion nun für ihren Antrag zur Einberufung der Kommunalen Gesundheitskonferenz in Mülheim Unterstützung vom SPD-Landtagskandidaten Rodion Bakum. Beratungsthema der angeregten Kommunalen Gesundheitskonferenz, zu der die SPD-Fraktion einen entsprechenden Antrag in den Sozialausschuss einbringen will, soll die Krankenhausplanung NRW und die Vorbereitung der regionalen Planungskonferenz im „Versorgungsgebiet 2: Essen, Oberhausen und Mülheim an der Ruhr“ sein.
Mülheimer SPD fordert Analyse der Krankenhausstandorte und Leistungsbereiche
Ziel sei es, eine Analyse der betreffenden Krankenhausstandorte und Leistungsbereiche zu erarbeiten. Denn, so heißt es in dem Antrag der Sozialdemokraten, mit zwei Krankenhäusern der Schwerpunktversorgung vor Ort sowie zahlreichen weiteren Krankenhäusern der Grund-, Schwerpunkt- und Maximalversorgung in Oberhausen und Essen seien in Mülheim gravierende Auswirkungen der neuen Krankenhausplanung zu erwarten – Standort- und Abteilungsschließungen seien nicht auszuschließen.
Die SPD ordnet in ihrem Antrag ein: „Das Evangelische Krankenhaus Mülheim und das St. Marienhospital Mülheim zeigen zudem teilweise Überschneidungen der Leistungsbereiche und steuern oftmals Patientenbewegungen innerhalb ihrer jeweiligen Trägergesellschaften, Contilia und Ategris, was zu einer – sicherlich auch im positiven Sinne antreibenden – Konkurrenzsituation führt.“ Für die neue Krankenhausplanung könne dies dem Antrag zufolge problematisch werden, da sich aus einer „gesunden“ Konkurrenz eine existenzbedrohende Situation für einzelne Abteilungen oder sogar einen ganzen Standort entwickeln könne.
Rodion Bakum: Neue Klinikplanung darf nicht zu Lasten dicht besiedelter Städte fallen
SPD-Landtagskandidaten Rodion Bakum fordert: „Unsere Krankenhäuser müssen bleiben! Dies ist wichtig, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Menschen in unserer Stadt und Region aufrechtzuerhalten und sogar auf Dauer zu verbessern.“
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Bakum, selbst Mediziner, erläutert: „Die Abkehr von der reinen Bettenplanung zur qualitätsgesicherten Leistungsbereichsplanung ist der richtige Ansatz, um die medizinische Versorgung nach Bedarfen und Qualität auszurichten und die sektorenübergreifende Versorgung zu verbessern. Umso besser ist, dass auch die neue Bundesregierung eine Reform Krankenhausplanung und -finanzierung angekündigt hat. Das Ziel der Landesregierung, für 90 Prozent der Bevölkerung das Erreichen eines Krankenhauses in 20 Autominuten zu gewährleisten, darf nicht zu Lasten der dichtbesiedelten Städte in der Metropole Ruhr fallen.“
Neuer Krankenhausplan kann zu Diskussionen zwischen Kostenträgern führen
Fraglich bleibe zudem die Finanzierung des Umbaus der Krankenhauslandschaft, die nach Angaben von Expertinnen und Experten 200 Millionen Euro jeweils von der Landesregierung und den Krankenkassen jährlich bis zur vollständigen Umsetzung benötigen wird, erläutert Bakum, der selbst als Assistenzarzt tätig ist.
Mit Blick auf Standortschließungen der Contilia-Gruppe im Essener Norden sowie die Insolvenz des Katholischen Klinikums Oberhausen mahnt Bakum zu frühzeitigem Handeln: „Wir haben in unserem Planungsbereich in den vergangenen Jahren starke Veränderungen erlebt, in Mülheim zum Beispiel den Wegfall des wohnortnahen kinderärztlichen Notdienstes. Die neue Krankenhausplanung der Landesregierung kann vor Ort zu ernsten Diskussionen zwischen Kosten- und Krankenhausträgern führen, dafür müssen wir uns frühzeitig, partei- und städteübergreifend wappnen. Wir haben zwei hervorragende Krankenhäuser mit hochspezialisierten Leistungsbereichen.“